Vertreterversammlung in Schmidmühlen
Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal ist seit 125 Jahren für die Kunden da

23.07.2024 |
Paul Böhm

Der Genossenschaft verbunden: Verbandsprüferin Annette Weiß; Markus Dollacker, Ensdorf; Michael Doblinger; Josef Gilch, Ebermannsdorf; Christa Bauer; Karl Schlagbauer und AR-Vorsitzender Alfred Hantsch (v. l.). Foto: Paul Böhm

Seit 125 Jahren im Dienst der Heimat – Dieses stolze Jubiläum feiert heuer die Raiffeisenbank Unteres Vilstal. Kontinuität, Transparenz und eine robuste Eigenkapitalausstattung bleiben die Schwerpunkte der Geschäftspolitik. Deutlich wurde dies auch bei der Vertreterversammlung der regional tätigen Genossenschaftsbank im Waldhotel in Kreuth. Fast 5000Mitglieder bilden heute die tragende Basis der Raiffeisenbank Unteres Vilstal (RBUV. Fünf von ihnen sind als Aufsichtsrat aktiv in die Gestaltung der Geschäftspolitik der Bank eingebunden. 100 Mitglieder bilden die Vertreterversammlung, das wichtigste Organ der Genossenschaftsbank.

Über 8000 Kunden nehmen die Dienstleistungen der RBUV in Anspruch. 58 Mitarbeiter, davon, vier Auszubildende, haben vor Ort ihren Arbeitsplatz. Mit den vier Filialen in Schmidmühlen, Rieden, Ensdorf und Ebermannsdorf stellt die Bank die Finanzberatung und flächendeckende Geldversorgung vor Ort für die Kunden sicher. Wie Bankvorstand Karl Schlagbauer sagte, habe man in der Telefonfiliale der Bank im Jahr 2023 mehr als 30000 Anrufe entgegengenommen und war damit sehr oft ein persönlicher Problemlöser für die Kunden.

Im vergangenen Jahr unterstützte die Genossenschaftsbank Vereine und caritative Einrichtungen mit mehr als 31000 Euro an Spendengeldern für soziale und kulturelle Zwecke. „Wir versuchen, die Kundennähe, die bei vielen anderen Bank zunehmend schwindet, oder gar nicht mehr da ist, tagtäglich zu leben“, sagte Bankvorstand Karl Schlagbauer.

Bilanzsumme ist gestiegen

Aus dem Geschäftsbereich informierte er, dass die Bilanzsumme inzwischen auf mehr als 307 Millionen Euro gestiegen ist. „Das Gesamtbetreuungskundenvolumen der RBUV hat mit 671 Millionen Euro einen neuen Höchststand erreicht. 16 Millionen Euro sind im Jahr 2023 dazugekommen“, so Schlagbauer.

Die starken Zuwachsraten im Kreditgeschäft der vergangenen Jahre haben auch bei der Raiffeisenbank an Dynamik eingebüßt. Neue Impulse, insbesondere aus dem Baufinanzierungsgeschäft, fehlen wie überall in der Branche. Bei den ausgereichten Kundenkrediten gelang trotzdem noch eine Steigerung von 2,0 Prozent auf mehr als 232 Millionen Euro. Auch für die nächsten Jahre gelte, so Schlagbauer, dass das Kreditgeschäft eine der Kernkompetenzen und der Ertragsfaktor der RBUV sein wird. Der Anteil der Kundenkredite liege weiterhin mit 75 Prozent deutlich über dem bayerischen Durchschnitt. An Wertpapieren hatte man 41 Millionen im Portfolio stehen. An Beteiligungen waren 6 Mio. Euro in der Bilanz ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten seien auf 46 Millionen Euro angestiegen. 11 Millionen Euro Refinanzierungsmittel habe man verlängert. Die Kundeneinlagen sind auf über 225 Millionen Euro angewachsen.

Die zentrale Position der Passivseite bleibe das Eigenkapital der Bank, so Schlagbauer. Die Geschäftsguthaben sind um 183 000 Euro auf 4,5 Millionen Euro gewachsen. Zum Jahresende 2023 haben 4879 Mitglieder 27305 Geschäftsanteile gehalten.

Die Kernkapital-Quote liege bei 16 Prozent, die Gesamtkapitalquote bei 17Prozent. Das gesamte Eigenkapital der Bank werde nach den Beschlüssen der Vertreterversammlung zur Gewinnverteilung auf 33 Millionen Euro steigen. „Die Geschäftsguthaben werden für 2023 mit 2,5 Prozent Dividende dotiert. Nach Abzug von 397000 Euro an Ertragssteuern und der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 1,7 Millionen Euro verbleibe ein Jahresüberschuss von 453000 Euro.

Interesse an Zinsanlagen

Aus dem volkswirtschaftlichen Bereich berichtete Bankvorstand Michael Doblinger bei der Vertreterversammlung, dass die Nachfrage nach Wohnbaufinanzierungen wie überall in der Bankenlandschaft drastisch zurückgegangen sei. „Gleichzeitig konnte man aber eine stark gestiegene Nachfrage nach Zinsanlagen verzeichnen“, so Doblinger. Die Einlagenstruktur habe sich daher merklich verändert. Trotz des schwierigen Umfelds sei es gelungen, im Geschäftsjahr 2023 ausreichende Ergebnisse zu erzielen. „Unserer Strategie der regionalen Verwurzelung und der engen Kundenbindung bleiben wir treu“.

Der Markt Schmidmühlen hält bereits seit dem 15. Februar 1927 eine Mitgliedschaft bei ihrer Heimatbank als Institution. Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Hantsch informierte aus einem umfangreichen Regularien-Werk, das die Bank zu erfüllen hatte. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die beiden ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Christa Bauer aus Rieden und Markus Dollacker aus Ensdorf einstimmig wiedergewählt.

abp

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