Für eine Million Euro
Jahnstadion Regensburg bekommt Photovoltaik-Anlage zum zehnten Geburtstag

22.11.2024 | Stand 22.11.2024, 22:28 Uhr |

Im nächsten Jahr kommen Solarmodule aufs Dach. Foto: altrofoto.de

So schnell vergeht die Zeit: Im Sprachgebrauch rund um das Jahnstadion ist zwar immer noch der Zusatz „neu“ geläufig, doch 2025 wird die Arena in Oberisling bereits zehn Jahre alt. Aus dem am Dienstag im Verwaltungsausschuss des Stadtrats vorgestellt werdenden Wirtschaftsplan geht hervor, dass es zu diesem Jubiläum zwei besondere Ereignisse geben wird.

  

Zum einen ist von einer „öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungsreihe zum zehnjährigen Bestehen“ die Rede, zum anderen ist eine größere bauliche Veränderung geplant: Auf dem Stadiondach wird eine Photovoltaikanlage installiert, die dafür notwendigen Investitionskosten sind mit 1,07 Millionen Euro veranschlagt.

Das Stadion dürfte damit einen großen Sprung in Richtung mehr Nachhaltigkeit machen. Die prognostizierte Leistung der Anlage liegt bei 632 Kilowatt-Peak (kWp), das sind rund 632 000 erzeugte Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zum Vergleich: Private PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern liegen zwischen fünf und 15 kWp. Das neue, deutlich größere Fußballstadion in Freiburg, das von Vornherein mit einem Solardach gebaut wurde und derzeit deutschlandweit als Vorzeige-Arena in Sachen Nachhaltigkeit gilt, kommt auf 2387 kWp.

Jahresverlust höher als 2023



Der Bau der Anlage ist ein Faktor dafür, dass der erwartete Jahresverlust 2025 mit 3,05 Millionen Euro höher ausfällt als 2023 (2,3 Millionen Euro) und 2024 (voraussichtlich 2,8 Millionen Euro). Dieses Minus muss gemäß Betriebssatzung durch städtische Haushaltsmittel ausgeglichen werden.

Der größte Teil des Jahresverlusts ist nach wie vor dem Posten „Kapitaldienst“ zuzuschreiben, also der Rückzahlung der zum Bau aufgenommenen Darlehen. Das Defizit aus dem Betrieb ist deutlich geringer, der Plan für 2025 liegt bei einem Minus von 733 000 Euro.



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Wie immer wird bei dieser Prognose der sportliche Worst Case zugrunde gelegt, sprich ein Abstieg des SSV Jahn in die 3. Liga mit stark geminderten Mieteinnahmen in der zweiten Jahreshälfte als Folge. Bliebe der Jahn dauerhaft in der 2. Liga, würde – auch das zeigt der Wirtschaftsplan – das Betriebskostendefizit künftig gering wie nie ausfallen. Für den Zeitraum 2026 bis 2029 sind Beträge von 150 000 bis 420 000 Euro errechnet worden.

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