BRK-Bereitschaft braucht Geld
Spendenaktion für neues Helfer-vor-Ort-Fahrzeug in Neunburg vorm Wald

05.11.2024 | Stand 06.11.2024, 8:59 Uhr |

Das neue Fahrzeug ist bereits da – nun wird Geld dafür gesammelt, um die Kasse wieder zu füllen. Foto: Maximilian Lang

Die BRK-Bereitschaft Neunburg hat ein bedeutendes Spendenprojekt ins Leben gerufen. Hintergrund ist die Finanzierung eines Krankentransportwagens, der als Ersatz für das in die Jahre gekommene Helfer-vor-Ort(HvO)-Fahrzeug dient.

Dieses war aufgrund „diverser technischer Mängel“ nicht mehr einsatzbereit, heißt es in einer Pressemeldung. Auch die Sicherheit der ehrenamtlichen Helfer sei nicht mehr gewährleistet gewesen.

Reparaturen für den zwölf Jahre alten Skoda Yeti wären nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Sie hätten im fünfstelligen Bereich gelegen, berichtet die Bereitschaft. Gerade HvO-Fahrzeuge kämen im Laufe der Zeit schnell an ihre Grenzen. Denn: Sie werden bei jedem Einsatz und zu jeder Tages- und Jahreszeit aus dem Kaltstart „in den Grenzbereich bewegt“.

Viele erfolgreiche Einsätze

Seit 1997 sind die Helfer vor Ort im Stadtgebiet Neunburg und den dazugehörigen Verwaltungsgemeinden aktiv. In dieser Zeit hat die BRK-Bereitschaft laut Pressemitteilung über 2500 Einsätze erfolgreich absolviert. So habe etwa ein Kleinkind nach einem Badeunfall in der Ortschaft Seebarn wiederbelebt werden können. Dafür erhielt das BRK sogar den Rescu-Preis des Rettungszentrums Regensburg.

Um die Summe für die Fahrzeug-Ersatzbeschaffung in Höhe von über 30 000 Euro zu erreichen, startete die Bereitschaft in Zusammenarbeit mit der VR-Bank Ostbayern-Mitte eG ein sogenanntes Crowdfunding-Projekt. Jede Spende ab einer Höhe von fünf Euro wird von der Bank mit zusätzlichen fünf Euro unterstützt. Ferner stellt die VR-Bank kostenlos die Plattform und Werbemittel, wie Flyer und Plakate zur Verfügung.

Chance, um Gemeinsinn zu wecken

„Diese Initiative ist eine wunderbare Möglichkeit, die Gemeinschaft zu mobilisieren, und zeigt, wie wichtig uns die Unterstützung der Bevölkerung ist“, sagte der Initiator und stellvertretende BRK-Bereitschaftsleiter, Maximilian Lang.

Alle Spenden sollen vollständig in die Beschaffung des neuen Fahrzeugs fließen. „Das ist uns besonders wichtig, denn wir möchten, dass die Menschen sehen, dass ihre Unterstützung direkt wirkt“, betonte BRK-Bereitschaftsleiter Patrick Wolf. Eine medizinische Bonusversorgung – zusätzlich zum öffentlichen Rettungsdienst – koste Geld, obwohl die ehrenamtlichen Helfer ihre Leistung nicht in Rechnung stellen. Fahrzeug, Ausrüstung, Versicherung sowie Betriebs- und Reparaturkosten trage die BRK-Bereitschaft.

Krankentransportwagen erschien sinnvoller

Der Helfer vor Ort ist laut Pressemitteilung unersetzlich, gesetzlich aber nicht vorgeschrieben. Die umgehende Verfügbarkeit des HvO könne entscheidend sein, um das Leben von Menschen zu retten, betont Maximilian Lang. Aber eine zuverlässige Finanzierung durch öffentliche Träger existiere nicht. Das sei „die Krux im System“.

Zusätzlich zum HvO-Fahrzeug unterhält die BRK-Bereitschaft einen Allrad-Rettungswagen. Ein zuverlässiges Fahrzeug, so betont Lang, sei für die Arbeit essenziell. Die Bereitschaft habe diesmal aber nicht nur ein Auto gewollt, um von A nach B zu kommen, sondern sich für einen Krankentransportwagen entschieden. Der biete deutlich mehr Potenzial.

Neben dem Helfer-vor-Ort- Dienst könnten bei hoher Auslastung des Rettungsdienstes nun Krankentransporte im ganzen Landkreis übernommen werden, berichtet Lang. Oder neben Sanitätsdiensten könne auch die ein oder andere Wunschfahrt in Neunburg und Umgebung durchgeführt werden. Letzteres wäre freilich ein neues Betätigungsfeld.

„Ich fände es traurig, wenn Eltern aufgrund eines eingeschränkten Gesundheitszustands oder einer chronischen Erkrankung nicht an der Hochzeit ihres Kindes teilnehmen können“, nennt der stellvertretende Bereitschaftsleiter als Beispiel. „Wir könnten in einem solchen Fall aufgrund unserer Ausstattung und Qualifikation die Teilnahme ermöglichen. Unkomplizierte regionale Bürgerhilfe zeichnet uns aus.“

Ein weiterer Vorteil sei, dass die Helfer vor Ort im Krankentransportwagen mehr Ausrüstung als im Kofferraum eines Autos unterbringen.

Ziel sind mindestens 10000 Euro

Für die bereits getätigte Beschaffung hofft das BRK nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung. „Jede Spende zählt, und wir sind dankbar für jeden Beitrag, der unsere Arbeit in der Region unterstützt, erklärt Patrick Wolf. Man sei zuversichtlich, mit der Hilfe der Gemeinschaft nicht nur die Finanzierung zu sichern, sondern auch das „Bewusstsein für die Bedeutung unserer Arbeit stärken können“.

Sollte die Projektsumme von 10 000 Euro nicht erreicht werden, gehen alle bereits eingegangenen Spenden an die Unterstützer zurück.

Für alle, die Spenden möchten

Projektstarter ist die BRK-Bereitschaft Neunburg. Die Aktion läuft bis 13. Januar 2025

Kontoinhaber: VR Payment für Viele schaffen mehr, IBAN DE33 6606 0000 0000 1377 49

Verwendungszweck: P28930 – Heldentaten ermöglichen; Dein Beitrag für den Helfer vor Ort Neunburg

(Hinweis der Redaktion: In der ersten Version dieses Textes hatte es irrtümlich geheißen, der HvO sei gesetzlich vorgeschrieben. Dies ist aber nicht der Fall.)

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