Knapp zwei Millionen Menschen sahen das Relegations-Heimspiel des SSV Jahn Regensburg gegen Wehen Wiesbaden (2:2) am Freitag im Fernsehen. Dabei dürfte so manchem aufgefallen sein, dass die VIP-Tribüne nicht sonderlich gut gefüllt war.
Jahn-Sprecher Johannes Liedl bestätigt auf MZ-Anfrage, dass der Business-Bereich mit seinen 1150 Plätzen etwa zur Hälfte ausgelastet war. Normalerweise seien rund 1000 Sitze fest an Dauerkarten-Inhaber vergeben. Diese mussten – wie in allen Bereichen des Stadions – für die Relegation einzelne Tickets kaufen. Rund die Hälfte aller Dauerkarten-Inhaber auf der Business-Tribüne kamen also nicht. Jahn-Sprecher Liedl dazu: „Der Verkauf von Business Tickets für DFB-Pokal- oder Relegations-Heimspiele verläuft seit jeher zurückhaltender im Vergleich zu den regulären Eintrittskarten.“
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Gründe dafür seien die kleinere Zielgruppe, das erklärungsbedürftigere Produkt, der geringe zeitliche Vorlauf und die Komplexität in der Nutzung von Business Tickets. Diese kämen oft im Rahmen von Mitarbeiteranreizen und bei der Kundenpflege zum Einsatz. Das sei aufgrund des geringen zeitlichen Vorlaufs und der Ferienzeit nicht gut möglich gewesen.
Dauerkarten-Inhaber müssen noch mal zahlen
Für eine Dauerkarte im Business-Bereich wurden in dieser Saison 2450 Euro (1. Stock) beziehungsweise 3700 Euro (2. Stock fällig) – für das Relegationshinspiel mussten die Dauerkarteninhaber jedoch noch einmal 161 Euro berappen. Daran sei vereinzelt Kritik laut geworden, sagt Jahn-Sprecher Liedl. Er betont, dass sich die Preisbildung für das Spiel an normalen Tageskarten orientiert habe. Damit sei man auf einem im Branchenvergleich adäquaten Niveau.
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Warum müssen Dauerkarten-Inhaber eigentlich nochmal extra zahlen? „Etwaige DFB-Pokal- oder Relegations-Heimspiele sind vor einer Saison in ihrer Anzahl nicht absehbar und daher auch nicht Bestandteil einer Dauerkarte“, sagt Liedl. Dafür gebe es allerdings eine Reihe von Vorkaufsrechten. Diese Regelungen seien vorab transparent kommuniziert worden.
Halbleere Tribüne: Jahn sieht kein Image-Problem
Der halbleere VIP-Block sorgte nach dem Spiel für Kopfschütteln. Dass dieser Bereich im Fernsehen prominent zu sehen ist, sei eine Besonderheit des Jahnstadions, sagt Liedl. Durch eine geringere Auslastung dort und im Gästeblock könne der Eindruck entstehen, dass die Nachfrage bei diesem Spiel eher gering war. „Diese Wahrnehmung ist jedoch verzerrt“, betont Liedl. „Denn der Heimbereich war bei den regulären Sitz- und Stehplätzen komplett ausverkauft. Ein Imageproblem sehen wir daher nicht.“
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