Auf diesen Tag haben nicht nur die drei Geschäftsführer von Bauart, sondern auch der gesamte Stadtrat mit Oberbürgermeister Michael Cerny hingefiebert. Deswegen waren sie auch alle gekommen zur feierlichen Einweihung des bereits fertigen Hotels Mariandl am Berg und der Skybar Walküre im vierten Stock des Gebäudes. Das ehemalige Kaufhaus Storg erstrahlt jetzt als die Drei Höfe.
Vier Jahre hat es gedauert, bis aus dem baufälligen Gebäude in der Bahnhofstraße mit seiner denkmalgeschützten Fassade dieses Schmuckstück geworden ist. Im Juli 2019 waren die drei Gründer und Geschäftsführer von Bauart, Thomas Helm, Kostja Künzel und Wolfram Buegger, mit Ambergs Baureferent Markus Kühne zusammengesessen, um Pläne zu schmieden, was aus dem Gebäude in der Bahnhofstraße 10 und 12, das im Besitz der damaligen städtischen Tochter Gewerbebau war, einmal werden könne.
„Markus Kühne hat das Konzept mitgeprägt. Der Vertrag mit der Stadt war schnell geschlossen. Hätten wir lange über Vertragsklauseln reden müssen, wäre das Projekt gar nicht entstanden“, erinnerte Kostja Künzel an die Geburtsstunde für die Drei Höfe.
Die „Schmerzen“ vergessen
Künzel erwähnte nur am Rande die Probleme, die es bei diesem außergewöhnlichen Umbau von einem Kaufhaus in ein Hotel mit Bar gegeben hat. Ein Jahr länger als geplant brauchte man bis zur Fertigstellung. „Lasst uns heute all die finanziellen Schmerzen vergessen“, wünschte sich Künzel.
Thomas Helm wies auf die große Zustimmung bei den Amberger Bürgern für das Bauvorhaben hin, im Gegensatz zu den Plänen der Investoren zuvor. „Unser Entwurf, das Gebäude zu erhalten und nicht abzureißen und was Neues hinzustellen, war auch im Sinne des Denkmalschutzes und der IG Menschengerechte Stadt“, erklärte er.
Dem Amberger Oberbürgermeister war die Freude, aber auch die Genugtuung über das Gelingen dieses Projekts ins Gesicht geschrieben. „Der Erfolg dieses Projekts ist ein Erfolg für Euch, aber auch ein Erfolg für die ganze Stadt“, sagte er. Cerny blickte zurück auf die Vertragsunterzeichnung mit Wolfram Buegger: „Wir saßen damals am Tisch, besiegelten den Vertrag lediglich mit Handschlag und wussten, wenn dieses Projekt nichts wird, können wir Beide uns auf dem Amberger Marktplatz nicht mehr sehen lassen“.
Cerny erinnerte auch an den historischen Wandel des Gebäudes, von der „Alten Münze“, der Gewehrfabrik, über das bei den Amberger Bürgern so beliebte Kaufhaus Storg, in dem man alles bekommen habe, bis zu den Drei Höfen.
Markus Kühne, der als Baureferent und promovierter Architekt großen Anteil daran hatte, welche Entwicklung das Gebäude nimmt, erklärte den Erfolg so: „Bauart ist wie eine Familie, die drei Geschäftsführer wie Brüder. Bauart ist kein anonymer Investor, es sind einfach Amberger!“
Mit dem früheren Verkehrsminister Andreas Scheuer machte politische Prominenz aus Berlin ihre Aufwartung bei der Einweihungsfeier des Mariandl am Berg. Nicht aus Wahlkampf-Gründen sei er gekommen, sondern einfach deshalb, weil er mit den Bauart-Geschäftsführern seit langem ein freundschaftliches Verhältnis pflege, verriet der CSU-Bundestagsabgeordnete.
Ein Mariandl für Passau?
Seinen Wunsch an die drei Bauart-Geschäftsführer verrät der Passauer auch gleich. „Mariandl am See auf Rügen kenne ich schon, jetzt auch Mariandl am Berg in Amberg. Wie wär‘s jetzt mit Mariandl an den drei Flüssen in meiner Heimatstadt Passau?“ 120 Design-Zimmer bzw. -Suiten im modernen Mariandl-Design, aufgeteilt auf die Stockwerke eins bis drei, sind jetzt bereit für die ersten Gäste. Dazu kommen sechs Apartments, ausgestattet mit Küche und Essbereich. Tagungsräume bieten Voraussetzungen für Konferenzen.
Über den Dächern von Amberg, im vierten Stock, können Gäste bei einem Getränk in der Bar Walküre den Blick über die Stadt genießen. Und gleich nebenan im vierten Stock lädt der Wellnessbereich zum Entspannen ein. „Ein neues Kapitel für Amberg ist aufgemacht!“, kommentierte das Oberhaupt der Stadt.
Ehrgeizige Pläne
Gegenwart: Das Hotel Mariandl am Berg und die Skybar Walküre im vierten Stock sind fertig. Zwei der drei Höfe verbinden bereits das Gebäude mit der Bahnhofstraße und dem Münzgässchen.
Zukunft: Die Geschäfte im Erdgeschoss und die Dance-Bar im Keller sollen in einem nächsten Schritt entstehen.
age
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