Der erste Vorstand des Sozialen Arbeitskreises Regensburg (SAK), Andreas Will, ist überraschend gestorben. Der Verein gibt das Sozialmagazin Donaustrudl heraus. Andreas Will war ein bekanntes Gesicht in der Stadt. Seit 22 Jahren war er für das Straßenmagazin Donaustrudl im Einsatz.
Auch bei vielen Festen der Sozialen Initiativen e.V. half er mit. Will arbeitete lange selbst als Verkäufer und bot an verschiedenen zentralen Stellen in Regensburg, wie zum Beispiel am Haidplatz, den Donaustrudl zum Kauf an. Er kam dabei mit vielen Menschen ins Gespräch und warb um Verständnis für Obdachlose. Will wurde 54 Jahre alt.
Mit seinem eigenen Lebensweg ging er offen um. Den früheren Krankenpfleger warf ein persönlicher Schicksalsschlag aus der Bahn und er reiste danach obdachlos durch mehrere Länder, bevor er in Regensburg ankam. Nach Jahren auf der Straße schaffte er es, sich durch die Unterstützung des Donaustrudls mit einem Café selbstständig zu machen. Doch dann erkrankte er an Multipler Sklerose und es folgte die Frühverrentung.
„Der Donaustrudl ist für mich alles“, sagte Will in einem Interview im Jahr 2018. Will war viele Jahre als Sprecher der Verkäufer des Sozialmagazins tätig. 2019 gab er selbst den Verkauf des Magazins auf der Straße auf und wechselte in den Vorstand. Zum Donaustrudl gehören auch ein Gebrauchtbuchladen sowie die Musik-Box auf dem Alten Kornmarkt in einem Holzverkaufsstand, um den sich Will ebenfalls organisatorisch mit seinem Team kümmerte.
Beim Donaustrudl kann man den Verlaust kaum glauben. „Wir sind in Schockstarre“, sagt Claudia Bernhard, bisher Wills Stellvertreterin im Vorstand. Sie will nun kommissarisch die Lücke füllen, die durch den frühen und plötzlichen Tod des ersten Vorstands entstanden ist. „Er war nach wie vor das Bindeglied zwischen den Verkäufern und der Redaktion“, betont sie. „Wir sind alle sehr traurig.“
Ein großer Verlust ist der überraschende Tod auch für die Sozialen Initiativen (SI) e.V. zu denen der SAK e.V. gehört. „Andy ist für mich in den letzten 20 Jahren vom Klienten zum Freund geworden“, sagt Kellner, der den Donaustrudl ursprünglich gegründet hat. „Er hat den Donaustrudl nachhaltig und emotional geprägt.“ Das Team des Straßenmagazins plant gemeinsam mit allen interessierten Wegbegleitern von Will eine persönliche Trauerfeier.