Niederlage gegen Kaufbeuren
Eisbären Regensburg machen zwei Rückstände wett – verlieren aber in der Overtime

13.12.2024 | Stand 16.12.2024, 12:01 Uhr |

Einen spannenden Schlagabtausch lieferten sich die Eisbären mit dem ESV Kaufbeuren, Foto: Benjamin Lahr

Wie schon vergangene Woche haben die Eisbären Regensburg am Freitagabend in der DEL 2 einen 0:2-Rückstand aufgeholt und wie vergangene Woche sprang am Ende nur ein Punkt für die Oberpfälzer raus: Vor 2297 Zuschauern verloren die Eisbären in der Overtime mit 4:5 (0:2, 2:1,2:1, 0:1) gegen den ESV Kaufbeuren. Nun kommt am Sonntag (17 Uhr) der EV Landshut zum Derby in die Donau-Arena.

  

Im Vergleich zu Sonntag, als die Eisbären den ESV in der Donau-Arena mit 4:1 besiegten, standen im „Back-to-Back-Game“ großteils dieselben Akteure auf dem Eis. Kleine Veränderungen gab es aber doch: Bei den Oberpfälzern waren Richard Divis und Constantin Ontl wieder dabei, dafür fehlten Timo Kose und Christoph Schmidt. Beim ESVK fiel vor allem das Fehlen von Nolan Yaremko auf, der sich beim Spiel in Regensburg eine schwere Oberkörperverletzung zugezogen hat.

Kaufbeuren nutzt ersten Fehler eiskalt



In die Partie starteten beide Teams recht vorsichtig. Kaufbeuren war bemüht, das Spiel zu machen, die Regensburger zogen sich etwas zurück und arbeiteten aus einer soliden Defensive heraus. Und das gelang zunächst gut: Große Chancen gab es in den ersten Momenten des Spiels erstmal keine zu verzeichnen. Ein Fehler der Eisbären und etwas Glück brachten die Gastgeber dann in Führung. Patrick Demetz verlor die Scheibe im Spielaufbau und über Colby McAuley kam sie vor das Tor.

Dort traf Max Oswald den Puck im ersten Versuch nicht, er taumelte jedoch weiter Richtung Eetu Laurikainen. Von dessen Beinschonern prallte die Scheibe dann wieder zu Oswald, der den zweiten Versuch verwertete (3:38). Die Allgäuer waren daraufhin bemüht nachzulegen und hatten durch Joey Lewis, der das Außennetz traf und McAuley, der an einem starken Laurikainen-Reflex scheiterte, weitere gute Chancen.

Neffin kommt für Laurikainen

Zur Drittelhälfte kamen dann auch die Regensburger zu ersten besseren Chancen, vor allem die erste Reihe um Olle Liss und Corey Trivino fand nun immer besser ins Spiel. Doch mitten in die erste zaghafte Druckphase der Eisbären legte Simon Schütz gegen seinen Heimatverein das 2:0 nach (15:53). Schütz zog trocken von der Blauen Linie ab und die Scheibe schlug passgenau rechts neben Laurikainen, dem die Sicht verdeckt war, ein.

Auf der anderen Seite vergab daraufhin Trivino die bis dato beste Chance der Eisbären. Er scheiterte mit einem Doppelversuch aus nächster Distanz an Daniel Fießinger im ESVK-Tor.

Im zweiten Drittel wechselte Eisbären-Coach Peter Flache den Goalie: Jonas Neffin ersetzte den wohl angeschlagenen Laurikainen.

Weber trifft zum Anschluss



Und die Regensburger schalteten offensiv einen Gang hoch. Jakob Weber machte dort weiter wo er am Sonntag aufgehört hat. Im Powerplay legte Trivino die Scheibe auf Weber, der an der Blauen Linie viel Raum bekam und zum Anschluss traf (24:29). Olle Liss hatte dann sogar den Ausgleich auf dem Schläger, doch traf nur den Innenpfosten. Wenig später stellte Kaufbeuren im Überzahlspiel den alten Abstand wieder her. Jamal Watson jagte die Scheibe hinter Neffin zum 3:1 ins Tor (28:43).

Nun folgte die beste Phase der Eisbären. Im Powerplay vergaben zunächst Ryon Moser, Nikola Gajovsky und Corey Trivino ihre Chancen, wenig später scheiterte Kevin Slezak an Fießinger. Doch dann belohnte Rückkehrer Consti Ontl sein Team – wenn auch kurios. Unbedrängt zog er von der eigenen Hälfte bis vor das ESVK-Tor, wo er wegrutschte, in Fießinger hinein schlitterte und den Puck so irgendwie ins Tor bugsierte (37:03). Das Schiedsrichterteam gab den Treffer auf dem Eis, überprüfte ihn aber, aufgrund der Kollision von Ontl mit Fießinger kollidierte. Der Treffer hielt dem Videobeweis jedoch stand. Wenig später hatten die Eisbären dann Glück, dass Alex Thiel im Powerplay nur die Latte traf.

Wildes Schlussdrittel

Das Schlussdrittel begann dann aus Sicht der Eisbären optimal und wieder war es die stark aufspielende erste Reihe Liss-Trivino-Preto: Dieser fand mit seinem scharfen Pass von außen Trivino, der vor Fießinger cool blieb und diesen zum 3:3-Ausgleich tunnelte (43:10). Nur 22 Sekunden später dann aber die kalte Dusche.

Im direkten Gegenzug brachte Joey Lewis die Gastgeber mit einem Abstauber wieder mit 4:3 in Führung (43:32). Kaum später knallte ein Schuss von Olle Liss nur an die Latte und Gajovsky scheiterte im Eins-gegen-eins mit Fießinger. Als es dann so aussah, als wäre das Spiel entschieden, belohnte Olle Liss sich und sein Team für die couragierte Leistung: Auf links kam er an die Scheibe, verzögerte kurz und traf dann präzise zum 4:4-Ausgleich (58:42). Doch wie vergangene Woche in Kassel blieb den Regensburgern der komplette Turnaround verwehrt: Samir Kharboutli traf in der Overtimedurch die Beine von Neffin zum Sieg für Kaufbeuren.

Statistik:

Kaufbeuren – Regensburg 5:4 n.V. (2:0,1:2,1:2,1:0)

ESV Kaufbeuren: Fießinger – Watson, Koziol; Thiel, Schütz; Fischer, Schmidt – Mc Auley, Lagace, Oswald; Lewis, Laaksonen, Blomqvist; Svoboda, Sivic, Kharboutli; Bader, Bindels, Feigl

Eisbären Regensburg: Laurikainen; Neffin (ab 20:00) – Weber, Tippmann; Giles, Demetz; Schütz, Mayr; Fabio Kose – Liss, Trivino, Preto; Gajovsky, Moser, Divis; Slezak, Grimm Angaran; Ontl, Giesl

Tore: 1:0 (3:38) Oswald (McAuley), 2:0 (15:53) S. Schütz (Thiel, Lewis), 2:1 (24:29) Weber (Trivino-Slezak bei 5-4), 3:1 (28:43) Watson (McAuley-Kharboutli bei 5-4), 3:2 (37:03) Ontl, 3:3 (43:10) Trivino (Preto-Liss), 4:3 (43:32) Lewis (Koziol), 4:4 (58:42) Liss (Trivino-Weber), 5:4 (62:18) Kharboutli (Schütz-Svoboda)

Schiedsrichter: Alexander Singer/Thorsten Lajoie. – Zuschauer: 2297 . – Strafminuten: 8 – 8

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