Direktkandidat
Hans Martin Grötsch tritt bei Bundestagswahl für Freie Wähler im Wahlkreis Amberg, Neumarkt an

16.09.2024 | Stand 16.09.2024, 16:10 Uhr |

Hans Martin Grötsch tritt für die Freien Wähler bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr im Wahlkreis Amberg, Amberg-Sulzbach, Neumarkt an. Foto: Gerd Spies

Die Freien Wähler haben für die Bundestagswahl am 28. September 2025 ein klares Ziel: Sie wollen erstmals in ihrer Geschichte in den Bundestag. Dazu braucht es aber mindestens fünf Prozent der Wählerstimmen oder drei Direktmandate. Im Wahlkreis 231, der Neumarkt, Amberg und Amberg-Sulzbach umfasst, schicken sie eines ihrer Zugpferde ins Rennen.

Hans Martin Grötsch, der stellvertretende Landesvorsitzende der Freien Wähler, wurde am Samstag in seiner Heimatgemeinde Königstein mit der überwältigenden Mehrheit von 31 der insgesamt 32 Stimmen zum Bundestagsdirektkandidaten gewählt. Der 45-jährige Berufssoldat kandidierte schon einmal für den Bundestag – 2017 im Landkreis Wunsiedel, seinem damaligen Wohnort.

Einwanderung ein Thema für die Freien Wähler im Wahlkampf

Bei der Wahlkreisversammlung schwor der neue Bundestagskandidat seine Partei bereits auf den kommenden Wahlkampf ein. „Beim Thema Einwanderung haben wir schon vor neun Jahren gewarnt, wurden damals dafür als Populisten bezeichnet. Heute wird genau über unsere Forderungen von damals im Bundestag verhandelt“, sagte Grötsch. Für die Sicherheit in Deutschland, sein „Lieblingsthema“, fordert er mehr Personal für die Bundespolizei, um die Grenzkontrollen auch effektiv durchführen zu können. Die Bemühungen, die Migranten in den Arbeitsmarkt zu integrieren, müssten dringend verstärkt werden, so Grötsch. „Wir müssen die Menschen, die Bürgergeld beziehen, obwohl sie arbeitsfähig sind, in Arbeit bringen“, forderte er.

Ein „Gesellschaftsjahr für alle“ ist eine weiteres zentrales Wahlkampf-Thema für den Bundestagskandidaten. „Ob im Zivildienst, bei der Bundeswehr oder im Gesundheitswesen – es gibt so viele Bereiche in unserer Gesellschaft, wo Leute gebraucht werden“, erklärte er. Allerdings müssten die jungen Menschen hier auch fair bezahlt werden.

Mit der Abschaffung der Lohnsteuer bis zu einem Einkommen von 2000 Euro, der Abschaffung der Erbschaftssteuer, dem Stopp der Rentenbesteuerung und der Rücknahme der Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie nennt Grötsch die wichtigsten Forderungen, mit denen die Freien Wähler in den Bundestagswahlkampf ziehen werden.

Freie Wähler legen die Messlatte hoch



Bernhard Heinisch, als Landtagsabgeordneter der „ranghöchste“ Vertreter der Freien Wähler bei der Versammlung, sieht einen neuen Schwung in der Region, hervorgerufen durch die Erfolge der Freien Wähler seit Beginn seiner Amtszeit als Abgeordneter im Bayerischen Landtag. So würde zum Beispiel endlich der Kunstrasenplatz in Amberg entstehen, sei der Wegfall der Feuerwehraltersgrenze bereits in finaler Abstimmung. „Hans Martin Grötsch und ich werden auch bei den unangenehmen Themen wie Migration und Asyl nicht locker lassen“, versprach er seinen Parteifreunden.

Bei der Wahl im Jahr 2021 hatte Daisy Miranda aus dem Landkreis Neumarkt, die damalige Direktkandidatin der Freien Wähler im Wahlkreis, 9,5 Prozent der Zweitstimmen für ihre Partei errungen. Trotzdem waren es bundesweit nur insgesamt 2,4 Prozent der Stimmen für die Freien Wähler. Um 2025 die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, müssten sie also mehr als doppelt so viele Stimmen auf sich vereinen. Die Freien Wähler haben die Messlatte sehr hoch gehängt.

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