Neue Litauen-Brigade
Zur Stärkung der Nato-Ostflanke: Oberviechtacher Soldaten sollen dauerhaft nach Litauen

07.11.2023 | Stand 07.11.2023, 20:07 Uhr |

Das Panzergrenadierbataillon 122 soll 2024 nach Litauen verlegt werden. Foto: Armin Weigel, dpa

Zwei Kampftruppenbataillone aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sollen als Kern der neuen Litauen-Brigade an die Nato-Ostflanke verlegt werden. Davon betroffen ist auch das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach.



Diese Entscheidung habe Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag auf Vorschlag von Generalinspekteur Carsten Breuer getroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zu dem Panzergrenadierbataillon 122 (Oberviechtach) sowie dem Panzerbataillon 203 (Augustdorf) komme als drittes Bataillon der multinationale Nato-Gefechtsverband (eFP battle group) in Litauen, der schon unter Führung Deutschlands in dem baltischen Staat ist und rotierendes Personal hat.

Bataillon aus Weiden soll nach Oberviechtach verlegt werden



Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach von einem „Leuchtturmprojekt der Zeitenwende“. Trotz der Aufstellung der Brigade in Litauen würden die bisherigen Standorte in Deutschland erhalten. Möglich soll das eine Art Rotations-Konzept machen. Nach Oberviechtach werde das Artilleriebataillon 131 aus Weiden verlegt. Zudem werde die Neuaufstellung einer leichten Versorgungskompanie geprüft. In Weiden werde der Aufwuchs des gerade neu aufgestellten Panzerartilleriebataillons 375 fortgesetzt.

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Für die Soldaten und Zivilbeschäftigten gebe es nun Zeit, sich auf Veränderungen einzustellen. Ein Vorkommando der Litauen-Brigade, die den Namen Panzerbrigade 42 haben wird, soll im zweiten Quartal 2024 in Litauen sein, der Aufstellungsstab der neuen Panzerbrigade im letzten Quartal 2024. Pistorius nannte als Ziel ein attraktives Umfeld in Litauen. Dorthin sollen die Soldaten umziehen und auch mit ihren Familien leben können. Nach Militärangaben geht es bei der Litauen-Brigade nach letzten Planungen um insgesamt 5000 Bundeswehrleute, darunter 4800 Soldaten und 200 Zivilbeschäftigte.

Sicherheitsbedürfnis des Nato-Partners entsprechen



Deutschland will als erster westlicher Nato-Partner eine ganze „robuste Brigade“ fest im Baltikum stationieren und so dem Sicherheitsbedürfnis des Nato-Partners Litauen entsprechen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums weiter. Dort ist bisher ein Nato-Gefechtsverband aus etwa 1600 Männern und Frauen, darunter rund 800 deutsche Soldaten.

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