Moderne Technik
Umbau der Neunburger Kläranlage: Bürger müssen keine Abgabe zahlen

28.07.2023 |
Ralf Gohlke

Beim Spatenstich schritten die Mitglieder des Werkausschusses, Vertreter der Firma Steininger und der Planungsbüros, der Stadtverwaltung und der Werkleitung zur Tat, um den Umbau auf den Weg zu bringen. Foto: Ralf Gohlke

Startschuss für den Umbau der Neunburger Kläranlage: Es entsteht eine Sequencing-Batch-Reaktor wie er bereits seit vielen Jahren in Japan und den USA erfolgreich im Einsatz ist. Die gute Nachricht für die Bürger: Es wird keine Ergänzungsabgabe erhoben.

Bei der Planung eines zukunftsorientierten Systems zu Klärung der Abwässer setzte die Stadt Neunburg auf zwei Schwerpunkte: die Reduzierung der Kläranlagen auf zwei Standorte und eine völlige Neugestaltung der Hauptkläranlage in Neunburg. Nachdem der erste Teil so gut wie abgeschlossen ist, beginnt nun der Umbau der Kläranlage. Den Startschuss gab Bürgermeister Martin Birner zusammen mit den Mitgliedern des Werkausschusses, den Planern, der Firma Steininger und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

1,7 Millionen Euro für Baumeisterarbeiten



„Was eine Kläranlage täglich leisten muss ist eigentlich nicht sichtbar“, betonte Bürgermeister Martin Birner (CSU) vor dem Spatenstich. Wie wichtig ihre Arbeit dennoch sei, werde dadurch deutlich, dass die Stadt hier erneut rund 1,7 Millionen Euro allein für die Baumeisterarbeiten investiere.

Trotz des Bestrebens, die strengen Auflagen zu erfüllen, sei die Stadt auch stets bemüht, die Bürger so wenig wie möglich zu belasten. Dank der Einhaltung der Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) könne erneut auf die Erhebung einer Ergänzungsabgabe verzichtet werden.

Werkleiter Werner Schärtl erläuterte kurz die Funktionsweise des geplanten Sequencing-Batch-Reactors (SBR-Reaktor) der bereits seit vielen Jahren in Japan und den USA erfolgreich im Einsatz sei. In ihm würden die jetzt noch vorhandenen großen Klärbecken auf engem Raum zu einer eigenständigen Reinigungseinheit zusammengefasst.

Faulturm und Photovoltaik zur Eigenenergieversorgung



Das biete unter anderem die Möglichkeit, Sanierungsarbeiten ohne ein Abschalten von Anlageteilen und damit ohne Ausfall der Reinigungsleistung vorzunehmen. Zudem werde so der Platz geschaffen für einen aktiven Faulturm, der durch die Produktion von Gas – in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage – maßgeblich zur Eigenenergieversorgung beitragen werde.

Anton Steininger jun. bedankte sich für die Auftragserteilung, die durch kurze Wege begünstigt werde. Dem schloss sich Wolfgang Vetter vom Büro Weiß – Beraten und Planen an. Die Baumeisterarbeiten werden voraussichtlich im Juni 2024 abgeschlossen sein, danach wird die Technik eingebaut. Nach Abschluss aller Arbeiten ist die Neunburger Kläranlage für eine Reinigungsleistung von 17 000 Einwohnergleichwerten ausgelegt.

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