Das große Jubiläum hat er noch erleben dürfen, die 51. Ausgabe des internationalen Bambiniturniers des EV Regensburg ab 2. Januar aber findet erstmals ohne den Mann der nachhaltigen und großen Idee für die Eishockey-Kleinen statt. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Turniergründer Hans Schuster im Alter von 82 Jahren bereits am 17. November verstorben.
Nach dem 25. Bambiniturnier, das 2025 mit acht Teams aus sechs Nationen stattfindet und längst seinen Stammplatz zum Jahresstart hat, hatte der ehemalige Unternehmer im Obst- und Gemüsehandel, als Organisator aufgehört, aber „sein“ Baby stets mit wachen Augen weiterverfolgt – und zuletzt von seinem Ruhesitz in Tännesberg den Livestream genossen und die Ergebnisse verfolgt. „Ich bin stolz und danke allen Nachfolgern, die das Turnier bis heute erhalten haben“, sagte Hans Schuster vor einem Jahr vor dem Bambiniturnier-Jubiläum und verwies auf einen stolzen Rekord: „Es ist das am längsten währende Turnier der Welt für diese Altersklasse.“
„Ort für tiefe Freundschaften“
Die Jung-Eisbären um die heutige Chef-Organisatorin Julia Corres und Co. würdigten Hans Schuster, der schon im Vorjahr aufgrund einer Atemwegserkrankung nicht mehr persönlich vor Ort sein konnte und seinen Enkel zur Pokalverleihung geschickt hatte, in einem emotionalen Post. „Das Turnier brachte Mannschaften aus aller Welt nach Regensburg – und dies in einer Zeit, in der es noch den eisernen Vorhang gab und man noch über Briefe kommunizierte. Es war nicht nur eine sportliche Veranstaltung, sondern ein Ort, an dem tiefe, länderübergreifende Freundschaften entstanden und kultureller Austausch gefördert wurde.“
„Durch Sport zu Freunden“ – das war und ist von jeher das Motto des Turniers, das für jeden jungen Eishockeyspieler ein Höhepunkt seiner Nachwuchs-Karriere ist, dem heute noch genauso sehr entgegengefiebert wird wie früher. „Mit seinem Motto ’Durch Sport zu Freunden‘ hat Hans Schuster ein Vermächtnis hinterlassen, das weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht“, schreiben die Jung-Eisbären weiter. „Wir sind dankbar für die unvergesslichen Momente, die er so vielen Menschen ermöglicht hat, und für die Inspiration, die sein Leben für uns ist.“
Vom Fußballfan zum EVR
Ursprünglich war Hans Schuster Fußballfan des SSV Jahn gewesen und 1971 über den damaligen Sportwart Josch Kabas als Abteilungsleiter zum EVR gelockt worden. Schnell identifizierte sich Schuster mit der Sache, wurde beim Bayerischen Eissportverband Spielgruppenleiter für die Knaben, denen es damals an Spielmöglichkeiten fehlte. So entstand die Idee des Bambiniturniers und an Weihnachten 1973 ging die Premiere mit Landshut, Reicherbeuren, Augsburg und Selb, die neben dem EVR antraten, in Regensburg über die Bühne. Seit der dritten Auflage ist das Turnier international. Was anfangs noch über Schusters Geschäftsfreunde in Italien und den Niederlanden zustande kam, entwickelte sich schnell weiter. Die Teams reisten aus Übersee und bis aus Japan und Südafrika an.
Jetzt ist Hans Schuster tot: Seine große Idee aber wird weiterleben und eine bleibende Erinnerung an ihn sein.
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