Virenalarm im Teublitzer Rathaus
Zum 20. Mal machten die Narrischen Teublitzer Weiber die Stadt unsicher

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 17:13 Uhr |
Werner Artmann

Bürgermeister Thomas Beer wurde umgehend an den Marterpfahl gefesselt. Foto: Werner Artmann

Viren-Alarm in Teublitz: Unzählige „Corona-Viren“ kamen am Donnerstagvormittag massenweise über die Stadtmauern von Teublitz und setzten sich am Rathausplatz fest. Lautsprecher-, Fernseh- und Radiodurchsagen am laufenden Band wiesen auf das „gefährliche Virus“ im Zentrum der Stadt hin, das jedoch von den Narrischen Deiblitzer Weibern erfolgreich bekämpft und abgewehrt wurde.

Glücklicherweise waren diese Viren nicht wirklich ansteckend. Sie befielen lediglich das Rathaus und besetzten es. Bürgermeister Thomas Beer wurde von seinem Thron geholt und an den Marterpfahl vor dem Rathaus gebunden. Dort wurde er von den Faschingsviren mit ganz viel Frohsinn kunterbunt infiziert und maskiert.

Nach drei Jahren Pause legten die Narrischen Deiblitzer Weiber wieder los

Der Unsinnige Donnerstag wurde nach drei Jahren Abstinenz von den Narrischen Deiblitzer Weibern wieder mit dem traditionellen Schlachtruf „Blitzi-Blitzi-Teu-Teu-Teu“ ins Leben gerufen. Vom Pfarrheim aus zogen die Weiber dann zum 20.Mal durch das Stadtzentrum zum Rathausvorplatz. Die Begrüßungsrede vor den faschingsfrohen Bürgern hielt die „Obervire“ und ehemalige Bürgermeisterin Maria Steger. „Goa lang hods dauert, die lusade Zeit, drum hamma uns af den heirigen Fasching ganz narrisch gfreit. Von Corona und anderen Katastrophen hamma eitz gnou, mia ham alles iwerlebt und ejtz samma wieda dou!“

Steger erinnerte daran, dass „Deiblitz in der Corona-Zeit an neia Burgamoasta krejgt houd“, den wegen der Maske im Gesicht keiner kannte und der sich deswegen den Titel „Phanomburgermoasta“ eingeheimst habe. Im übrigen habe der Bischof einen neuen Pfarrer nach Teublitz geschickt: „Jung is er und schej is er, der Bua – dou wird am glei woarm ums Herz!“ Gerade an einem so wichtigen Tag schicke ihn das Ordinariat auf ein Seminar, bedauerte sie, und kündigte an: „Aber im nächsten Johr, dou kriagt er sei Fett af jeden Fall weg!“

Beim Corona-Lied zeigten die Viren ihre Tanzkünste und anschließend erinnerten die „Zwei Putzfrauen vom Rathaus“ an die vielen Aktionen in den vergangenen Jahren am Unsinnigen Donnerstag. Darunter waren eine Zirkusnummer, ein Mondbesuch, Zigeunerinnen, Hexen, Zauberer, eine Hellseherin, ein Märchenerzähler mit Goldesel und ein Marterpfahl. Stets standen dabei die Bürgermeister Kurt Fink und Maria Steger im Mittelpunkt.

Nun war der jetzt amtierende „Burgamoasta“ Tom an der Reihe und die Viren wurden mit den Worten aufgefordert: „Holt’s ihn, auf geht’s, fangt’s amal o, heind ist soweit, Tom, heind bist du, der Buagamoasta, dro!“ Im Nu hatten ihn die Frauen an den Marterpfahl gebunden. Die beiden Viren, Inge Hofmann und Maria Dickert, dekorierten den Bürgermeister mit vielen Accessoires aus den vergangenen Weiber-Aktionenwie einem Fellanzug aus der Steinzeit, Zwerglmaske mit Bart und „Duzl“, Piratenklappe, Clownnase, Indianer-Perücke und einem Narrenzepter.

Polonaise und Schunkellieder vor dem Rathaus

Abschließend machten die Faschingsviren mit Polonaise und Schunkelliedern vor dem Rathaus gewaltig Stimmung, so dass alle Viren abgeschüttelt und die Stadt wieder virenfrei wurde. Bei der einstündigen Faschingsaktion machten Maria Steger, Jutta Wolf, Erika und Stephanie Messmann, Michaela Müllner, Inge Hofmann, Maria Dickert, Petra Jobst und Andrea Roidl mit.

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