Was kann die Stadt Regensburg tun, damit sich Insekten hier wohler fühlen? Ein Forschungsprojekt zur Förderung der Bestäuberdiversität soll hier neue Erkenntnisse liefern.
Forscher der Universität Regensburg haben am Dienstag im Alten Rathaus erste Ergebnisse ihres Forschungsprojekts zur Förderung der Bestäuberdiversität in der Stadt vorgestellt. Laut Dritter Bürgermeister Ludwig Artinger wolle man herausfinden, was die Stadt tun könne, damit sich die Insekten wohler fühlen. Dazu gehöre, die Pflanzen in der Stadtbegrünung darauf abgestimmt auszuwählen.
Um deren Attraktivität herauszufinden, beobachteten die zwei Masterstudentinnen Theresa Ranieri und Angelina Hacker über drei Monate acht Versuchsbeete. Diese waren vom Gartenamt angelegt worden und sind über die ganze Stadt verteilt. Jedes Beet beinhalte zehn Gewächse, fünf alte und fünf experimentelle, erläuterte Artinger. Nächstes Jahr solle das Experiment fortgeführt werden, um noch belastbarere Ergebnisse zu bekommen. Ziel sei es, dass das Gartenamt die Pflanzung dementsprechend anpasse, sagte der Bürgermeister.
Unterschiede zwischen den Beeten
„Wir sind noch mitten in den Auswertungen“, sagte Hacker. Aber man habe bereits festgestellt, dass Unterschiede zwischen den Beeten bestünden. Der Fokus ihrer Arbeit habe besonders auf den Wildbienen gelegen. Dabei forschten die Studentinnen daran, „welche Pflanze welche Wildbiene besonders anzieht“, ergänzte Ranieri.
Dafür seien zwölf Wildbienengruppen beobachtet worden, sagte Dr. Christoph Kurze, der das Projekt zusammen mit Dr. Tomer Czaczkes begleitet. Am häufigsten habe man Furchenbienen an den Pflanzen beobachtet. „Man kann jetzt noch gezielter die Pflanzen in die Beete einbringen“, erklärte Kurze. Und: „Es ist schön zu sehen, dass das Gartenamt der Stadt Regensburg ein gutes Gespür für insektenfreundliche Zierpflanzen hat.“ Pflanzen wie die Edeldistel und der Mehlige Salbei würden „wie Magneten“ wirken.
„Bienen brauchen mehr als Blumen und Nektar“
Vielfalt sei laut den Forschern essenziell: So gebe es große Unterschiede darin, welche Insekten welche Pflanzen besuchten. Neben Futter- seien Nistmöglichkeiten wichtig, erklärte Angelina Hacker. „Sonst bringt das nichts.“ Czaczkes fügte hinzu: „Bienen brauchen mehr als Blumen und Nektar.“ Aber: „Das ist ein erster Schritt, um Regensburg zu einer bestäuberfreundlichen Stadt zu machen.“
Artikel kommentieren