Es ist immer das gleiche Spiel. Der Mannschaftsteil, für den bei den Eisbären Verstärkung – am besten auch mit einem Kontingentspieler – in der Dauerschleife gefordert wird, ist die Abwehr. Und doch: Die Eisbären stiegen mit dem Stamm ihrer Wahl auf, hielten die DEL 2 und wurden zuletzt sogar Meister.
Das Quartett mit Jakob Weber, seinem Dauer-Kompagnon Xaver Tippmann, Dauerbrenner Korbinian Schütz und Allrounder Andre Bühler, der stets da spielt, wo man ihn braucht und zur Not auch mal im Sturm, hat den kompletten Weg mitgemacht und ist auch nach wie vor an Bord.
Das Defensivpersonal wurde um eine Stelle von neun auf acht gekürzt. Erstens, weil in der Endphase zuletzt über lange Zeit mindestens ein Verteidiger (meist Lucas Flade) dauerhaft pausieren musste. Zweitens wurde an dieser Stelle auch ein wenig eingespart.
Giles ersetzt Hammond
Und genau genommen haben die Eisbären nicht hundertprozentig adäquat ersetzt, was verloren ging. Die Intention, dass Sean Giles die Position des nach Dresden abgewanderten Tariq Hammond übernehmen soll, war schnell klar und bestätigte sich in den Testspielen. Dazu ist der Kumpel von Abbott Girduckis (jetzt Ingolstadt), mit dem er eine Firma betreibt, von Anfang an gefährlicher in der Offensive, wie die zwei Tore in der Vorbereitung beweisen.
Nominell ist Petr Heider, der nach 300 Spielen im Eisbären-Trikot ein Freiburger Wolf wurde, aber nicht eins zu eins ersetzt. Das eröffnet gleichzeitig jüngeren Spielern wie dem nach dem Zweitliga-Aufstieg verpflichteten Patrick Demetz (23) oder dem gerade der U21 entwachsenen Sandro Mayr (21) die Möglichkeit für gewichtigere Rollen.
„Ich bin froh über alle Jungs, die hier sind“, urteilt auch Trainer Ville Hämäläinen. „Das ist eine gute Gruppe: Die einen sind defensivorientierter, die anderen offensivstärker. Und es ist tatsächlich so: Für manchen ergibt sich jetzt die Chance, den nächsten Schritt zu machen und auf das nächste Level zu kommen.“
Auch der von Oberligist Riessersee verpflichtete 19-jährige Moritz Köttstorfer hat sich inzwischen gut eingefunden. „Es ist eine andere Liga gegen körperlich stärkere und spielerisch bessere Gegner: Das braucht Zeit“, weiß auch Hämäläinen, der normalerweise mit sieben Verteidigern agieren will. „Aber nach zwei Wochen konnte man schon sehen, dass er die Fortschritte macht, die wir auch sehen wollen.“
Einer der Stärksten der Liga
Über die Rolle von Jakob Weber muss man sowieso nicht diskutieren. Der 28-jährige gebürtige Regensburger, der nebenher auch 20 Stunden pro Woche an seiner beruflichen Entwicklung als Ingenieur arbeitet, hat sich inzwischen als einer der offensivstärksten Verteidiger (57 Tore in den letzten fünf Spielzeiten) längst auch in der DEL2 etabliert.
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