Schnoderhüpfl als Höhepunkt
Das Mühlradl drehte sich fleißig beim Kirwabaum-Austanzen in Thonhausen

27.06.2024 | Stand 27.06.2024, 15:00 Uhr |
Paul Böhm

Die Paare hatten eine ganze Reihe von Tänzen einstudiert, die sie den Zuschauern präsentierten. Begleitet wurden sie von den Übler Boum. Foto: Paul Böhm

„In Thonhausen, dou is Kirwa, in Thonhausen dou ist schaij“ – so klang es weit die Dorfstraße hinunter. Das Kirchweihfest am Wochenende war bereits zum 24. Mal der Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Zusammenhalts. Die Feuerwehr Thonhausen war zusammen mit den Kirchweihpaaren wieder Ausrichter.

Am Sonntagabend war der Anpfiff des Europameisterschaftsspiels der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Schweiz so etwas wie der Abpfiff für das Kirchweihfest. Nur noch einige Tische mit treuen Fans waren im Kirwastodl besetzt. Zuvor allerdings waren die Organisatoren für ihre Mühen mit vielen Gästen belohnt worden, die von Freitag bis Sonntag nach Thonhausen kamen.

Bereits am Freitag fand der traditionelle Kirchweih-Preisschafkopf statt. Franz Brunner aus Ursensollen belegte mit 107 Punkten den ersten Platz und nahm 125 Euro Kirwageld mit. Am Samstagabend sorgte die Band „mir 3 und Du“ im Thonhausener Kirwastodl für Stimmung. Am Sonntag traf sich die Dorfgemeinschaft zusammen mit den Kirwapaaren zum Gottesdienst zu Ehren des Kirchenpatrons Johannes der Täufer.

Kirwapaare zeigten eine Reihe von Tänzen



Stadtpfarrer Markus Brunner aus Amberg feierte mit vielen Gläubigen den Patroziniums-Gottesdienst. Viele Gäste ließen sich mittags ofenfrischen Braten, Knödel und Salate oder Schmankerl aus der Grillbude schmecken.

Der Höhepunkt des Kirchweihsonntags war das Baumaustanzen an der Dorfstraße mit den Übler Boum. Das Mühlradl drehte sich im Juradorf, auch wenn die Windräder in der Nachbarschaft stillstanden. Zur Polka „Auf der Streif“ zeigten die Kirwapaare exakt einstudierte Tanzformationen auf dem eigens aufgebauten Tanzboden rund um den Kirwabaum. Der Bankerl- und der Ententanz, die Kutsche und der Austanzwalzer rundeten den Auftritt ab. Zum neuen Oberkirchweihpaar wurden Selina Heinemann und Andreas Metschl gekürt.

Schnoderhüpfl-Singen gab Insiderwissen preis



Etwas Besonderes war wieder das Schnoderhüpfl-Singen, bei dem die Kirchweihbesucher von so mancher Begebenheit im Dorf erfuhren, die sonst nur als Insiderwissen die Runde macht. Da wurde die vom Heuladewagen gestreifte Haustüre wieder einigermaßen ausgerichtet und der „Schinderkarren“ wieder zum Laufen gebracht. Die neue Motorsäge der Nachbarn aus Hausen hat man mit Vollgas laufen lassen und den Kirwaführerschein auf seine Echtheit hin überprüft. Einem Kirwa-Freund aus Zant wurde weit nach Mitternacht noch eine Taschenlampe zum Ausleuchten seines Heimwegs mitgegeben.

Es war wieder eine zünftige Kirwa, so dass die Vorfreude auf die 25. Auflage im nächsten Jahr schon jetzt groß ist. Das Glück bei der Kirwabaum-Verlosung war Sabine Hummel aus Malsbach hold.

Mit nach Hause nehmen werden die stattliche Fichte nach ihrer Standzeit in Thonhausen die Kirchweihleute aus Mendorferbuch. Ob der Baum dann im Kirwa-Portal zum Kauf angeboten wird, oder Bretter für ein neues Kirwahäusl geschnitten werden, steht noch nicht fest.

abp

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