Die Abende werden länger, die Lust aufs Lesen steigt. Die Regensburger Buchhandlungen Dombrowsky und Pustet haben, teils in Kooperation mit dem Theater und hie und da gespickt mit Musik, ein prallvolles Paket geschnürt. Ein Überblick.
Reisen sind ein roter Faden im Programm. Man begegnet bedeutenden Schriftstellern und regionalen Autoren, entdeckt große Literatur, findet neue Freunde oder bekommt praktischen Rat. Ein Überblick.
Auf Einladung der Buchhandlung Dombrowsky erzählt Julie von Kessel von einer Familie, in der jeder sein Päckchen zu tragen hat. Im Roman „Die andern sind das weite Meer“ müssen sich drei erwachsene Kinder der Demenz des Vaters stellen (11. Oktober). Uwe Wittstock reist nach „Marseille 1940“: Die Hafenstadt wird in dem Jahr, in dem Hitlers Wehrmacht Frankreich besiegt, Fluchtpunkt für Intellektuelle und Künstler wie Heinrich Mann, Franz Werfel, Hannah Arendt und Lion Feuchtwanger, die die Gestapo jagt (24. Oktober). In Künstlerkreise führt auch David Wagner: In „Verkin“ schickt er eine armenische Politikerin und Unternehmerin um die 70 mit einem Berliner Schriftsteller Mitte 40, durch Istanbul und bis in den Iran. Unterwegs erzählt Verkin von ihrem widersprüchlichen Leben (13. November). Raoul Schrott nimmt das große Ganze in den Blick: 17 Sternenhimmel von allen Kontinenten versammelt sein delikat ausgestatteter Band „Atlas der Sternenhimmel und Schöpfungsmythen der Menschheit“ (20. November). Gaea Schoeters schließlich schildert in „Trophäe“ provokant, radikal und mit enormer Wucht die Jagd eines steinreichen Amerikaners in Afrika, das Ziel: die Big Six (22. November).
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Bei Bücher Pustet finden Kinder eine kribbelnde Mischung aus Grusel und Humor: Lena Hach stellt „Spuk im Kiosk“ vor (23. September). Spannendes für Erwachsene schreibt Lenz Koppelstätter. „Was der See birgt“ ist Auftakt einer neuen Krimi-Reihe (15. Oktober). Bernhard Löffler sagt: „Bayern ist nicht – Bayern wird gemacht.“ Der Regensburger Historiker fächert Geschichte und Geschichten von 1800 bis heute auf und legt bloß, wie „Das Land der Bayern“ geprägt und auch instrumentalisiert wurde und wird (22. Oktober). Sebastian Conrad folgt einer weltberühmten Büste von Ägypten nach Berlin. In „Die Königin“ untersucht der Historiker, warum Nofretete bis heute als Schönheitsideal verehrt wird (7. November). Wie schreibt man und wie lebt sich’s als Autorin? Die Romantasy-Könnerinnen Julia Dippel und Alexandra Flint lassen sich von ihrem jungen Publikum löchern (22. November).
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Für die Reihe „Große Namen – große Texte“ kooperieren Dombrowsky bzw. Pustet mit dem Theater Regensburg, wo eine ganze Reihe prominenter Köpfe zu Gast ist: „The Voice“ Christian Brückner liest Edgar Allen Poe, begleitet vom Martin Auer Quintett (27. September). Michel Friedman und Anja Reschke bestreiten den Zukunftsdialog zu „Demokratie“ (13. Oktober). Arno Geiger tut den alten Karl im Jahr 1558 mit dem elfjährigen Geronimo zusammen und lässt sie auf eine „Reise nach Laredo“ gehen, bei der der Ex-Kaiser lernt, worauf es im Leben ankommt (5. November). Jörg Hartmann, Ermittler im „Tatort“ aus Dortmund, stellt sich als Autor vor: Mit „Der Lärm des Lebens“ legt er ein weises, geschichtenpralles Buch über Familie und Heimat vor (17. März). Der Regensburger Arzt und Bestseller-Autor Volker Busch sagt in „Kopf hoch“, wie wir verhindern, dass Krisen unser Denken vergiften, und unser mentales Immunsystem fit halten (26. März).
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Alle Details zu den Veranstaltungsreihen sind im Netz nachzulesen unter www.dombrolit.de, www.pustet.de und www.theaterregensburg.de.
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