Ein größerer Polizeieinsatz fand am späten Sonntagnachmittag in Altdorf bei Nürnberg statt: Feuerwehrleute wurden bei einem Brand mit einer Schusswaffe bedroht, der Mann flüchtete. Die Beamten suchten ihn mit SEK-Unterstützung – und fanden eine Leiche.
Über die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst ging kurz nach 16 Uhr die Mitteilung über einen Brand auf einem Grundstück nahe der Pfaffentalstraße ein. Die Freiwillige Feuerwehr Altdorf konnte laut Polizei beim Eintreffen an der Einsatzstelle mehrere Brandherde ausmachen – darunter ein Wohn-/Gartenhaus und ein Waldstück.
Beim Betreten des brennenden Hauses wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr von einem Mann mutmaßlich mit einer Schusswaffe bedroht. Diese zogen sich daraufhin zurück und verständigten die Polizei.
Ein Wohnhaus stehe derzeit in Vollbrand, hieß es um kurz vor 17.30 Uhr. „Der umliegende Wald ist auch vom Feuer betroffen. Bitte meidet den Bereich!“, so die Polizei via X (früher Twitter). Laut Polizeipräsidium Mittelfranken wurde auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hinzugerufen.
Nach mehreren Bränden in #Altdorf bei Nürnberg wurden eingesetzte Feuerwehrleute durch eine Person mit einer #Schusswaffe bedroht. Ein Wohnhaus steht derzeit in Vollbrand. Der umliegende Wald ist auch vom Feuer betroffen. Bitte meidet den Bereich!#A0707https://t.co/6Ad4MlP05e — Polizei Mittelfranken (@PolizeiMFR) July 7, 2024
Auch die A3 war um kurz vor 18 Uhr im entsprechenden Bereich in beide Richtungen gesperrt worden. Der Tatort befindet sich zwischen der Autobahn und der Pfaffentalstraße im südlichen Bereich von Altdorf. Wenig später teilte die Polizei mit, dass die Einsatzkräfte ein nahes Waldstück, in dem der Flüchtige vermutet wird, umstellt hätten. Da dieser eine Schusswaffe dabei hat, baten die Beamten die Bevölkerung, den Bereich zu meiden.
Auf Grund der unmittelbaren Gefährdungslage konnten zunächst keine Löschmaßnahmen eingeleitet werden, so die Polizei. Die Brandausbreitung wurde jedoch über die gesamte Dauer hinweg zunächst von einem Polizeihubschrauber und später von einer Drohne der Feuerwehr überwacht.
Schüsse im Umfeld deutlich hörbar
Spezialeinsatzkräfte der Polizei verschafften sich Zugang zu den auf dem Grundstück befindlichen Nebengebäuden. Im Zuge der ersten Durchsuchungsmaßnahmen auf dem Gelände in Altdorf haben Einsatzkräfte der Spezialeinheiten laut Angaben des Polizeipräsidiums dabei Vorhängeschlösser aufgeschossen. „Diese Schüsse waren im Umfeld deutlich hörbar. Diese richteten sich ausschließlich gegen Gegenstände“, teilten die Beamten mit. In der Nähe fand zum Einsatzzeitpunkt auch das Altstadtfest statt.
Polizei fand schließlich verbrannte Leiche in Gartenhaus
Um kurz nach 19 Uhr fanden die Beamten in einem abgebrannten Gartenhaus eine verkohlte Leiche und in unmittelbarer Nähe eine Schusswaffe. „Es bestehen derzeit keine begründeten Zweifel daran, dass es sich hierbei um die zuvor gesuchte Person handelt“, so eine Polizeisprecherin. Eine Identifizierung des Leichnams vor Ort sei aber nicht möglich gewesen.
Das betroffene Grundstück wurde von einem älteren Ehepaar – einem 88 Jahre alten Mann und einer 82-jährigen Frau bewohnt. Ob es sich bei dem Toten um Ehemann handelt, ist neben der Aufklärung der genauen Hintergründe nun Gegenstand der Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Schwabacher Kriminalpolizei.
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