Älteste Vereinigung Ambergs
120 Jahre christlich engagiert: CVJM feierte sein Jubiläum

04.02.2025 |

Sehr viele Gäste waren der Einladung des Vereins gefolgt. Foto: Glaßer

Der CVJM Amberg blickt auf eine 120-jährige Geschichte zurück. Sein Jubiläum feierte er kürzlich mit zahlreichen Gästen. Angetrieben vom Glauben, engagiert sich der Verein für die junge Generation mit besonderem Fokus auf Werteerziehung, so der CVJM in einer Mitteilung.

Der CVJM Amberg entstand aus einem Stammtisch eines evangelischen Jünglingsvereins in der Baumann'schen Diakonissenanstalt und wurde am 15. Januar 1905 mit Unterstützung des CVJM Nürnberg offiziell gegründet.

Mehrere Stationen

Ziemlich eng ging es am Samstag im Amberger CVJM-Heim zu, denn der Einladung des CVJM Amberg waren weit mehr Gäste gefolgt, als die Verantwortlichen erwartet hatten. Der Vorsitzende Christian Glaßer erinnerte daran, dass die Mitglieder sich zuerst in der Baumann’schen Diakonissenanstalt trafen. Dann wurden Gebäude auf dem Gelände der heutigen Post-Hauptstelle gekauft, bevor der Verein Anfang der 70er Jahre sein Domizil in der Zeughausstraße bezog.

Marion Klein stellte in ihrem Festvortrag klar, dass der CVJM keine Sekte, kein Karnevals- oder Musikverein sei. Er arbeite dort, wo er am nötigsten sei: mit Gruppen für Kinder (Wuki), Jugendliche (Down under) und sozialen Angeboten. „Mit Jesus Christus mutig voran“, werde sich der Verein auch in Zukunft Herausforderungen stellen, heißt es in der Mitteilung weiter. Ein Grußwort sprach auch der Vertreter der evangelischen Paulaner-Gemeinde, Pfarrer Johannes Amberg. Dekanin Ulrike Dittmar vertrat das Dekanat Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden.

2. Bürgermeister Martin Preuß (CSU) lobte die christlich-ökumenische Jugendarbeit und seine gesellschaftliche Verantwortung. In Amberg biete der Verein nicht nur Bibelstunden, Hauskreise oder eine Seniorengruppe. Es gab auch schon Leichtathletikangebote, eine Turnerriege, Tischtennis, Hand- und Basketball und sogar eine Boxabteilung.

„Mit Ferien-, Freizeit- und Studienfahrten leistet der CVJM einen wichtigen bildungspolitischen Beitrag. Seit Jahrzehnten lade der CVJM Amberg einsame Menschen an Heiligabend in das CVJM-Heim ein. „Wir Amberger sind stolz auf unseren CVJM und vor allem auch dankbar, was in 120 Jahren für unsere Stadtgesellschaft geleistet wurde“, wird Preuß in der Mitteilung zitiert. „Gäbe es in Amberg den CVJM noch nicht, wäre es dringend an der Zeit, diesen christlich orientierten Verein zu gründen“, betonte Landtagsabgeordneter Harald Schwartz. Der Verein sei in heutigen Zeiten wichtiger denn je.

Risiko in der NS-Zeit

Matthias Schöberl, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Stadtrat, erinnerte an die Zeit der NS-Diktatur, als die Traditionsfahne des Vereins versteckt werden musste. Das sei ein Risiko gewesen, aber auch mit Gottvertrauen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft verbunden.

Kurz müssen Grußworte sein, da waren sich Susanne Witt (ÖDP) und Landtagsabgeordneter Bernhard Heinisch (FW) einig und gratulierten. CVJM-Sekretär Alfred Maurer erinnerte daran, dass der Verein 1974 für Frauen geöffnet worden sei.

Gottfried Claussen, Leiter des Christlichen Zentrums Amberg, wies darauf hin, dass der CVJM mit der Nummer vier einer der ältesten im Register des Amtsgerichts eingetragenen Vereine sei. Historiker Matthias Schöberl präzisierte, dass der CVJM sogar die älteste Vereinigung der Stadt sei, aber als Vierte eingetragen wurde. Auch erklärte er, dass im heutigen Anwesen des Vereins die Firma Grammer ihren Anfang nahm.

Nach dem offiziellen Teil konnten sich die Anwesenden im ganzen Haus umsehen, sich bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen stärken und Erinnerungen austauschen. Um allen Gästen Sitzplätze zu bieten, wurden die Räume der ehemaligen Kellerkneipe C14 geöffnet, was weitere Erinnerungen weckte, heißt es abschließend in der Mitteilung.

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