Von Lukas Götz
Regensburg. Den Eisbären Regensburg steht in der DEL 2 eine harte Woche bevor: Am Sonntag sind die Regensburger mit einer 2:3-Overtime-Niederlage aus Ravensburg zurückgekehrt. Zeit zum Wunden lecken bleibt jedoch nicht. Am heutigen Mittwochabend (20 Uhr) sind die Krefeld Pinguine zu Gast in der Donauarena und am Freitag kommen die Blue Devils Weiden zur selben Uhrzeit zum Derby nach Regensburg. Und um der Vollständigkeit halber noch weiter vorauszuschauen: Am Sonntag geht es für die Eisbären nach Dresden.
Angesprochen auf dieses Programm kann Ville Hämäläinen sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Eine harte Woche? „Eine schöne Woche“, entgegnet der Finne. Ein Heimspiel gegen den aktuellen Tabellenführer – auch wenn die Tabelle zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison freilich wenig aussagekräftig ist – und nur zwei Tage später das Derby gegen Weiden, was will man mehr? „Natürlich ist es eine Herausforderung für uns, die drei Spiele in der Woche“, lenkt Hämäläinen dann doch ein, doch er sagt auch: „Das ist der Grund, warum wir so viel trainieren. Gegen Krefeld geht es nun los. Wir wollen da sein und eine starke Mannschaft sein.“ Das Wörtchen „Mannschaft“ sagt Hämäläinen, der sonst auf Englisch antwortet, auf Deutsch. „Es sind bislang nur kleine Dinge, aber ich bin weiter dran Deutsch zu lernen und manchmal auch das Team mit solchen Wörtern zu überraschen“, sagt er lachend. Und seine Mannschaft bereitet er nun auf das Zusammentreffen mit Krefeld vor.
Formstarke Pinguine
Die Pinguine führen nach sechs Spieltagen aktuell die Tabelle der DEL 2 mit zwölf Punkten an. Zuletzt besiegte Krefeld mit den Kassel Huskies und den Dresdner Eislöwen zwei Teams in der Overtime, die zum Kreis der Aufstiegsfavoriten der Liga zählen. „Um ehrlich zu sein, habe ich mir die Tabellensituation nicht so genau angeschaut“, zeigt sich Hämäläinen unbeeindruckt und übt sich gleichzeitig in der Disziplin, die er am besten beherrscht: auf sich selbst schauen. „Wir wollen einfach spielen, wie wir immer spielen, das ist das, was uns ausmacht“, sagt der Coach. Fehlen werden ihm morgen weiterhin Richard Divis und Xaver Tippmann, der nach einem rüden Check im vergangenen Heimspiel bereits am Sonntag in Ravensburg passen musste. „Sonst sind alle fit“, so Hämäläinen am Donnerstagvormittag. Im Tor wird gegen Krefeld Eetu Laurikainen stehen, der damit zwei Einsätze in Folge bekommt.
Mit dabei sein wird auch Patrick Demetz, für den es das zweite besondere Spiel in Folge ist. Am Sonntag absolvierte der 23-jährige Südtiroler sein 100. Spiel im Trikot der Eisbären. Und in seinem 101. Spiel trifft er nun auf seinen Ausbildungsverein aus Krefeld, für den er von 2015 bis 2021 auf dem Eis stand. Wobei sich für Demetz die Frage, welches das für ihn das bedeutsamere der beiden Spiele ist, nicht stellt. „Von meinem Jubiläum habe ich erst kurz vor dem Spiel erfahren, das war mir gar nicht so bewusst“, sagt Demetz mit einem Lachen zu seinem Jubiläums-Einsatz in Ravensburg.
Das Spiel gegen Krefeld beschäftigt ihn da schon eher. Demetz kam als Jugendlicher von Gherdëina aus Südtirol in die Nachwuchsabteilung nach Krefeld und sammelte später erste Oberliga-Erfahrung bei den Pinguinen, ehe er über einen Zwischenstopp in Leipzig zur Saison 2022/2023 zu den Eisbären kam. „Jedes Spiel gegen Krefeld ist für mich etwas Besonderes. Ich kenne noch sehr viele Leute und den ganzen Verein. Das ist wie gegen Freunde zu spielen“, sagt Demetz.
Abwehr erwartet viel Arbeit
Und daher weiß er, der mit Sandro Mayr die Abwehr in der dritten Regensburger Reihe bildet, was ihn und seine Kollegen vor allem in der Abwehr am Mittwochabend erwartet. „Krefeld ist gut in Form, haben jetzt Kassel und Dresden geschlagen und werden mit viel Zug zum Tor kommen“, so der Verteidiger, der daraus auch direkt ableitet, was seine Aufgabe ist: „Wir müssen vor dem Tor gut arbeiten und werden ihnen das Leben schwer machen“, kündigt er an. Grundsätzlich sieht er die Gesamtentwicklung des Teams positiv: „Wir haben am Anfang der Vorbereitung ein bisschen Zeit gebraucht, aber jetzt sieht man schon, dass die Spielzüge immer besser werden.“
Im Gegensatz zu seinem Coach sieht er durchaus eine harte Woche vor den Eisbären, wobei er einschränkt, dass es immerhin zwei Heimspiele sind und somit die Zeit im Bus zumindest geringer ausfällt. Trotzdem blickt Demetz aber auch mit Vorfreude auf die kommenden Aufgaben: „Ich versuche hier immer Spaß zu haben“, so Demetz, dessen Erfolgsformel simpel ist: „Einfach Spaß haben, dann kommen auch gute Ergebnisse.“
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