Karl Koller aus Siegenhofen vom Steidlhof feierte kürzlich seinen 85. Geburtstag im Kreise der Familie. Der Rentner war in der Marktgemeinde vor allem als Busfahrer der Firma Bayer bekannt.
Der landwirtschaftliche Betrieb auf dem Steidlhof im Siegenhofener Kirchenweg und der Wald liegen ihm besonders am Herzen. Da Karl Koller verschiedenen Vereinen über Jahrzehnte die Treue gehalten hat, kamen zum Gratulieren die Vertreter der KAB Rieden, der Feuerwehr Rieden, des CSU-Ortsverbandes Rieden-Vilshofen sowie des Obst- und Gartenbauvereins Vilshofen-Rieden. Zudem kamen Zweiter Bürgermeister und CSU-Ortsverbandsvorsitzender Josef Weinfurtner und überbrachte Glückwünsche im Namen der Marktgemeinde verbunden mit einer Urkunde und einem Gutschein.
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Bekannt war der 85-Jährige auch als jahrzehntelanges Vorstandsmitglied der Riedener Jagdgenossenschaft und über zwölf Jahre als Mitglied des Riedener Kirchenrates. Karl Koller wurde 1939 als Erstes von insgesamt sieben Geschwistern im elterlichen Hof in Siegenhofen geboren. Sein Großvater Andreas Koller erwarb Anfang des 20. Jahrhunderts den Steidlhof und zog mit Ehefrau Theres von Hammerberg nach Siegenhofen. Die Eltern von Karl Koller, Josef und Margareta Koller, führten den Hof bis in das Jahr 1968 fort.
Hof der Eltern übernommen
Der Jubilar war als Ältestes der Kinder stets in die Land- und Forstwirtschaft miteingebunden und besuchte nach der Volksschule die Landwirtschaftsschule in Amberg, gefolgt von einem Ausbildungsjahr im landwirtschaftlichen Lehrbetrieb in Greinhof bei Burglengenfeld. Im Sommer wurden Karls helfende Hände im elterlichen Hof dringend gebraucht, weshalb weitere Lehraufenthalte in der Landvolkshochschule Niederaltaich und der Bauernschule in Herrsching am Ammersee über den Winter hinweg stattfanden.
1968 übernahm er den Hof und im selben Jahr heiratete Karl seine Margarete. Am 15.November 1968 fand die standesamtliche Trauung im alten Riedener Rathaus, das heute das Pfarrheim St. Josef ist, statt. Die Eheschließung nahm der damalige Bürgermeister Richard Seibert vor. Einen Tag später traten Karl und Margarete in der Riedener Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt vor Pfarrer Norbert Gaschler an den Traualtar. Gefeiert wurde im Anschluss im Löwenwirtssaal. Der Versuch des Brautverziehens musste aufgrund der Witterung abgebrochen werden. „Da hatte es sehr viel geschneit und es war spiegelglatt“, schmunzelte Karl Koller.
Aus der Ehe gingen die Töchter Margareta, Christine, Angelika und Elisabeth hervor. Sieben Enkelkinder bereichern Karl Kollers Familienleben. Nicht nur in der Landwirtschaft war der Siegenhofener tätig. Über den Ort hinaus wurde er vor allem bekannt als Lastwagen- und Busfahrer der Firma Bayer in Rieden. Angefangen hatte alles im Jahr 1962. Rund 20Jahre fuhr Koller vor allem Zementsilozüge, ausgehend vom Burglengenfelder Zementwerk bis nach Straubing oder Nürnberg. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1983 war Karl Koller zeitlich wesentlich stärker in der Landwirtschaft gebunden, weshalb das Fahren nicht mehr möglich war. Dem „Kammerl“ kam allerdings eine gute Idee. Zu der Zeit war die Firma Bayer in das Omnibusgewerbe eingestiegen und so schlug Johann Bayer Sen. seinem Mitarbeiter vor, den Busführerschein zu machen. Seitdem fuhr der Jubilar bis zum Ruhestand im Jahr 2004 Schüler in die Schule, Amerikaner zu den Truppenübungsplätzen und unternahm auch Tagesfahrten mit dem Bayer-Bus.
Langer Flug nach Singapur
Sein Herz hängt vor allem an der Landwirtschaft. Hier ist der Karl oft in Wald und Flur unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. „Etz säg i aber koan Baum mehr o“, lacht der 85-Jährige. „Wenn er nix orban derf, ist er unglücklich“, fügt seine Frau hinzu.
Eine lange Reise unternahm das Paar im Jahr 1996. Sie besuchten Tochter Christine für zehn Tage in Singapur. „Da hamma auch mal einen Flug in unserem Leben gemacht, und was für einen“, so Margarete Koller. Bekannt sind Karl und Margarete Koller für die Betreuung der Siegenhofener Wallfahrtskirche Maria Hilf.
amr
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