Es dauerte vier Sekunden, dann war in der Donau-Arena mit dem ersten Tor unterstrichen, welches Fußballfeuer in Bananenflanken-Profis lodert. Die Dreiviertelstunde, in der die geistig beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen auch bei der fünften Austragung des Bananenflanker-Budenzaubers mit ihrer Leidenschaft den Funken aufs Publikum überspringen ließen, war erneut der Höhepunkt.
Ein Höhepunkt, den immer mehr Menschen sehen: Die Zahl von 2687 Besuchern verbesserte den Zuschauerrekord im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht. Damals waren es 2675 gewesen.
Als es entscheidend wurde, bebte die Halle und war sich unabhängig ihrer sonstigen Vereinspräferenz für 1860, Club, SSV Jahn oder sonst einen der acht Teilnehmer einig: „Steht auf, wenn ihr Bananenflanker seid“, wurde gesungen , die „Donauwelle“ durch das Arena-Rund geschickt und und auch die vielen Ex-Profis von Lars Bender über Richard Golz bis Jens Lehmann staunten.
Der mit 55 immer noch gelenkige ehemalige Nationalkeeper überzeugte übrigens im in der Vorrunde ausgeschiedenen Gastgeber-Team der Bananenflanker-Legenden um Benny Lauth immer noch mit Paraden und als mitspielender Torwart. „Man sieht schon ein bisschen die Qualität der Spieler hier“, sagte er, wusste aber auch. „Man tut Gutes für Kinder, die das brauchen.“
Und so stellten sich bei den zweimal sieben Minuten Spielzeit von 37 Bananenflanken-Helden all die Ex-Profis hinten an. „Es war schon fantastisch, wie die eingelaufen sind bei der Vorstellung und was sie dabei oder beim Torjubel fabriziert haben“, fand auch Turnierneuling Edgar Prib. „Sie spielen mit so einer einer Freude, das hat die Zuschauer mitgerissen – und mich natürlich auch.“
„Junger Hupfer“ Edgar Prib
Der 35-Jährige, der als bester Turnierspieler ausgezeichnet wurde und mit sechs Treffern auch die meisten Tore schoss, war Teil eines geglückten Auftritts der erst vor einem halben Jahr ins Leben gerufenen Traditionsmannschaft der SpVgg Greuther Fürth. Mit einigen „jungen Hupfern – da zähle ich mich auch dazu“ wie Daniel Adlung oder Roberto Hilbert, deren Karrierenende als Profi noch nicht allzuweit zurückliegt, spielten sich die Franken bis ins Finale und verloren erst dort gegen Balu4Kids/Wintec.
Die Kombiauswahl des örtlichen Kinderhilfsvereins von Andreas Mühlbacher und des Turnier-Hauptsponsors (u.a. mit Maurizio Gaudino oder Finaltorschütze Darisuz Wosz) gewann am Ende nach Penaltyschießen. „Am Ende ist uns ein bisschen die Energie ausgegangen“, gab Edgar Prib zu. „Aber ich glaube, wir haben eine coole Kugel laufen lassen und haben eine gute Zukunft als Traditionself vor uns.“
Im Vorjahr hatte Prib noch via Livestream zugeschaut. „Ich hatte schon etwas von der Bananenflanke gehört, aber es nicht tausendprozentig auf dem Schirm. Das hat sich bei mir erst die vergangenen eineinhalb, zwei Jahre etabliert.“ Im nächsten Jahr will nicht nur Prib bei Greuther Fürth noch mehr Werbung machen für den Budenzauber der Bananenflanker. „Vor so einer Kulisse am schönsten Sport der Welt teilnehmen und so angefeuert zu werden, das darf nicht jedes Kind.“
Und tatsächlich wurde am meisten geraunt, als Grün gegen Gelb antrat und ein Tor nach dem anderen herausspielte: Martin Schirdewahn war der Turbotorschütze zum 1:0 nach vier Sekunden, Jonas Stürznickel glich aus und schlug ein Rad vor Freude, Felix Guggenberger packte einen Hattrick bis zur Halbzeit drauf. Dann verkürzte Justin Badura, einen Bananenflanken-Profi der großen Freudensprünge und der den Dauer-Zuschauern schon bekannte Showman Tobi Kühn stellte den Drei-Tore-Abstand wieder her. Noch einmal Felix Guggenberger für Gelb hier und Martin Schirdewahn für Grün da, stellten die großen Namen allesamt in den Schatten – und nahmen das Ergebnis an einem Tag, an dem Siege anders definiert wurden, doch nicht so wichtig.
Grußwort von Jogi Löw
„Wir tragen unseren Teil bei, dass es ein schönes Event wird, die Halle voll ist und gute Stimmung herrscht. Das macht einfach Spaß“, kommentierte Thorsten Kirschbaum vom Turniersieger Balu4Kids/Wintec, dem der Siegeswillen wie so vielen Ex-Profis im Turnier („So sind wir groß geworden. Auch wenn es hier um etwas Anderes geht“) noch immer anzumerken war, die sechs Hallenfußballstunden mit Rundumbande auf dem eigens verlegten Kunstrasen.
Der als bester Torwart ausgezeichnete 37-Jährige war schon der in seiner Zeit als Jahntorwart Pate im Team Bananenflanke. „Da kommt man nicht dran vorbei, und das ist gut so. Und dadurch, dass ich auch in Regensburg wohne, ist die Teilnahme bei diesem Turnier für mich sehr wenig Aufwand für sehr viel, was man beitragen kann.“ Im nächsten Jahr vielleicht wieder: Dem Vernehmen nach soll es dann noch internationaler werden als diesmal, als Ex-Bundestrainer Jogi Löw mit seinem Grußwort den Liveauftritt eines ukrainischen Musikensembles mit Livegesang aus Regensburg verbunden hatte.
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Spielen vor der Budenzauber-Topkulisse, gehört zu den beeindruckendsten Erlebnissen für die Bananenflanker, hier mit Justin Badura (Grün) und Felix Guggenberger (Gelb) zwei der Torschützen.