Wenn man in Rieden an die gemeindlichen Ehrenbürger denkt, fällt einem sofort Altbürgermeister Gotthard Färber und Pfarrer Gottfried Schubach ein. Nicht gleich kommt man jedoch auf die dritte Ehrenbürgerin Riedens im Bunde, Schwester Isidoris. Nun ist die Ordensschwester im Kloster Mallersdorf im Alter von 91 Jahren am Donnerstag, 8. Januar, gestorben.
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In Vilshofen nahm man die Nachricht mit großer Trauer auf. In der Marktgemeinde Rieden war sie für Ihr Wirken als Ordensschwester, vor allem in der Krankenpflege in Vilshofen bekannt gewesen. Die Ehrenbürgerwürde wurde ihr am 30. Juni 2012 verliehen. Schwester Isidoris betrieb 38 Jahre lang die ambulante Krankenstation der Pfarrei Vilshofen. 1963 kam sie in die Pfarrei St. Michael.
Im Landkreis Dachau geboren
Geboren wurde Schwester Isidoris als Anna Heiß im Jahr 1933 in Oberumbach, einem kleinen Weiler bei Pfaffenhofen im Landkreis Dachau. Sie war das Zweitälteste von sieben Geschwistern. Zunächst half sie auf dem elterlichen Hof mit, ehe sie eine Tätigkeit in einem kirchlichen Krankenhaus übernahm. Dort inspirierten sie Ordensschwestern in der Pflege, weshalb sie schließlich 1956 in das Kloster Mallersdorf eintrat und die „ewige Profess“ ablegte. Anschließend wurde Schwester Isidoris zur Krankenschwester ausgebildet.
In Vilshofen angekommen, war ihre Hauptaufgabe der Dienst in der mobilen und ambulanten Krankenpflege. Schwester Isidoris hatte viel zu tun, an manchen Tagen musste sie in Vilshofen und der näheren Umgebung bis zu 15 Patienten betreuen. 15 000 Kilometer kamen da schon zusammen mit ihren Ambulanz-Fahrzeugen, zunächst ein schwarzer VW Käfer und anschließend ein weißer VW Golf. Viele Vilshofener erinnern sich an die gute Seele Schwester Isidoris. Vielfach bleibt sich auch als Sterbebegleiterin im Gedächtnis der Vilshofener Pfarrei und ihrer Gläubigen.
2002 wurde die Ordensschwester verabschiedet
Weiter kümmerte sie sich um die Kirchenwäsche und den Blumenschmuck und die Beete beim Kindergarten sowie um die Blumenbepflanzungen rund um die Kirche. Bei der Verabschiedung der beiden Ordensschwestern Julitta und Isidoris im Jahr 2002 resümierte damals Pfarrer Gottfried Schubach: „Dies ist ein sehr trauriger Tag für Vilshofen, aber Trauer gibt es vor allem dort, wo es auch Grund zur Dankbarkeit gibt“.
Zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2013 gab es eine große Feierstunde in der Pfarrei St. Michael in Vilshofen mit einer Andacht in der Allerseelen-Bruderschaftskapelle, zu der Schwester Isidoris ihre alte Wirkungsstätte in Vilshofen besuchte. Ordensschwester Isidoris war Ehrenmitglied des Frauenbundes Vilshofen-Ensdorf und Mitglied des Pfarrgemeinderates.
amr
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