Ehrenamtstag
DFB-Uhren für 41 Mitarbeiter aus den Vereinen des Fußballbezirks

28.11.2024 | Stand 28.11.2024, 18:30 Uhr |

Die Geehrten des Kreises Regensburg: Bezirksvorsitzender Thomas Graml, Kreisvorsitzender Harald Gress, Bezirksehrenamtsreferent Reinhard Rengsberger und Manfred Schwabl gratulierten. Foto: Christian Fuchs/BFV

Mehr Unterstützung für das Ehrenamts durch die Politik forderte der ehemalige Nationalspieler, Bundesliga-Profi und heutige Präsident des Drittligisten SpVgg Unterhaching, Manfred Schwabl, beim Ehrenamtstag des Bayerischen Fußball-Verbandes in Steinsberg, wo der Bezirk Oberpfalz 41 Mitarbeiter der Vereine mit der DFB-Uhr auszeichnete.

Im Beisein des neuen Verbandsehrenamtsreferenten Andreas Vogler erhielt Schwabl viel Beifall für seine Würdigung des ehrenamtlichen Engagements und seinen Einblick in den „Ausbildungsverein“ Unterhaching, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, junge Talente fußballerisch, schulisch und charakterlich zu fördern und ihnen eine Chance im Profifußball zu geben.

Ein leidenschaftliches Plädoyer für das Ehrenamt war die Begrüßung durch BFV-Bezirksehrenamtsreferent Reinhard Rengsberger: Das Ehrenamt sei eine tragende Säule der Gesellschaft, es führe verschiedene gesellschaftliche Schichten und Altersgruppen zusammen, es sei die Basis für die Zukunft des Breiten- und Spitzensports. Ehrenamtliche seien Vorbilder für ihre Umgebung, ein Ehrenamt fördere die Entwicklung der eigenen und anderer Persönlichkeiten. Deshalb nannte Rengsberger den rückläufigen Trend im Ehrenamt besorgniserregend: 21 Prozent der Vereine hätten Probleme, Ehrenamtliche zu finden – neben sonstiger Sorgen durch steigende Kosten und wachsende Erwartungen der Mitglieder. „Gerade das Ehrenamt leistet mit wenig Kosten wertvolle Arbeit“, so Rengsberger.

Auch die Grußredner unterstrichen den Wert des Ehrenamts: Für den Markt Regenstauf lobte 2. Bürgermeister Bruno Schleinkofer die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Vereinen, was er nicht nur im Sport an zahlreichen Projekten verdeutlichte. Allerdings sei fraglich, ob auch in Zukunft noch die Zuschüsse in bisheriger Höhe – wie zum Beispiel 400 000 Euro für eine 3,5 Millionen teure Sanierung des Stadions – fließen können, wenn öffentliche Finanzen anderweitig gebunden sind.
Die BLSV-Bezirksvorsitzende Barbara Hernes bemühte einen Vergleich aus der Antike: Ehrenamt sei schon damals eine selbstlose Tat und ein individueller Beitrag zum Gemeinwohl gewesen, vergleichbar mit der christlichen Tradition der Nächstenliebe. Auch heute lasse sich der Wert des Ehrenamts nicht rechnen: Spielbetrieb und Sportstätten würden ohne Ehrenamt nicht laufen. Investition in die Zukunft machen nur mit dem Ehrenamt einen Sinn. Und gerade weil viele Jugendliche Ehrenamtliche als Vorbild nehmen, sei es ungeheuer wichtig, dieses Engagement öffentlich zu würdigen, wie es der BFV mit dem Ehrenamtstag mache.

In einer Talkrunde sprach der BFV-Bezirksvorsitzende Thomas Graml Manfred Schwabl auch auf sein Ehrenamt als Präsident der SpVgg Unterhaching an: Der Drittligist sei geradezu wie ein „Meniskus zwischen Profi- und Amateurfußball“, der auf ehrenamtliche Helfer beispielsweise im Jugendbereich und beim Ordnungsdienst an Spieltagen angewiesen sei.

Wie wichtig es sei, jungen Talenten unter Berücksichtigung ihrer charakterlichen und schulischen Entwicklung eine Spielmöglichkeiten zu geben, machte Schwabl an Torwart Konstantin Heide deutlich: Er habe bei dem Ausbildungsverein Unterhaching alle Jugendmannschaft ab der U11 durchlaufen: wenn der U17-Welt- und Europameister keine Chance bekommen würde, wäre der „Hachinger Weg“ ein Irrweg. Obwohl der Verein ein Wirtschaftsunternehmen sei, bei dem das sportliche Abschneiden die Stimmung beeinflusst, wollen die Verantwortlichen Menschlichkeit und ein familiäres Umfeld pflegen. Dazu gehöre auch, die Reichweite der SpVgg zu nutzen, um Jugendarbeit voranzutreiben und soziale Projekte zu unterstützen.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt des Bayerischen Fußball-Verbandes im Bezirk Oberpfalz von „De Fuchsn“. Die Ehrung der verdienten Vereinsmitarbeiter nahmen Bezirksvorsitzender Thomas Graml, die Kreisvorsitzenden Harald Gress, Albert Kellner und Werner Mages, Bezirksehrenamtsreferent Reinhard Rengsberger und die Kreisehrenamtsbeauftragten vor. Die bereits im Vorfeld auf Landesebene geehrten Kreissieger Ida Maschauer (DJK-SV Keilberg), Thomas Schneider (SV Inter Bergsteig Amberg) und Stephan Gäbl (SpVgg Teunz) erhielten am Ehrenamtstag noch einen Spielball überreicht.
Die Geehrten des Kreises Regensburg: Silke Landfried (SSV Schönhofen), Yvonne Neßlauer (SV Sanding), Johanna Schifferl (SC Sinzing), Matthias Eglseder (TB/ASV Regenstauf), Karl Eichenseer (TSV Hohenfels), Helmut Fink (FC Tegernheim), Marius Fuchs (DJK-SV Keilberg), Markus Hobmeier (SV Sanding), Alfred Langner (SV Thalmassing), Armin Lorenz (TSV Wörth), Reinhard Rengsberger (SV Wiesent), Hermann Uhl (DJK-SV Lengenfeld), Friedrich Weber (DJK Duggendorf).
Die Geehrten des Kreises Amberg/Weiden: Maria Maget (SV Inter Bergsteig Amberg), Nicole Koller (TuS/WE Hirschau), Margit Pushard (DJK Seugast), Klaus-Günther Backes (TSV Kümmersbruck), Michael Bodner (SV Kulmain), Gerhard Fronhöfer (SC Kirchenthumbach), Harald Holzinger (SV Neusorg), Helmut Hummer (TSV Neudorf), Heinz Merkl (TSV Reuth), Hans-Jürgen Schneider (TSV Pleystein), Wolfgang Schulz (SpVgg SV Weiden), Robert Sendlback (FC Vorbach), Alfred Stetter (FC Weiden-Ost) und Harald Wachenbrunner (SVSW Kemnath).
Die Geehrten des Kreises Cham/Schwandorf: Melanie Rühl (SC Weinberg), Carina Wanninger (DSK-SV Rettenbach), Simone Wagner (SG Regental), Andreas Baumann (FC Ottenzell), Josef Betz (SC Weiding), Alfred Dinter (SC Katzdorf), Markus Höpfl (FC Untertraubenbach), Johann Iglhaut (FC Lederdorn), Stephan Rötzer (SV Bernried) und Herbert Rühl (SC Weinberg Schwandorf).

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