Betrug
Angeblicher Gewinn wurde teuer: Unbekannte buchen bei Kümmersbruckerin über 200 Euro ab

21.01.2025 |

Hinter der E-Mail an eine Frau, der ein Gewinn versprochen wurde, steckten Betrüger. Sie erbeuteten dabei mehr als 200 Euro. Symbolbild: Monika Skolimowska, dpa

Eine 73-Jährige aus Kümmersbruck (Landkreis Amberg-Sulzbach) erhielt am Montag eine E-Mail, in der ihr der Gewinn eines Weihnachtskalenders versprochen wurde, der Kosmetikartikel beinhalten sollte. Sie müsste nur die Versandkosten von 1,95 Euro bezahlen, hieß es. Allerdings war die Frau an Betrüger geraten – letztlich waren mehr als 200 Euro weg.

Wie die Polizeiinspektion Amberg mitteilte, hatte die 73-Jährige dem Angebot vertraut. Sie nutzte daher den Link in der E-Mail, machte Angaben zu ihrer Person und gab ihre Kreditkartendaten an. Wie zuvor angegeben, wurden die Versandkosten abgebucht.

Kurze Zeit darauf stellte die Frau nach Polizeiangaben jedoch fest, dass drei weitere Abbuchungen in Höhe von insgesamt mehr als 200 Euro erfolgten. Offensichtlich handelte es sich bei der E-Mail um ein falsches Gewinnversprechen, so die Polizei. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.

Das Versprechen angeblich hoher Gewinne sei eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden, schreibt die Polizei weiter. Die Methode sei immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe würden die Opfer beispielsweise dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel „Gebühren“ zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten werde. Die vorgetäuschten Szenarien würden von den Gaunern laufend verändert.

Sollte der Angerufene kritisch und nicht so leicht zu überzeugen sein, würden Täter auch massiv Druck ausüben und nicht selten mit Konsequenzen“ wie zum Beispiel einer Strafanzeige drohen, wenn das Opfer nicht zahlen will. Zahlte ein Opfer dagegen, würden sich die Täter immer wieder melden, um unter verschiedenen Vorwänden weiter Geld zu fordern.

Ebenso warnt die Polizei vor kostenpflichtigen Telefonschlaufen. Per Post würden kommerzielle „Gewinnspielbetreiber“ ihre Opfer in amtlich wirkenden Briefen dazu auffordern, eine bestimmte Telefonnummer zu wählen, um sich einen angeblichen Gewinnanspruch zu sichern und das möglichst schnell. Oder sie werden von einem Anrufer dazu aufgefordert, eine bestimmte Ziffer oder Ziffernfolge zu drücken. Wer das tut, landet zunächst in einer langen Warteschleife und wird dann in ein Gespräch verwickelt, das in der Regel nur ein Ziel hat: den Anrufer so lange wie möglich in der Leitung zu halten, damit hohe Telefongebühren anfallen. So manches Opfer hat auf diese Weise schon mehrere hundert Euro „vertelefoniert“.

Daher rät die Polizei auch dazu, den Telefonbucheintrag zu ändern oder zu löschen. Wenn man den Vornamen im Telefonbuch abkürzen lasse – statt Elfriede Müller nur E. Müller – oder ihn ganz weglasse, falle es den Betrügern schwer, eine Person ausfindig zu machen.

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