Großeinsatz in Ursensollen
Raubüberfall erfunden: Pärchen hält Polizei mit Lügen auf Trab und muss nun teuer bezahlen

12.08.2024 | Stand 12.08.2024, 15:33 Uhr |

Der Anruf des 20-Jährigen sorgte für einen Großeinsatz der Polizei. Symbolbild: Friso Gentsch, dpa

Die Liebe brachte einen 20-jährigen Mann aus Hohenkemmnath (Gemeinde Ursensollen, Landkreis Amberg-Sulzbach) offenbar dazu, der Polizei eine wilde Geschichte aufzutischen.



Vermutlich nach einem Streit verließ seine etwas jüngere Freundin in der Nacht auf Samstag das gemeinsame Anwesen mit dem Auto des Mannes. Aus Angst, seine Freundin zu verlieren, griff er zum Telefon und wählte den Notruf.

Dort gab er laut Pressebericht der Polizei an, dass er zusammengeschlagen worden sei und die Täter sein Auto gestohlen hätten. Die Polizei setzte eine Fahndung nach dem Auto und den vermeintlichen Tätern in Gang. Alle verfügbaren Streifen wurden alarmiert, ein Hubschrauber angefordert und die umliegenden Polizeidienststellen in Mittelfranken und Tschechien über den bis dahin bekannten Sachverhalt informiert.

Zeuge sah die Freundin selbst wegfahren



Vor Ort meldete sich aber ein Zeuge, der die Freundin wegfahren sah. Diese Feststellung deckte sich jedoch nicht mit den Erzählungen des jungen Mannes. Zudem hatte er eine Nachricht von ihr erhalten, dass sie den Rettungsdienst benötige. Die Beamten nahmen dies zum Anlass, in der näheren Umgebung nach dem Auto zu suchen und wurden nur vier Kilometer entfernt schnell fündig. Dort stand das Auto auf einem Schotterparkplatz.

Junge Frau steckte fest



In wenigen Metern Entfernung fand man auch die Freundin, eingeklemmt zwischen den Zwillingsreifen eines Baufahrzeugs. Da sie sich nicht selbst aus ihrer misslichen Lage befreien konnte, versuchte auch sie, den Beamten eine eine Geschichte aufzutischen, schreibt die Polizei in ihrem Bericht weiter. Da der Autoschlüssel in ihrer Nähe lag, konnte ihr jedoch kein Glauben geschenkt werden. Mit mehr als einem Promille hatten sie und ihr Freund deutlich dem Alkohol zugesprochen.

Die Folgen für das Pärchen sind nun mehr als teuer. Neben den Kosten für den Einsatz folgen Anzeigen wegen Vortäuschens eines Raubes, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheit im Verkehr.

red


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