Woran forschen Wissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und was bedeuten die Ergebnisse ihrer Forschung für die Gesellschaft? Bei den ersten Herzogenauracher Universitätstagen der FAU können Interessierte darüber mit Forschenden ins Gespräch kommen. Los geht’s am 24. September.
Das Spektrum der Vorträge mit anschließender Diskussionsmöglichkeit reicht von neuesten Erkenntnissen zu Autoimmunerkrankungen über Wasserstoff als Energielieferant bis hin zu künstlicher Intelligenz sowie einer Podiumsdiskussion zu Menschenrechten.
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Die Veranstaltungen unter dem Motto „Forschung im Blick“ finden immer dienstags, um 18 Uhr, im Herzogenauracher Rathaus statt und sind kostenfrei.
Wissenschaft und Forschung für alle zugänglich und verständlich zu machen, ist das erklärte Ziel der Universitätstage, die die FAU und der Universitätsbund Erlangen-Nürnberg der FAU jährlich organisieren.
Populäres Format feiert Premiere in Herzogenaurach
Bislang fand die Eventreihe in Amberg und Ansbach statt. Erstmals geht das populäre Format jetzt auch in Herzogenaurach an den Start.
Erst im März hatte sich in der Stadt eine Ortsgruppe des Universitätsbundes gegründet, die sich die Universitätstage nun als erstes großes Highlight auf die Agenda gesetzt hat. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches Programm mit vier Terminen im September und Oktober. Das besondere bei diesen Universitätstagen ist die Mischung aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – denn bei zwei Abenden können sich die Gäste auf gemeinsame Diskussionen mit Wissenschaftler und Unternehmensvertretern, sowie involvierte Expertinnen aus der Region freuen. Hier alle Termine im Überblick:
• Dienstag, 24. September: „Rheuma, Lupus und andere Autoimmunerkrankungen: endlich Heilung durch CAR-T-Zellen?“ – Die CAR-T-Zell-Therapie scheint sich zu einer neuen Geheimwaffe gegen schwerwiegende Autoimmunerkrankungen zu entwickeln. Vor drei Jahren wurde die revolutionäre Zelltherapie weltweit erstmals am Uniklinikum Erlangen eingesetzt: Die junge Lupus-Patientin ist heute symptomfrei – ein grandioser medizinischer Erfolg. Wie funktioniert diese Therapie? Welche Nebenwirkungen müssen einkalkuliert werden? Und: Sind die Ergebnisse übertragbar auf andere Autoimmunerkrankungen? Georg Schett (FAU) referiert über den aktuellen Stand der Immunmedizin und gibt einen Ausblick auf weitere Erfolge dank der Zelltherapie.
• Dienstag, 1. Oktober: „Wasserstoff für ein nachhaltiges Energie-Mobilitäts-Ökosystem“ – Wasserstoff bietet als sauberer Energieträger enormes Potenzial, um ein nachhaltiges Energie-Mobilitäts-Ökosystem zu entwickeln, das auf erneuerbaren Energiequellen basiert. Um dies zu realisieren, bedarf es umfangreicher Investitionen in Infrastruktur, Forschung und Entwicklung sowie Kooperationen zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft. Zur Forschung in der Metropolregion referiert Karl Mayrhofer (FAU); über den Weg von der Forschung zur industriellen Umsetzung spricht Tim Hosenfeldt (Schaeffler).
• Dienstag, 8. Oktober: „Künstliche Intelligenz macht uns alle fit – was Forschung dazu beiträgt“ – Der Vortrag von Profesoor Eskofier (FAU) stellt die Kernidee der persönlichen Gesundheitsdatenspeicher vor und zeigt, welche Chancen sich dadurch für das digitale Gesundheitssystem ergeben. Vorgestellt werden Forschungsprojekte zur technischen Infrastruktur und zu digitalen Gesundheitsstudien in Immunologie, Neurologie und Frauengesundheit. Zudem wird das kollaborative Forschungszentrum „Empathokinästhetische Sensorik“ (EmpkinS) präsentiert, dessen Laborsysteme zukünftig im Alltag anwendbar sein sollen und neue Möglichkeiten für eine KI-gestützte, personalisierte Gesundheitsversorgung eröffnen.
• Dienstag, 15. Oktober: „Menschenrechte unter Druck – was können wir tun?“ – Zum Auftakt der Veranstaltung erläutert Heiner Bielefeldt (FAU) die Grundzüge der Menschenrechtspolitik sowie aktuelle Beispiele. In der anschließenden Gesprächsrunde beleuchten die Gymnasiallehrerin Karin Both-Kowalski, die Studentin Anabel Wächter und die Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg, Martina Mittenhuber, das Thema. Sie sprechen über Ursachen und Auswirkungen von Menschenrechtsverletzungen und diskutieren, wie politische, gesellschaftliche und individuelle Maßnahmen dazu beitragen können, die Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen zu schützen. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Stephan Sohr, Chefredakteur der Nürnberger Zeitung.
Aktuelle Infos zu den Vorträgen gibt es auf www.fau.info/universitaetstage/herzogenaurach
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