Nur knapp 20 Bürger begrüßte Bürgermeister Georg Hoffmann im Foyer der Hammerseehalle zur Auftaktbürgerversammlung für Bodenwöhr und Blechhammer. Die Zahl der Einwohner, so das Gemeindeoberhaupt, sei auf 4456 angestiegen, im Jahr 1987 waren es noch 3500.
Infolge des Schulhausneubaus mussten Kredite aufgenommen werden, so dass der Schuldenstand von 4,6 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 7,4 Millionen Euro angestiegen sei. Er gehe davon aus, dass infolge von Tilgungen die Schulden Ende 2025 wieder unter sieben Millionen Euro liegen.
Baukosten reduziert
Knapp 1,7 Millionen Euro, so Hoffmann, wurden für die Verbesserung der Infrastruktur ausgegeben, darunter die Erneuerung der Wasserleitungen in Windmais (398.000 Euro), in Neuenschwand (468.000 Euro) und in Blechhammer (342.000 Euro). Dazu gehöre auch die Erneuerung des Fischweges in Taxöldern für rund 100.000 Euro, die Sanierung des St. Kolomann-Weges in Warmersdorf für 140.000 Euro, die Umrüstung der Straßenlampen auf LED für knapp 11.000 Euro und die Investitionen in den Abwasserzweckverband für den Neubau einer Klärschlammtrocknung in Höhe von 280.000 Euro. Knapp 30. 000 Euro, so Hoffmann, wurden für die Fußböden im Kindergarten St. Barbara ausgegeben. Hocherfreut zeigte er sich, dass der Kinderspielplatz in Altenschwand für rund 70.000 Euro erneuert werden konnte.
Beim Neubau der Grundschule konnten die Baumeister- und Zimmererarbeiten abgeschlossen, die Fenster eingebaut und mit dem Innenausbau begonnen werden. Die Baukosten konnten von ursprünglich 10,6 Millionen Euro auf neun Millionen Euro reduziert werden. Er sei zuversichtlich, dass die Schule zu Beginn des neuen Schuljahres bezugsfertig werde.
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Der alte Bahnhof in Blechhammer wurde zwischenzeitlich komplett entkernt, so dass nur noch die Grundmauern stünden. Künftig sollen dort der bisher in einem Container untergebrachte Dorfladen, ein Lounge-Bereich, einen digitaler Infopoint und ein Warteraum im Erdgeschoss, ein Technikererlebniszentrum für Kinder im Obergeschoss und ein Bürgersaal im Dachgeschoss untergebracht werden. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro würden mit 80 bis 90 Prozent gefördert. Mit der „Schwandner Höhe“ in Altenschwand und dem „Wohnen in der Ziegelzell“ in Taxöldern konnten zwei Baugebiete auf den Weg gebracht werden. Für die Vergabe von Grundstücken im Taxölderner Baugebiet werden Richtlinien, ähnlich wie beim Baugebiet „Wirtskellerweg/Wegäcker“, erarbeitet.
Lobende Worte fand Hoffmann für den Generationenbeirat, der mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen, wie das wöchentliche Sprachcafé, den Generationenfasching, den Hammerrock oder Generationenfrühstück das Gemeindeleben bereichere. Zum Thema Hammersee ohne Blaualgen meinte Hoffmann, dass man 2024 so klares Wasser, wie schon lange nicht mehr hatte. In Neuenschwand konnte durch eine Einbeziehungssatzung Baurecht für das Heizhaus des geplanten Energiedorfes in Form eines Hackschnitzelheizwerkes für eine gemeinsame „Dorf-Heizung“ geschaffen werden.
Zweiter Hausarzt gesucht
Zur ärztlichen Versorgung teilte Hoffmann mit, dass die Wackersdorfer Hausärzte die Praxis des Ehepaares Windisch in Bodenwöhr übernommen und wieder eröffnet hätten. Trotzdem suche man noch nach einem zweiten Hausarzt, um ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) nach dem Vorbild von Neunburg eröffnen zu können.
Mit dem Bürgerfest, dem Hammerseefest, dem Hammerrock, dem Weihnachtszauber sowie dem Langschläfer-Gottesdienst und den Konzerten auf der Seebühne war das Veranstaltungsangebot reichhaltig. Als Ergebnis des Bürgerforums seien im Alten Rathaus das Tourismusbüro, eine Musikschule, die Postfiliale, ein Veranstaltungssaal und die Bücherei geplant. Bauantrag und Kostenberechnung sollen heuer dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden.
Bei der Flurneuordnung in Windmais, so Hoffmann, wurde vergangenes Jahr damit begonnen, den Grünert- und den Gemeindeholzweg auszubauen. Bei der Flurneuordnung in Taxöldern-Pingarten werden Gewässer-, Wege- und Dorferneuerungspläne durch das Büro Landimpuls erarbeitet.
Da die Energiekosten im Jahr 2024 zurückgingen, konnte man die im Jahr 2023 angehobenen Wasser- und Abwassergebühren wieder senken. Zu den Friedhofsgebühren führte Hoffmann aus, dass „Klause“ und Taxöldern getrennte Gebührensatzungen erhalten, das „Kölner Modell“ angewendet, für Pflegemehraufwand Gebühren erhoben sowie die Restlaufzeiten nicht nachberechnet werden.
Kritisiert wurde von Hoffmann das unausgegorene Verfahren zur Grundsteuerreform, das von zahlreichen fehlerhaften und fehlenden Informationen gekennzeichnet ist. Um der geforderten Aufkommensneutralität nachzukommen, wurde von Seiten der Gemeinde der Hebesatz bei der Grundsteuer A auf 270 Prozent und bei der Grundsteuer B auf 200 Prozent gesenkt. Ob man damit hinkommt, muss die Zukunft zeigen.
Weitere Anfragen
Kritik: Bemängelt wurde die Parkplatzsituation im Baugebiet „Am alten Forstamt“, das Abstellen von Wohnwägen und Wohnmobilen auf der Klause gegenüber dem Friedhof und fehlende Toiletten im Waldkindergarten.
Sprachcafé: Während der Renovierung des Pfarrheimes kann ein Raum in der ehemaligen Praxis von Dr. Kögler genutzt werden.
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