Auch ein Heiliger muss mal die Sau rauslassen: Das dachte sich zumindest der Nikolaus von Myra am vergangenen Wochenende – und ging im Velvet Room in Regensburg feiern. Es sollte ein entspannter Party-Abend nach all dem Heiligen-Stress der vergangenen Tage werden. Doch es kam anders.
Er sei gerade vor dem Club gestanden, erzählt der Heilige Nikolaus der MZ am Telefon. „Da kam eine junge Dame auf mich zu. Sie hat noch verschmitzt gelacht – und mir dann einfach die Mütze vom Kopf gezogen. Ich dachte erst, sie will nur ein Foto von mir machen.“ Die Frau zischte mit der Mütze ab – und war wie vom Erdboden verschluckt.
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Dem Nikolaus ist im Gespräch wichtig zu betonen, dass es nicht irgendeine Mütze war, nein: Es handelte sich um eine Mitra. Die symbolisiere die Heiligkeit, ist für einen Heiligen also durchaus wichtig. Mit der Geschichte ging er nicht zur Polizei. „Ich wollte sie damit nicht belasten.“ Gut, als Heiliger hat der Nikolaus ja auch Kontakte nach ganz oben. „Der Herr war gütig und hat mir eine neue Mitra zukommen lassen.“ Der Nikolaus hat auch eine Vermutung, wo die alte Mütze gelandet ist. „Ich habe gehört, dass die junge Dame sie einfach auf den Neupfarrplatz geworfen hat. Dann hat sie wohl die Straßenreinigung entsorgt.“
Nach Mützen-Diebstahl: Der Nikolaus hat in Regensburg noch zu tun
Aber gut, immerhin ist dem Heiligen nun nicht mehr kalt am Kopf und er kann seinem Nikolaus-Tagwerk nachgehen. Bis Weihnachten hat er schließlich noch alle Hände voll zu tun, verrät er der MZ. „Ich muss schließlich dem Christkind helfen.“ Zeit für einen Club-Besuch bleibt da dennoch. Auch – und gerade – als Heiliger. „Wissen Sie, als Heiliger hat man ja auch eine Vorbildfunktion. Wenn die Kirche immer bei den jungen Leuten wäre, müsste ich nicht in den Club. Ich bin dort, wo die Freude am Leben ist.“ Bleibt nur eine Frage: Der Heilige Nikolaus von Myra ist seit über 1600 Jahren tot und liegt im italienischen Bari begraben. Wie um alles in der Welt kommt der Heilige nach Regensburg? Antwort: „Na vom Himmel!“
ph
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