Eine letztendlich klare Niederlage mussten die Eisbären Regensburg in der DEL 2 bei den Eispiraten Crimmitschau hinnehmen. Mit einer personell gebeutelten Defensive verloren die Regensburger vor 2222 Zuschauern in Sachsen deutlich mit 1:6 (0:2, 0:1, 1:3).
Einmal mehr war Coach Ville Hämäläinen gezwungen, seine Reihen umzubauen – dieses Mal war die Defensive die Problemzone der Eisbären. Mit Andre Bühler, Korbinian Schütz und Patrick Demetz fehlten gleich drei Verteidiger verletzungs- respektive krankheitsbedingt kurzfristig im Aufgebot. Auch Xaver Tippmann fehlte weiterhin. So rückte Kapitän Nikola Gajovsky in die Abwehr und in Reihe vier feierte Stürmer Richard Divis – seit Freitag frischgebackener Papa einer Tochter – sein Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Im Tor rotierte Hämäläinen hingegen nicht. Wie am Freitag beim Sieg gegen Freiburg stand Eetu Laurikainen im Kasten.
Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel, große Chancen spielten sich aber weder die Eisbären noch Crimmitschau heraus.Beide Teams verteidigten solide und vorne fehlte hüben wie drüben die Durchschlagskraft. Crimmitschau strahlte dann durch Chancen von Colin Smith und Vincent Saponari nach gut fünf Minuten erstmals größere Torgefahr aus, ehe das Spiel zur Hälfte des Drittels kurzzeitig deutlich schneller wurde.
Eiskalter Doppelschlag
Ein Schuss neben das Tor von Jakob Weber leitete zunächst einen Konter für Crimmitschau ein, den Tobias Lindberg und Colin Smith nicht zu Ende spielten. Und beim Gegenkonter scheiterte Aleandro Angaran auf Vorarbeit von Yuma Grimm an Eispiraten-Goalie Christian Schneider. Nachdem dann Lukas Wagner für Crimmitschau die bis dato größte Chance vergab, schlugen die Sachsen innerhalb von zwei Minuten eiskalt zu. Nach einem Bully vor dem Regensburger Tor legte Corey Trivino die Scheibe unfreiwillig in Richtung des eigenen Tores zurück, Tobias Lindberg nahm sie auf und legte quer auf Colin Smith, der sicher vollendete (16:31). Wenig später konnte Laurikainen einen Schuss von der blauen Linie von Denis Shevyrin nur prallen lassen. Vor dem Tor reagierte Thomas Reichel am schnellsten und schob ein (18:14).
Eisbären kämpfen, Crimmitschau trifft
Und die Gastgeber legten im zweiten Drittel schnell nach. In einer Zwei-gegen-eins-Situation liefen Scott Feser und Lukas Wagner in Richung Jakob Weber und Laurikainen. Fesers Querpass konnte Weber mit dem Schlittschuh zwar unterbinden, doch Laurikainen, der die Scheibe mit dem Schläger klären wollte, lupfte sie sich ins eigene Tor (22:14). Mit der Führung im Rücken spielte Crimmitschau zunächst souverän weiter, doch dann hatten David Morley und Corey Trivino die große Chance zum Anschluss. In einer Kontersituation legte Trivino auf Morley, der sich aber gegen den Abschluss und für den Doppelpass entschied. Dieser war allerdings zu ungenau.
So neutralisierte sich das Spiel zunehmend. Die Eisbären kämpften zwar wacker und versuchten immer wieder mit Schlagschüssen vor das Tor zu kommen, doch Crimmitschau hielt dicht. Auf der anderen Seite hielt Laurikainen sein Team kurz vor Drittelende mit einem Hechtsprung im Spiel.
Trivino mit dem Ehrentreffer
In der 44. Minute sorgte Lindberg im Powerplay dann mit dem 4:0 für die Vorentscheidung. Einen Schuss von Colin Smith konnte Laurikainen nur an sich abprallen lassen, Lindberg staubte eiskalt ab. Und im nächsten Powerplay legte Crimmitschau noch eins drauf. Rihards Marenis schob fein zum 5:0 ein (45:26). Die Eisbären kämpften weiter aufopferungsvoll und belohnten sich mit dem Ehrentreffer: Corey Trivino fälschte einen Schuss von Jakob Weber reaktionsschnell ins Tor ab (58:14).Doch auch Crimmitschau traf noch mal. Eine Bogenlampe vor dem Tor fing Mario Scalzo mit der Hand, legte die Scheibe ab und traf (59:26) ansatzlos.
Nun wartet am Freitag die Wiederauflage des Playoff-Finals der vergangenen Saison: Ab 20 Uhr sind die Kassel Huskies zu Gast in der Donau-Arena.
Statistik:
Crimmitschau – Regensburg 6:1 (2:0, 1:0, 3:1)
Eispiraten Crimmitschau: Schneider – Sacher, Kreutzer; Scalzo, Olleff; Vladelchtchikov, Shevyrin; Schmidt – Smith, Lindberg, Spitzner; Marenis, Wagner, Feser; Saponari, Reichel, Zikmund; Zap, Michel, Böttcher
Eisbären Regensburg: Laurikainen – Giles, Gajovsky; Weber, Mayr; Köttstorfer – Schmidt, Moser, Slezak; Liss, Trivino, Morley; Ontl, Schmid, Preto; Divis, Grimm, Angaran
Tore: 1:0 (16:31) Smith (Lindberg-Spitzner), 2:0 (18:14) Reichel (Vladelchtchikov-Shevyrin), 3:0 (22:14) Feser (Wagner), 4:0 (43:16) Lindberg (Smith bei 5-4), 5:0 (45:26) Marenis (Reichel bei 5-4), 5:1 (58:14) Trivino (Weber-Mayr), 6:1 (59:26) Scalzo (Olleff)
Schiedsrichter: David Cespiva/Sebastian Lehmann; Zuschauer: 2222; Strafminuten: Crimmitschau 0 – Regensburg 6
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