Picknickkonzert mit Zungenzauber
Rund 50 Zuhörer waren gekommen, um hawaiischen Volksliedern und meditativen Texten zu lauschen

16.07.2024 | Stand 16.07.2024, 19:00 Uhr |
Lothar Prechtl

Mit eines von weltweit nur 40 Instrumenten dieser Art spielte Musiker Frank Wendeberg am Brücklsee. Foto: Lothar Prechtl

Wie der Vorsitzende des Tourismus- und Kulturvereins Wackersdorf-Steinberg am See, Anton Zizler, ankündigte, war es ein besonderes Konzert an einem besonderen Ort, der Minigolfanlage am Brücklsee. Die rund 50 Besucher, ausgestattet mit Picknickstühlen und -körben, erlebten an einem lauen Sommerabend einen wahren Zungenzauber.

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Das Wortspiel bezog sich sowohl auf die bezaubernde Sängerin Susanne Goebel, die mit ihrer Stimme und ihren poetischen Texten die Herzen der Zuhörer berührte, als auch auf den Musiker Frank Wendeberg, der mit seinem einzigartigen Zungenklavier faszinierte.

Dieses seltene Instrument, von dem es weltweit nur 40Stück geben soll, erzeugt einen harfenähnlichen Klang. Eines von nur drei in Europa wurde für Frank Wendeberg in Kalifornien von einem Bandmitglied des Rockmusikers Sting gebaut. Stolz erzählt Wendeberg: „Er hat es mir persönlich gebracht und wir haben ein paar Tage in meinem Tonstudio zusammen gespielt.“ Die 150Klangzungen werden mit zehn Fingern gespielt. Passend zur Location eröffnete das Musikerduo mit „Aloha Mai E – Sei willkommen in Liebe“, einem Volkslied aus Hawaii, den Konzertabend.

Auch die Enten aus dem nahe gelegenen Brücklsee kamen auf das Gelände, um den Klängen zu lauschen. Frank Wendeberg, bekannt für seine technischen Finessen, nahm bei „Wir sind Musik“ live gesungene und gespielte Passagen auf und spielte sie wiederholt ein, um einen vielschichtigen Klang zu erzeugen. In der „Waldsymphonie“ überraschte er das Publikum mit Natursounds vom Walchensee, während Susanne Goebel mit einem meditativen Text die Lauschenden durch den Wald führte. Mit der kleinen Schwester des Zungenklaviers, einer Sansula begleitet Wendeberg den „Sansula-Jodler“. Da das Zungenklavier seinen Ursprung in Afrika hat, flossen auch afrikanische Traditional in das Konzertprogramm ein. Zum traditionellen afrobrasilianischen Chant für die Urmutter, die Göttin der Meere „Yemaya Asesu“ ließ Wendeberg die Meeresbrandung vom Weststrand der Ostsee rauschen. Das Publikum wurde bei „Amaibu“ interaktiv eingebunden. Mit verschiedenen Handtrommeln wurde der Regenwaldsound nachempfunden. Eine weitere Überraschung im Programm war das Plattdeutsche Volkslied „Dat du meen Leevsten büst“.

Leider verging die Zeit wie immer zu schnell. „Es wird Zeit zu gehen. Ja die Zeit mit Euch war schön“, sang Susanne Goebel. Dem anhaltenden Applaus folgend, hatte das Duo noch eine Zugabe parat. „Feel the spirit of love“ war bei der Dämmerung mit sanfter Begleitung einer Udu (Vasentrommel) und einem Blick über den See zu spüren.

Anton Zizler, der Vorsitzende des Vereins, äußerte sich begeistert zur Idee: „Es war ein außergewöhnlicher Abend an einem außergewöhnlichen Ort. Die Kombination aus der wunderbaren Stimme von Susanne Goebel und dem einzigartigen Klang des Zungenklaviers von Frank Wendeberg war einfach magisch.“

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