2:0-Führung reicht nicht
In Ravensburg setzt es die erste Eisbären-Auswärtsniederlage

29.09.2024 | Stand 30.09.2024, 8:33 Uhr |

Erste Auswärtsniederlage für die Eisbären in der neuen Zweitligasaison: Nach einer 2:0-Führung verlor das Team von Trainer Ville Hämäläinen nach Siegen in Kaufbeuren und Rosenheim vor 2185 Zuschauern beim EV Ravensburg noch mit 2:3 (2:0, 0:1, 0:1, 0:0).

  

Jetzt wartet eine intensive und anspruchsvolle Woche mit drei Spielen binnen fünf Tagen auf die Eisbären: Am Mittwoch und Freitag (jeweils 20 Uhr) kommen Tabellenführer Krefeld und Oberpfalz-Rivale Weiden in die Donau-Arena, am Sonntag steht die Auswärtsserie in Dresden auf dem Prüfstand.

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Der am Freitag nach einem Check früh ausgeschiedene Xaver Tippmann musste passen, sodass Patrick Demetz für seinen 100. Einsatz im Regensburger Trikot wieder ins Team rückte und Korbinian Schütz Jakob Webers Dauer-Partner ersetzte. Das Tor hütete diesmal wieder Eetu Laurikainen anstelle von Jonas Neffin.

Nie gesehenes Kunststück

Am Freitag hatte ja vor allem das Penalty-Spektakel von Corey Trivino gegen Bad Nauheim den Sieg gebracht. Trivino, der in Ravensburg den Goldhelm des besten Eisbären-Skorers von Marvin Schmid übernahm, verwandelte vier Penaltys – ein in Regensburg noch nie gesehenes Kunststück. Regeltechnisch ist ein Mehrfach-Schütze wie er auch noch nicht allzu lange erlaubt. „Vor dem dritten Versuch hatte ich ihn noch gefragt, vor dem vierten ist er gleich von selbst aufs Eis gegangen“, hatte Ville Hämäläinen die entscheidenden Szenen vom Freitag kommentiert. Nach fünf Spielen hatten die Regensburger mit Schmid, Trivino, Olle Liss, Constantin Ontl und Ryon Moser erst fünf verschiedene Torschützen zu verzeichnen gehabt. In Ravensburg wurde das flott anders. Nach nur 40 Sekunden passte Andre Bühler fein auf Kevin Slezak, der die Scheibe vorbei an Ravensburgs Torhüter Ilya Sharipov über die Linie brachte.

Nach 80 Sekunden hatte Trivino eine penaltyähnliche Situation in Unterzahl, scheiterte aber an Sharipov. Dennoch dauerte es bis zum Regensburger 2:0 nicht mehr so lange. Nach 6:45 Minuten hämmerte Jakob Weber die Scheibe am Ende eines schönen Angriffs der Trivino-Sturmreihe in die Maschen – auch für ihn das erste Saisontor. Arbeitslos freilich war Laurikainen nicht, parierte in den wichtigen Szenen aber mit aller Gemütsruhe.

„Das war ein Katastrophenstart. Wir müssen hart spielen, Schüsse aufs Tor bringen – sonst wird das nix“, fand der Ex-Regensburger Lukas Mühlbauer im Ravensburger Trikot klare Worte in der ersten Drittelpause am Mikrofon bei Sportdeutschland.tv. „Wir müssen denen jetzt mehr Druck machen.“

Das klappte aber nicht sofort. Schön freigespielt von Olle Liss hätte Corey Trivino frei vor Sharipov gut und gerne das 3:0 erzielen können. Auch David Morley hatte seinen Premierentreffer in einem Punktspiel auf dem Schläger (28.).

Dann aber gab es eine andere Premiere: In der 16. Unterzahlsituation der Saison mussten die Regensburger bei der Strafzeit von Moritz Köttstorfer den ersten Gegentreffer hinnehmen, als Erik Jinesjö Karlsson den Puck unter die Latte wuchtete und fortan ein Übergewicht hatte. „Wir haben uns ein bisschen einschnüren lassen. Kürzere Wechsel, ein bisschen souveräner sein, dann sollte das kein Problem sein“, machte Verteidiger Jakob Weber als Vorgabe für das Schlussdrittel.

Eichinger gleicht aus

Tim Gorgenländer hatte alleine vor Laurikainen die erste Großchance des letzten Drittels, doch im Duell blieb der Eisbären-Torhüter der Sieger (43.). Als Aleandro Angaran auf die Strafbank musste rutschte die Scheibe nach dem Schuss von Julian Eichinger aber dann doch zum 2:2-Ausgleich über die Linie (48:19).

Erst jetzt gelang den Oberpfälzern wieder ein wenig mehr Entlastung. 187 Sekunden vor Ende handelte sich Trivino aber eine Zwei-plus-zwei-Strafe für Haken und Reklamieren ein, die sich 60 Sekunden später mit der Strafzeit für den Ravensburger Ralf Rollinger relativierte. Der Weg führte zum vierten Mal im sechsten Saisonspiel in die Verlängerung. Die drei Male zuvor gingen die Regensburger als Sieger vom Feld. Erst überstanden die Eisbären ihren Unterzahl, vergaben dann selbst ihre Überzahl und gingen erneut ins Penaltyschießen. Doch das entschied Fabian Dietz diesmal zugunsten von Ravensburg.

Statistik: Ravensburg – Regensburg 3:2 n. P. (0:2, 1:0, 1:0, 0:0)Ravensburg Towerstars: Sharipov – Ketterer, Eichinger; Mass, Sezemsky; Pfaffengut, Korus; Jung – Dietz, Karlsson, Santos; Hauf, Peyerl, Nick Latta; Mühlbauer, Hadraschek, Sarto; Louis Latta, Rollinger, Gorgenländer

Eisbären Regensburg: Laurikainen – Giles, Bühler; Weber, Schütz; Demetz, Mayr; Köttstorfer – Gajovsky, Moser, Slezak; Liss, Trivino, Morley; Ontl, Schmid, Giesl; Schmidt, Grimm, Angaran

Tore: 0:1 (0:40) Slezak (Bühler-Gajovsky), 0:2 (6:45) Weber (Liss-Schütz), 1:2 (31:48) Karlsson (Eichinger-Rollinger bei 5-4), 2:2 (48:19) Eichinger (Rollinger-Dietz bei 5-4), 3:2 (65:00) Dietz (Penalty); Penaltyschießen: Nick Latta scheitert an Laurikainen, Trivino scheitert an Sharipov, Dietz trifft, Morley scheitert, Sezemsky an die Latte, Liss scheitert

Schiedsrichter: Alexander Singer/Erich Singaitis. – Zuschauer: 2185. – Strafminuten: Ravensburg 8 – Regensburg 14

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