Die Nürnberg Ice Tigers haben einen Lauf: Am Mittwochabend feierten die Franken ein 4:1 bei den Straubing Tigers und damit den dritten Sieg in Serie in der DEL. Nummer vier und fünf sollen am Wochenende folgen. Dabei wird es wieder auf einen Mann besonders ankommen.
Die guten Ergebnisse in den letzten drei Partien sind eng mit einem Namen verbunden: Leon Hungerecker. Nürnbergs Torwart hatte schon beim 2:1 in Wolfsburg (97,2 Prozent Fangquote) und beim 4:1 gegen Schwenningen (97,7 Prozent) überragende Statistiken und bestätigte diese Formstärke beim jüngsten 4:1-Erfolg in Straubing mit 29 Paraden und einer Fangquote von 96,7 Prozent.
Insbesondere in der Anfangsphase verhinderte Hungerecker Schlimmeres. „Straubing ist hart rausgekommen, da waren wir nicht richtig bereit und wurden unter Druck gesetzt“, analysierte Ice-Tigers-Trainer Mitch O’Keefe. „Nachdem wir unseren Forecheck zum Laufen bekommen haben, sind wir besser ins Spiel gekommen. Wenn man auswärts 20 geblockte Schüsse hat zeigt das, wie hart die Jungs gearbeitet und sich den Sieg verdient haben.“
Auch auf Nürnbergs Offensive war wieder Verlass. Und das, obwohl die Franken durch die Ausfälle von Jeremy McKenna (Handverletzung) und Jake Ustorf (krank) nur mit elf Angreifern angereist waren. Cole Maier (17.) und Eugen Alanov (23.) brachten die Ice Tigers mit 2:0 in Führung. Auf den späten Straubinger Anschlusstreffer durch Philip Samuelsson (55.) antwortete Nürnberg postwendend mit dem 3:1 durch Charlie Gerard (56.). Ein Empty-Net-Tor von Evan Barratt machte den Derby-Sieg am Pulverturm perfekt (58.).
„Die geblockten Schüsse waren ein ausschlaggebender Faktor, trotzdem haben wir 33 Schüsse aufs Tor gebracht“, sagte Straubings Trainer Tom Pokel. „Unsere Top-Leistungsträger müssen besser sein, da waren die Top-Leistungsträger der Ice Tigers besser.“ Mit Maier (sieben Tore, drei Assists), Barratt (fünf Tore, 14 Assists), Will Graber (drei Tore, zwölf Assists) und McKenna (sechs Tore, vier Assists) hat Nürnberg vier unterschiedliche Spieler mit einer zweistelligen Anzahl an Scorerpunkten. Ein klarer Beleg dafür, dass Sportdirektor Stefan Ustorf bei der Akquise der Importspielern ganze Arbeit geleistet hat.
Bereits am heutigen Freitag (16:30 Uhr) stehen sich Ice Tigers und Tigers in Nürnberg gegenüber. Spannend wird sein, welches Team sich binnen zwei Tagen besser auf den erneuten Gegner einstellen kann. Am Sonntag (14 Uhr) wird die Derby-Woche der Ice Tigers mit einem Auswärtsspiel beim großen Rivalen Adler Mannheim komplettiert. Die Ice Tigers (6., 21 Punkte) stehen aktuell vor den finanziell besser ausgestatteten Adlern (7., 20 Punkte) in der Tabelle.
Angesichts von drei Spielen in fünf Tagen könnte O’Keefe, der zu seiner aktiven Zeit selbst Torwart war, auch auf der Torhüter-Position rotieren. Einerseits ist der eigentliche Starter Niklas Treutle (nach Unterkörperverletzung) wieder fit und scharrt mit den Hufen. Andererseits gibt es wohl kaum einen Grund, einen brandheißen Goalie wie Hungerecker auf der Bank erkalten zu lassen.
nru
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