Lautstark, abgebrüht und versiert
Fortunas Leitwolf Altenstrasser freut sich auf seine kommende Aufgabe: „Ich habe so richtig Bock“

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 14:01 Uhr |
Markus Schmautz

Dreh- und Angelpunkt der Zeiml-Elf: Lucas Altenstrasser beim 3:3 gegen Kornburg. Der 30-Jährige spielte früher unter anderem für Wacker Burghausen, Schalding-Heining und Meuselwitz. Foto: Markus Schmautz

Zur Halbzeit sah die SV Fortuna Regensburg am Samstag im heimischen Stadion gegen den TSV Kornburg wie der sichere Sieger aus. Die Elf von Cheftrainer Helmut Zeiml führte mit 3:0. Nach 90 Minuten stand es allerdings 3:3. Die Gäste nahmen noch einen Punkt mit auf die Heimreise. Fortuna ist nun mit 30 Punkten auf Rang 16 der Tabelle der Fußball-Bayernliga Nord zu finden. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt acht Zähler. Am Mittwoch um 17.45 Uhr will man diesen im Nachholspiel daheim gegen Donaustauf auf fünf Zähler reduzieren.

Die Grün-Weißen begannen stark. Philip Bockes (9.), Tobias Zöllner (28.) und Arlind Morina – mit einem sehenswerten Lupfer nach einem tollen Zuspiel in die Tiefe von Mario Baldauf (30.) – brachten die Fortunen nach einer halben Stunde mit 3:0 in Front.

Doch nach dem Seitenwechsel glich Kornburg binnen einer Viertelstunde durch Tarik Sökmez (48.), Danilo Dittrich per Handelfmeter (54.) und Marcel Götz (61.) aus. „Dem 1:3 ging ein Fehler im Spielaufbau voraus. Das 2:3 resultierte aus einem mehr als umstrittenen Handelfmeter. Uns wurde ein glasklarer Strafstoß nach einem Foul an Bockes in Halbzeit eins verwehrt. Das nennt man wohl fehlenden Fingerspitzengefühl des Schiris“, ärgerte sich Zeiml. Beim Stand von 3:1 und 3:2 vergab der abermals starke Jason Sarajlic zwei gute Chancen zum vierten Fortuna-Treffer.

Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau des SV Fortuna ist Lucas Altenstrasser. Lautstark, abgebrüht, technisch versiert – aber auch kompromisslos – dirigierte er seine Mannschaft in der Schnittstelle von Abwehr und Angriff.

Seit 2018 bei der Fortuna

Die noch ausstehenden Partien absolviert der 30-Jährige als Leitwolf und Führungsspieler. In der kommenden Saison steigt er dann auf zum spielenden Co-Trainer. Damit übernimmt Altenstrasser den Posten von Arber Morina, der zum neuen Cheftrainer befördert wird. „Ich freue mich auf die sicherlich große Herausforderung, habe so richtig Bock auf die Aufgabe an der Seite von Arber, mit dem ich seit Jahren gut befreundet bin", sagt Altenstrasser. Beruflich ist er im Vertrieb in der IT-Branche tätig. „Zwar bin ich dort gut eingespannt. Als die Fortuna-Führung auf mich zugetreten ist, habe ich trotzdem nach kurzer Bedenkzeit zugesagt.“ Seit 2018 spielt er für Fortuna. „Wer versteht, wie der Verein tickt, der muss sich hier einfach rundum wohl fühlen.“

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An eine Szene erinnert sich Altenstrasser immer wieder zurück. „Als wir in der Relegation zur Bayernliga am 18. Mai mit 0:3 beim VfB Hallbergmoos-Goldach verloren haben, versammelten wir uns in einem Kreis. In diesen Minuten haben wir uns geschworen, es ein Jahr später auf alle Fälle in die Bayernliga zu schaffen“, erzählt er. Mit Ziegler, Morina und Co. hatte er den Schwur in die Tat umgesetzt. Am Ende der Saison 2022/23 feierte der SV Fortuna die lang ersehnte Meisterschaft in der Landesliga Mitte und schaffte mit 75 Punkten (22/9/3) und 115:52 Toren den Sprung in die Bayernliga Nord. Altenstrasser fühlt sich auch vom Alter her bereit für die ihm zugedachte Aufgabe. Vor Herausforderungen schreckt er nicht zurück. Ausgebildet wurde er in der Akademie im österreichischen Ried.

„Arber hat den Hut auf“

Bei Wacker Burghausen spielte er in der U17-Junioren-Bundesliga, kickte für Wacker, Schalding-Heining und Meuselwitz in der Regionalliga. In der Spielrunde 2013/14 kam er zudem zu zwei Drittliga-Einsätzen in Burghausen. Im Jahr 2016 hatte Altenstrasser das Amt des Spielertrainers beim Bezirksligisten VfB Straubing überommen, bevor es ihn in der Winterpause der Saison 2018/19 zur Fortuna zog. Altenstrasser denkt durch und durch positiv, weiß, was im Sport möglich ist. „Wir verstehen uns sehr gut, unternehmen viel gemeinsam, geben miteinander Vollgas. Nur gemeinsam kann man im Fußball etwas bewegen. Und das haben wir vor.“
Auch in der neuen Saison will er als Führungsspieler vorangehen. „Im Training und im Spiel möchte ich mich auf meine Leistung und auf die der Mannschaft konzentrieren. Arber hat ganz klar den Hut auf. Ich werde ihn in allen Belangen aber bestmöglich unterstützen“, verspricht er.

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