War das ein Tiefschlag für die Ewigkeit? Am Ende stand die Zehn. Wie in Stein gemeißelt. Sie stand nicht irgendwo, sondern in der Abschlusstabelle der Fußball-Bayernliga Nord 2023/24. Die DJK Gebenbach nur Zehnter, der einstige Mitanwärter auf Titel und Aufstieg. Tut das nicht immer noch weh? Cheftrainer Kai Hempel lässt durchblicken, dass das in der Tat der Fall ist.
Tiefschlag ja – für die Ewigkeit nein. Wenn Gebenbach an diesem Samstag um 16 Uhr beim Rückkehrer TSV Karlburg aufläuft, ist die Zahl Zehn Schnee von gestern. Es geht wieder vorwärts, ist sich der Coach sicher. Natürlich wären drei Punkte zum Start gut als Standortsbestimmung, doch noch lange kein Garant für eine gute Spielzeit. Danach kommt schon der Würzburger FV, das ist ein Maßstab.
Optimismus beim Coach
Trotzdem: Hempel ist positiv gestimmt. Was sich in der Pause alles getan hat, was diesmal anders ist als vor einem Jahr – das lässt nicht allein den Trainer optimistisch wirken. Es gibt auch allen Spielern und ebenso den Fans Hoffnung auf einen guten Start und einen besseren Verlauf. „Wir hatten diesmal endlich wieder Zeit für eine sehr gute Vorbereitung, wir hatten auch länger Pause, uns drückt nicht von Anfang ein einfach zu schwerer Rucksack“, so der Coach. Er baut darauf, dass der personelle Einschnitt in der Zwischenzeit diese Mannschaft stärken wird. Er sieht zusammen mit seinem „tollen Team“ aus den weiteren Trainern und einer „hervorragenden“ Vereinsführung die Gebenbacher für eine viel bessere Zukunft gerüstet. Man sei bewusst nicht den Weg gegangen, bekannte, renommierte Aktive aus anderen Vereinen zu holen. Hempel baut auf mehrere „junge, hungrige Spieler“, die jetzt zusammen mit einem nach wie vor sehr starken fußballerischen Gerüst die Zukunft sichern sollen. Hempel hofft das aber nicht nur – er ist felsenfest davon überzeugt. Warum? Weil er das Potenzial der Mannschaft und auch des gesamten Umfelds in dieser kleinen Gemeinde unverändert als sehr hoch einschätzt. Vielleicht höher als vor einem Jahr. Den neu hergestellten, aber unumgänglichen Mix betrachtet Hempel als optimal.
Wer im Internet oder in den Social Media die DJK Gebenbach sucht, der findet durchwegs einen Auftritt des Vereins, der professionell wirkt. Das findet der Cheftrainer richtig so. Es bestätigt den Anspruch, den er an sich selbst stellt, auch an alle Trainer, an die Vereinsführung und sicherlich vor allem an seine Mannschaft. „Natürlich ist es kein Beinbruch, in der Liga auch einmal zu verlieren“, aber möglichst nicht wieder gleich reihenweise „erst in den letzten fünf Minuten“, lässt Hempel keinen Zweifel daran, woran es bei der DJK gehapert hat. So sehr er es schätzt, ja: liebt, dass bei der DJK ein feiner Akkord aus Fußball, Familie, Freunde besteht, so wenig mag er einsehen, dass die Vereine „aus der Stadt“ allein wegen besserer Finanzen erfolgreicher sein sollen als seine DJK.
„Professionell aufgestellt“
Dass dieser Verein trotz der jüngsten Unstimmigkeiten ein „gutes Image“ hat, freut den Coach umso mehr. Es ist nicht einfach zu erreichen in der Klasse direkt unter der Regionalliga: „Die ist ja fast schon durchgehend professionell aufgestellt“, weiß er. Umso bitterer ist es auch jetzt noch für ihn, „dass wir in der Vorsaison 18 Punkte liegengelassen haben“, und „immer kurz vor Schluss“. Das wird nicht mehr passieren, davon ist der Trainer überzeugt. Die DJK habe sich fünf Wochen „sehr gut vorbereitet“. Seine Mannschaft wirke schon jetzt „sehr homogen“, wobei Hempel auch weiß, dass das Gefühl der Gemeinschaft in der Kabine und dann das gemeinsame Auftreten auf dem Rasen schon nochmals zwei verschiedene Sachen sind. Aber: „Große Leidenschaft für den Verein, bei allen Spielern, die haben alle trotz wirklich hoher Intensität voll mitgezogen, und es gibt nichts Schöneres, als mit den Kumpels auf hohem Niveau Fußball zu spielen.“
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