Neue Exponate angekauft
„Sie sind da!“: Werke aus der Sammlung des Bezirks Oberpfalz sind in Schwandorf zu sehen

21.11.2024 |
Edgar Pielmeier

Sie präsentierten die Schau: Georg Tassev, Vorsitzender des Verbands bildender Künstlerinnen und Künstler Niederbayern/Oberpfalz, Jürgen Dehm, Leiter der Kebbel Villa, die Künstler Lina Schobel und Max Korndörfer sowie Bezirksheimatpfleger Tobias Appl (v. l.). Hell Gette und Patrick Ostrowsky konnten zur Eröffnung nicht anwesend sein. Foto: Edgar Pielmeier

„Sie sind da!“, lautet das Motto der neuen Ausstellung in der Kebbel-Villa in Fronberg. Es sei die selbstbewusste Ankündigung, dass die Arbeiten von vier Künstlern für die Sammlung des Bezirk Oberpfalz angekauft worden seien, erläuterte Jürgen Dehm, der Leiter des Hauses. Zusammen mit früheren Ankäufen entstand so eine vielseitige Ausstellung.

Bezirksheimatpfleger Tobias Appl eröffnete die Ausstellung und begrüßte die zahlreichen Besucher mit den Worten „Kunst führt die Menschen zusammen.“ 1988 wurde mit dem Aufbau der Sammlung des Bezirks begonnen, jedes Jahr wieder gibt es eine Ausstellung als Rahmen, um die Werke der neuen Künstler vorzustellen. Dies sei mittlerweile feste Tradition und in diesem Sinn positive Routine.

Von einer Jury unter Vorsitz des Bezirkstagspräsidenten werden Arbeiten von Künstlern mit lokalem Bezug ausgewählt. Selbst bewerben kann man sich in dem Verfahren nicht, erläuterte Appl. Die Sammlung umfasse inzwischen mehr als 200 Werke.

Bezirk kauft Werke von vier Künstlern an



Jürgen Dehm betonte, dass man selbstbewusst sein könne, denn die Qualität der Exponate in der Sammlung sei so, dass man sie auch international präsentieren könne. Dieses Selbstbewusstsein sollte im neuen Ausstellungstitel zum Ausdruck kommen.

Die Neuerwerbungen stammen heuer von folgenden Künstlern: Hell Gette, geboren wurde sie 1986 in Kasachstan, aufgewachsen ist sie in Weiden. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und schloss 2018 mit Auszeichnung ab. Ihre Werke sind häufig Ölmalereien, Zeichnungen oder Keramiken – oft kleinformatig und sehr farbig. Zwei ihrer Arbeiten wurden vom Bezirk erworben.

Max Korndörfer, geboren 1991 in Plauen, lebt in Weiden. Nach seinem Studium der Heilpädagogik in Görlitz absolvierte er ein Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin, das er 2022 abschloss. Seit 2021 fotografierte er in stillgelegten Knopffabriken in Bärnau. Der Ort war lange Zeit Zentrum der Knopfherstellung. Zwei Arbeiten aus der Serie Knopfstadt wurden vom Bezirk angekauft. Gerade arbeitet er an einem Buch zu diesem Thema.

Stilisierte Seerosen in Epoxydhar

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Patrick Ostrowsky wurde 1991 in Schwandorf geboren. Sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München beschloss er 2020 als Meisterschüler. Er arbeitet mit traditionellen handwerklichen Materialien in Verbindung mit industriellem Material. Die beiden angekauften Arbeiten bestehen aus glasierter Keramik. Die stilisierten Seerosen sind eingebettet in flächig gegossenes Epoxydharz.

Lina Schobel, 1992 in Landau an der Isar geboren, lebt in Regensburg. Von 2012 bis 2016 studierte sie Kommunikationsdesign an der Hochschule Augsburg und von 2016 bis 2021 Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design und Architektur. Eine von drei angekauften Arbeiten ist ein Türklopfer in Orange mit dem Titel „you know where the real key is“. Das Original befindet sich in der Regensburger Schottenkirche. Sie hat davon ein 3-D-Modell konstruiert, mit einem 3-D-Drucker eine Negativform gedruckt und dann mit Pappmaché das Positiv gefertigt.

Die Ausstellung „Sie sind da!“ ist bis noch zum 15. Dezember in der Kebbel-Villa in Fronberg zu sehen.

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