Passend zum Fest Allerseelen, präsentierte der Kunstverein Unverdorben im Rahmen des Neunburger Kunstherbstes 2024 zwei Werke des großen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Das Konzert für Orchester und Klarinette in A-Dur und das Requiem in d-Moll zählen zu seinen bekanntesten und populärsten Werken der klassischen Geistlichen Musik.
Beide entstanden in der Hochphase seines schöpferischen Wirkens, zugleich aber auch kurz vor seinem frühen Tod, der ihn 1791 mit nur 35 Jahren ereilte, noch während er an dem Requiem arbeitete.
Erstmals gastierte dafür das Westböhmische Symphonieorchester Marianske Lazne (Marienbad) und der Chercovan-Chor Domazlice (Taus) in der Schwarzachtalhalle.
Im Rahmen seiner kurzen Begrüßung stellte Peter Wunder, Vorsitzender des Kunstvereins, heraus, dass dieses Konzert nur aufgrund der Unterstützung und Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds stattfinden konnte. Ebenso betonte er, dass Schüler aus Marienbad und Taus sowie des Oberviechtacher Ortenburg-Gymnasiums und der Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg zuvor bereits an der Probe hatten teilnehmen dürfen. Dabei seien ihnen von den Dirigenten auch gerne spezielle Fragen zur Musik beantwortet worden.
Mit etwas Bedauern quittierte Wunder die für dieses herausragende Konzert „überschaubare Zahl des Publikums“. Kurz wies er auf die Inhalte des Programms hin, das in dieser Form eher selten gemeinsam präsentiert werde und das es nach dem „Amen“ im letzten Satz keine Zugaben geben werde.
Als Dirigent übernahm Jan Mikolas den Taktstock für den ersten Teil. Wahrlich meisterhaft präsentierte sich dabei Petr Michalec als Solist an der Klarinette. Nahezu spielerisch verstand er es, den enormen Tonumfang seines Instruments zu beherrschen und damit die von Mozart komponierten Gefühle auszudrücken.
Dem Publikum, fiel es dabei oft nicht leicht, einfach spontan zu applaudieren. Das musste bis zum Ende des letzten Satzes, dem Rondo/Allegro warten.
Nach der Pause füllte sich die Bühne hinter dem Orchester mit rund 45 Sängerinnen und Sängern des Chercovan-Chores. Dessen Part hatte Marlec Vorlicek einstudiert. Die musikalische Leitung übernahm Alena Hron. Sie gilt als eine der vielversprechendsten Vertreterinnen der kommenden Generation tschechischer Dirigenten. Aktuell ist sie Chefdirigentin der der Südböhmischen Philharmonie, mit der sie schon große Erfolge im In- und Ausland erzielen konnte.
Von Beginn an zog sie mit der enormen Dynamik ihrer Art zu dirigieren, die Akteure und damit auch das Publikum in ihren Bann. Mit ihren gefühlvollen und herausragenden Stimmgewalt trugen die Gesangssolisten Susanne Bernhard (Sopran), Bella Adamova (Alt), Raman Hasymau (Tenor) und Radeck Martinec (Bass) zum Gelingen dieses Konzertabends maßgeblich bei.
Am Ende hielt es das Publikum erneut nicht auf seinen Stühlen. Stehend wurde allen Künstlern Beifall für ihre überragende Leistung gezollt. Mit kleinen Präsenten, welche Schüler übergeben durften, bedankte sich der Veranstalter bei den Hauptakteuren.
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