Kreis Amberg-Sulzbach
Innovationspreis für Zukunftswerkstatt: AOVE freut sich über 2500 Euro vom Landwirtschaftsministerium

20.10.2024 | Stand 20.10.2024, 15:00 Uhr |

Die Gewinner Katja Stiegler, Doris Beer und Sabine Weber (v. l.) nahmen die Auszeichnung in München entgegen. Foto: David Rieß

Bei einem Festakt in der Münchner Residenz hat die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) zehn Staatspreise und einen Innovationspreis an die Gewinner des Wettbewerbs „Land.Dorf.Zukunft“ verliehen. Letzterer ging an die Initiative ILE AOVE aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach.

Ein neu gestalteter Dorfplatz, eine Bürger-Energiegenossenschaft, Klimawochen für die Bevölkerung, ein neues Nahwärmenetz oder aufwendige Biofilterbecken an Fließgewässern – für solche Projekte und Initiativen in Sachen Dorferneuerung, Gemeindeentwicklung, Flurneuordnung und integrierter ländlichen Entwicklung stehe der Staatspreis für vorbildliche Projekte der Ländlichen Entwicklung 2024, heißt es in einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums.

„Alle ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Kommunen und der Verwaltung zum Wohle des ländlichen Raums und seiner Bewohner auf die Beine stellen können“, sagte Kaniber in ihrer Laudatio in München. „Mit diesem vorbildlichen Engagement und Ideenreichtum tragen alle Beteiligten Hand in Hand maßgeblich dazu bei, dass die bayerischen Regionen auch künftig lebenswert bleiben. Mit dem Preis schaffen wir hoffentlich viel Anreiz für möglichst viele Nachahmer im gesamten Freistaat.“

Junge Menschen sollen aktiv mitarbeiten

Zwei Sieger kamen in diesem Jahr aus der Oberpfalz: Marco Eckert zusammen mit dem Bürgerverein Mühlenhof in Mähring und die ILE AOVE im Landkreis Amberg-Sulzbach. Letztere erhielt einen mit 2500 Euro dotierten Innovationspreis für die Aktion „Sag was – tu was – Junge Menschen gestalten aktiv ihre Heimat“. Das Projekt mit dem Titel „Sag wAS“ – die beiden Großbuchstaben beziehen sich auf
den Landkreis Amberg-Sulzbach – involviert in Form einer Zukunftswerkstatt junge Menschen zwischen zwölf und achtzehn Jahren. Sie haben die Möglichkeit, aktiv in ihrer Kommune mitzuwirken und sich an der Gestaltung ihrer Heimat zu beteiligen. Die Jugendlichen können in entspannter Atmosphäre Kritik, Wünsche und Ideen zur Freizeitgestaltung und Infrastruktur in ihrer Kommune äußern. Die Ergebnisse werden in politischen Gremien besprochen und gemeinsam mit den Jugendlichen realisierbare Vorschläge umgesetzt. Die Kommunen kommen damit ihrem Auftrag nach, Mitwirkungsmöglichkeiten von jungen Menschen zu fördern. Gleichzeitig entsteht attraktive sowie aktive Jugendpolitik – und die Identifikation mit der Region wird gefördert.

Zusammenarbeit läuft seit über 20 Jahren

Das erhöht die Bleibeperspektive junger Menschen sowie die Vitalität der Kommune und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz förderte das Projekt mit 1331,26 Euro. Die interkommunale Zusammenarbeit von neun Kommunen im nordöstlichen Teil des Landkreises Amberg- Sulzbach in der AOVE existiert seit über 20 Jahren und wird seit Beginn vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und einer Reihe europäischer, deutschlandweiter und bayerischer Förderprogramme unterstützt. Seit 1996 werden zahlreiche Projekte erfolgreich entwickelt, begleitet und gemeinsam mit verschiedenen Partnern umgesetzt. Das Gebiet der ILE AOVE umfasst die neun Kommunen Edelsfeld, Freihung, Freudenberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Schnaittenbach, Poppenricht und Vilseck.

Der Wettbewerb „Land.Dorf. Zukunft“, in dem dieses Mal 21 Projekte präsentiert wurden, findet alle zwei Jahre statt. Er ist vor allem auf Kriterien der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Im Fokus des diesjährigen Wettbewerbs standen die Themen „Stärkung der Grund- und Nahversorgung“ und „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – Landschaftswasserhaushalt“.

Üblicherweise müssen alle Projekte auch dem integrierten Ansatz entsprechen, zur Zukunftssicherung vitaler ländlicher Räume beitragen und dem Grundsatz einer aktiven Bürgerbeteiligung gerecht werden.

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