Die Radiologie am St. Anna Krankenhaus hat zum Jahreswechsel einen neuen Computertomografen (CT) in Betrieb genommen. Das neue Gerät sei schneller, präziser und schone die Umwelt. Es ermögliche künftig auch Untersuchungen am Herzen, teilte das St. Anna Krankenhaus mit.
Das St. Anna Krankenhaus habe trotz enger finanzieller Rahmenbedingungen weiter in fortschrittliche Technik investiert und könne jetzt ein auf dem Europäischen Radiologie-Kongress (ECR) als Weltpremiere vorgestelltes CT-Gerät präsentieren. Gerade nach Unfällen sei die Computertomografie unverzichtbar. Bei der Suche nach Blutungen und Verletzungen könne keine andere Methode so schnell und präzise entscheidende Informationen für die behandelnden Ärzte liefern.
„Mit unserem neuen CT können wir eine hochmoderne Bildgebung sowie eine exzellente Qualität der Diagnostik für unsere Patientinnen und Patienten anbieten“, führt Radiologe Bakia Bessong aus.
Und so wird die Funktionsweise des Gerätes in der Mitteilung erklärt: Eine Röntgenröhre umkreist den Patienten und sendet gleichzeitig ein Röntgenstrahlenbündel aus. Gegenüber umkreist ein Detektorsystem den Patienten. Die hier erfassten Messwerte werden von einem Computer weiterverarbeitet und ermöglichen die Rekonstruktion von 3D-Schnittbildern in allen Raumrichtungen. Die Messzeit jeder Körperregion beträgt dabei nur wenige Sekunden.
Geringere Strahlung und weniger Kontrastmittel nötig
„Die 360 Grad-Rotation unseres neuen CTs ist extrem schnell. Außerdem steckt viel mehr Rechenpower in dem Gerät, um die Daten verzerrungsfrei zu generieren“, betont Bessong. Dank einer speziellen Filtereinrichtung in dem CT würden Metalle im Körper die Bildgebung nun deutlich weniger stören – das sei zum Beispiel für Patienten der Unfallchirurgie, die mit einer Endoprothese (künstlichem Gelenkersatz) ins CT müssen, wichtig. Die deutlich reduzierte Strahlenexposition schone die Patienten im CT. Zudem komme man auch mit weniger Kontrastmittel aus, erklärt Bessong.
„Künftig können wir dank der besseren Gefäßdarstellung auch Koronar-CTs durchführen und bieten damit eine schonende, nicht-invasive Methode, um zum Beispiel Engstellen oder Verkalkungen an den Herzkranzgefäßen zu erkennen“, freut sich Dr. Klaus Nester, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Notfallklinik.
Keine Ausfälle bei der Umstellung auf das neue CT
Während im Dezember das neue Hochleistungs-CT in die Radiologie einzog, Schulungen für die Medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen stattfanden und Prüfungen für den Echtbetrieb erfolgten, mussten die Patienten nicht auf die Bildgebung verzichten. Das „alte“ Gerät konnte in der Übergangsphase weiter genutzt werden, da das neue in einem neuen Röntgenraum installiert wurde.
Mittlerweile ist die CT-Premiere längst geglückt: Die ersten Patienten waren im Dezember bereits im neuen Gerät.
„Einen Computertomografen kauft man nicht alle Tage, das machen wir zuerst für den medizinischen Fortschritt, daneben aber auch, weil wir unsere Großgeräte etwa alle zehn Jahre austauschen müssen, sonst sind diese aufgrund der dann stark steigenden Wartungs- und Instandhaltungskosten irgendwann nicht mehr wirtschaftlich“, erklärt stellvertretender Vorstand Thomas Baldauf. Alle Verantwortlichen seien sich zudem sicher, dass sich diese Investition in die medizinische Versorgung schon jetzt gelohnt hat.
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