Hoher Sachschaden, wenig Beute
Amberger Polizei klärt Einbruchsserie: Mann aus Schnaittenbach (46) gesteht

10.01.2025 | Stand 10.01.2025, 16:55 Uhr |

Im August 2024 klickten die Handschellen: Als der Mann in Roth in eine Arztpraxis einbrechen wollte, wurde er festgenommen. Symbolbild: Bundespolizei

Nach monatelanger intensiver Ermittlungsarbeit hat die Polizeiinspektion Amberg einen spektakulären Erfolg erzielt: Ein 46-jähriger Mann aus Schnaittenbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) gestand in der Justizvollzugsanstalt Amberg im Beisein seiner Rechtsanwältin eine Serie von Einbrüchen, die die Region seit Anfang Februar 2024 in Atem gehalten hatte.

Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitag mitteilte, begann die Einbruchsserie in der Amberger Innenstadt. Der Täter konzentrierte sich zunächst auf Arztpraxen und Büroräume. Doch bald weitete er seine Ziele aus: Auch Einzelhändler und andere gewerbliche Einrichtungen blieben nicht verschont. Der angerichtete Schaden belief sich allein in Amberg auf etwa 80.000 Euro – der Bargeldanteil der Beute war dabei nach Polizeiangaben „verschwindend gering“.

Schon Ende Februar war der Mann im Visier der Ermittler



Die Ermittler der PI Amberg setzten laut der Mitteilung auf eine speziell entwickelte Strategie, die schließlich zum Durchbruch führte. Bereits Ende Februar 2024 geriet der Verdächtige in eine Kontrolle von Zivilfahndern. Aufbruchswerkzeuge und Betäubungsmittel wurden bei ihm gefunden, was ihn als dringend tatverdächtig einstufte. Dennoch musste der Mann zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt werden, da die Beweislage zu dieser Zeit noch nicht eindeutig war.

Nach seiner Freilassung riss die Einbruchserie in Amberg schlagartig ab. Parallel dazu trafen die Untersuchungsergebnisse bei der Polizei ein, die den Verdacht gegen den Schnaittenbacher bestätigten. Der Mann setzte derweil seine Einbrüche überregional fort – immer in der Nähe von Bahnhöfen. Regensburg, Bamberg, Bayreuth und Nürnberg wurden zu neuen Tatorten.

Schnaittenbacher wollte mit einem Sprung aus dem Fenster fliehen – vergeblich



Im August 2024 drang der Mann in Roth in eine Arztpraxis ein. Umzingelt von Einsatzkräften, versuchte er dort, durch einen Sprung aus einem Fenster zu fliehen, scheiterte jedoch. Diesmal klickten die Handschellen endgültig. Auf Basis des mittlerweile vorliegenden Haftbefehls aus Amberg wurde der Schnaittenbacher in eine JVA gebracht. In der Haft legte der Schnaittenbacher nun ein umfassendes Geständnis ab.

Insgesamt werden ihm rund 60 Einbrüche vorgeworfen, um die Hälfte davon allein im Raum Amberg. Der Mann richtete dabei nicht nur erheblichen Sachschaden an, sondern sorgte auch für Verunsicherung bei den Betroffenen.

Ob ihm das Geständnis bei der bevorstehenden Verhandlung Strafminderung einbringt, bleibt abzuwarten. Die Ermittler der Amberger Polizei dürfen sich jedoch bereits jetzt über einen herausragenden Ermittlungserfolg freuen, der zur Beruhigung der Region beiträgt, schließt das Polizeipräsidium.

Artikel kommentieren