Beim Zweckverband zur Wasserversorgung der Vils-Naab-Gruppe muss mittel- und längerfristig sowohl in das Leitungsnetz als auch die baulichen Anlagen investiert werden. Beginnen will man mit dem Tausch von Teilen des Leitungsnetzes. Dabei wird man aber nicht um höhere Wasserpreise herumkommen.
Der Zweckverband soll zukunftsfähig werden. Die Diskussion bei der Verbandsversammlung im Schloss-Stadl in Schmidmühlen zeigte, dass umfangreiche Sanierungen anstehen. Ein Ziel ist es, die Wasserverluste zu senken. Die Wasserverluste des Zweckverbands befinden sich noch im vertretbaren Rahmen, hörte man bei der Verbandsversammlungin Schmidmühlen. Doch ein Teil der Verbandsräte zeigt sich damit nicht mehr zufrieden. Die Anzahl der Rohrbrüche bleibe konstant hoch und sei nicht in den Griff zu bekommen. Einige Verbandsräte machen sich deshalb für die Umsetzung eines Sanierungskonzeptes stark.
Von zwölf Wasserrohrbrüchen mit verschiedenen Intensitäten in der Zeit von Januar bis August 2024 berichtete Wasserwart Marco Deml. Für das Beheben von acht musste der Zweckverband zur Wasserversorgung knapp 35 000 Euro ausgeben. Für zwei weitere liegt noch keine Rechnung vor und bei zwei Rohrbrüchen gingen die Reparaturkosten zu Lasten der Grundstückseigentümer.
Durch die Verwaltung der Stadtwerke Burglengenfeld wurde zum Jahresende 2023 die Wassergebührenabrechnung vorgenommen. Wie Johannes Ortner, Vorstand der Stadtwerke, die Verbandsräte informierte, lag die geförderte Wassermenge im Jahr 2023 bei 208.386 Kubikmeter, im Jahr 2022 waren es 211.707 Kubikmeter gewesen.
Werte im üblichen Bereich
Die verkaufte oder auf sonstige Weise entnommene Wassermenge lag bei 189.281 Kubikmetern (Vorjahr 188.953 Kubikmeter). Damit ergibt sich eine Differenz von 19.105 Kubikmeter Wasser (Vorjahr 22.754 Kubikmeter). Wie in der Sitzung dargelegt wurde, entspricht die Differenz einem Verlust von neun Prozent (Vorjahr elf Prozent). Damit liegt der Wasserverlust im Bereich der als üblich erachteten Grenzen.
Der Wasserpreis liegt seit Jahresbeginn bei 1,80 Euro pro Kubikmeter (zuzüglich sieben Prozent Umsatzsteuer). Die Grundgebühr für den Wasserzähler, der üblicherweise in Wohnhäusern verwendet wird, beträgt derzeit 48 Euro.
Eine Bestandsaufnahme durch das Ingenieurbüro Petter aus Neumarkt hat bereits im November 2022 gezeigt, dass mittel- bis langfristig doch umfangreiche Sanierungen anstehen.
Eine Begleiterscheinung davon: „Die Wasserpreise werden steigen, mit diesem Ergebnis müssen die Wasserabnehmer im Versorgungsgebiet rechnen“, so Verbandsvorsitzender Peter Braun aus Schmidmühlen, um die Kostendeckung der Gesamtanlage einzuhalten. 2025 will der Wasserzweckverband mit dem Austausch von Leitungen beginnen. Wie er sagte, sei nach der Häufigkeit der Rohrbrücke ein Schwerpunkt im Bereich von Pilsheim und Niederhof zu erkennen gewesen.
Bei dem Thema ging es den Verbandsräten vor allem um die Ursachenerforschung von kostenintensiven Rohrbrüchen. Dass dann auch der künftige Wasserpreis angehoben werden muss, ist wohl nicht von der Hand zu weisen, um die Herausforderungen der Stabilität des Versorgers zu garantieren. Das war dann auch der Konsens der Diskussion im Verbandsgremium.
Kaum Alternativen
Verbandsrat Andreas Beer aus Dietldorf sagte, dass man wohl um die Umsetzung eines Sanierungskonzeptes nicht herumkommen werde. Dem pflichteten auch die Emhofer Verbandsrätin Christine Werner und andere Beiräte bei, die sagten, dass man sehr wohl Schwerpunkte bei den einzelnen Sanierungsabschnitten setzten müsse. Wie Braun zusammenfassend sagte, werden die Wasserpreise auch ohne den berühmten Blick in die Glaskugel steigen, wenn die anstehenden Sanierungen Stück für Stück umgesetzt werden sollen.
Die wasserrechtliche Erlaubnis für das Zutage-leiten von Grundwasser aus diesem Tiefenbrunnen läuft Ende 2024 aus. Jetzt wartet der Zweckverband auf den wasserrechtlichen Genehmigungsbescheid, sowohl für den Tiefenbrunnen bei Vilshof als auch für den Brunnen I bei Emhof. Braun hatte bereits in einer der vorhergehenden Sitzungen gesagt, dass sich die Verbandsräte aber auch darüber Gedanken machen, wie die Versorgungssicherheit des Verbandes langfristig gestaltet werden kann. „Bereits mittelfristig gesehen sollte sich der Zweckverband mit einem benachbarten Wasserversorger unterhalten, um die Versorgungsgarantie bei Notfällen gewährleisten zu können“.
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Wie man in der Sitzung hörte, beträgt die Länge des Wasserleitungsnetzes 95 Kilometer. Der Wasserverbrauch in Höhe von etwa 200 000 Kubikmetern Wasser wird aus den Brunnen I bei Emhof und aus dem Tiefenbrunnen IV bei Vilshof für etwa 670 Anwesen im Versorgungsgebiet gedeckt. Der Wasserverlust liegt bei etwa jährlich 19 000 Kubikmetern. Der mittlere Tagesbedarf bei etwa 500 Kubikmetern, bei Spitzenleistungen können es bis zu 1100 Kubikmeter sein. Die Trinkwasserspeicherungen sind im Hochbehälter Frauenhof auf dem Münchshofener Berg bei Teublitz (900 Kubikmeter) und Scheckenberg bei Neukirchen (300 Kubikmeter).
Die Verluste
Durchschnitt: Nach Auswertungen der Daten zur Umweltstatistik 2013 ergibt sich ein durchschnittlicher Wasserverlustwert, von rund 11,7 Prozent (Tendenz in etwa gleichbleibend) für Bayern und für die BRD von rund 9,2 Prozent.
Untersuchung: Rund 41 Prozent der Wasserversorgungsunternehmen (WVU) Wasserverluste von über 10 Prozent auf. In der Statistik wurden 2261 WVU untersucht.
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