Etwa 7000 Haushalte sollen versorgt werden
Großer Schritt für neuen Solarpark: Marktgemeinderat Rieden gibt grünes Licht für Entwurfsplan

12.06.2024 | Stand 12.06.2024, 19:00 Uhr |
Michael Rabenhofer

Auf diesen Grünflächen in der Nähe von Öd bei Kreuth könnte auf über 16 Hektar die PV-Anlage entstehen. Foto: Michael Rabenhofer

In der jüngsten Sitzung des Riedener Marktgemeinderats standen vor allem Bauthemen im Fokus.

Im Anschluss stellte ein Vertreter des Planungsbüros Blank und Kollegen zusammen mit Christina Wiederkehr und Herrn Baumgartner von der projektierenden Firma Altus AG aus Karlsruhe die Entwurfsplanung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Solarpark Öd bei Kreuth vor.

Die Firma Altus AG, seit über 30 Jahren in der Branche der Erneuerbaren Energien, ist vollständig in kommunaler Hand und ein Tochterunternehmen der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, die wiederum eine Tochter des Stadtwerkeverbundes Mainz-Wiesbaden ist.

Am 30. März des vergangenen Jahres gab es von Seiten der Altus AG im Riedener Rathaussaal eine Infoveranstaltung mit allen Eckpunkten zum geplanten Solarpark. Als interessanten Aspekt nannten die Verantwortlichen, dass mit dem Solarpark etwa 7000 Privathaushalte mit Strom versorgt werden könnten. Nun war es mit der Entwurfsplanung soweit.

Der Solarpark wird 16,86 Hektar Fläche einnehmen und befindet sich westlich und südwestlich von Öd bei Kreuth. Richtung Norden wird der Solarpark etwa 150 Meter entlang dem Wanderweg „Jurasteig – Hirschwald-Schlaufe“ angrenzen. Rund 35300 Einzelmodule mit einer Leistung von bis zu 20Megawatt Peak, dazu sechs Trafostationen mit Wechselrichtern sind Gegenstand der Entwurfsplanung.

Wildwechsel soll ermöglicht werden



An der Ostseite soll laut den Planern eine Hecke gepflanzt werden. Die Abstandsflächen zur Bewaldung werden zwischen zehn und 15 Metern breit sein. Eine spezielle Einzäunung wird um den Park entstehen, der einerseits wolfssicher sein soll, andererseits auch dem Niederwild und Kleintieren die Möglichkeit des Wildwechsels geben soll. Eine Beweidung der Flächen könne zum Beispiel durch Schafe erfolgen.

Bürgermeister Erwin Geitner (CSU) fragte in die Runde: „Kann sich der Markt Rieden mit diesem Projekt identifizieren?“ Die Zustimmung zur Genehmigung der Entwurfsplanung des Bebauungsplans Solarpark Öd fiel einstimmig aus. Als nächste Termine auf dem Weg zu dem Projekt stehen Bürgerbeteiligungen und diverse Stellungnahmen, etwa von Fachbehörden und Nachbarkommunen.

Zusätzliche Zustimmung notwendig



Außerdem musste im Zusammenhang mit dem Solarpark der Marktgemeinderat über den Änderungsplan zum Flächennutzungsplan entscheiden, da aktuell die Flächen noch als landwirtschaftlich eingestuft sind und durch den Solarpark eine Sonderbaufläche entstünde, dazu liegt das Grundstück im Landschaftsschutzgebiet. Zur Flächennutzungsplanänderung war ein Umweltbericht notwendig.

Der Einspeisepunkt sei bis zum jetzigen Stand noch das Umspannwerk Naab im Landkreis Schwandorf, das zwölf Kilometer entfernt ist. Jürgen Färber wollte dazu von den Planern wissen, wie viel Energieverlust auf dieser Strecke entstehen wird. „Maximal 0,5 bis ein Prozent“, so Herr Blank. Josef Weinfurtner fragte: „Wie sieht es mit den Ausgleichsflächen aus?“ Die Flächen würden in den Randbereichen des Parks angelegt werden, weshalb hier keine externen Ausgleichsflächen notwendig sind, erklärten die Projektplaner. Schließlich war der Rat mit beiden Anträgen einverstanden.

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Geschäftsleiterin Sabine Müller informierte zudem über wichtige Änderungen im Bauantragsverfahren. Aufgrund der digitalen Bauantragsverordnung sollen Bauanträge, Bauvoranfragen, Verlängerungsanträge und weitere Verfahren nun von den Antragstellern direkt an das Landratsamt geschickt werden. Wird der Bauantrag dennoch bei der Gemeinde eingereicht, hat diese die Unterlagen sofort an das Landratsamt weiterzuleiten. Die Änderungen können laut Müller Auswirkungen etwa auf die Stellungnahmefristen der Kommune haben.

Die Asphaltierung dauert noch



Unter Anträge und Anfragen erkundigte sich Engelbert Müllner, wann die geplante Asphaltierung der Riedener Straße in Vilshofen auf Höhe der Baustelle der beiden Wohnhäuser geschehen wird. Sabine Müller von der Marktverwaltung erklärte dazu, dass man noch den Abschluss der Baustelle für das zweite Gebäude abwarten werde.

Helmut Bauer ärgerte sich über die Probleme bei der Warmwasserdusche im Freibad, da es hier zu Störungen kommt. Geitner versicherte, sich umgehend erneut mit der Fachfirma in Verbindung zu setzen. Bereits zweimal wurde der Ausfall von Fachleuten bisher untersucht, jedoch ohne Erfolg.

Weitere Themen



Bauanträge: Einem Bauantrag auf Errichtung eines Carports mit Überdachung und Gaube verbunden mit der Befreiung von der Bebauungsplanfestsetzung in der Max-Reger-Straße erteilten die Räte ihre Zustimmung, ebenso dem Antrag auf Errichtung eines Nebengebäude-Neubaus als Anbau in der Reindlhofstraße. Gegen einen Bauantrag auf Wohnraumerweiterung in der Taubenbacherstraße, bei dem Balkone in Wohnraum umgebaut werden, hatte der Marktgemeinderat keine Einwände.

Energieerzeugung: Überwiegend für den Eigenverbrauch möchte ein Grundstücksbesitzer Strom mit einer eigenen PV-Anlage in der Hammerbergstraße in Vilshofen erzeugen. Auf einem Bereich des Grundstücks soll eine Anlage mit einer Leistung von 20 Kilowatt Peak entstehen. „Eigentlich ist das eine Freiflächenanlage, auch wenn diese so klein ist. Trotzdem ist der Bauantrag genehmigungspflichtig“, erklärte Geitner. Der Antrag erhielt die Zustimmung des Marktgemeinderates.

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