Das Museum bekommt Nachschlag, weil die Sanierung des Grafiktrakts viel teurer wird als geplant. Kulturstaatsministerin Claudia Roth schaut sich am Freitag auf der Baustelle um.
Im Kunstforum Ostdeutsche Galerie kann man aufatmen: Der Bund hat mehr Geld bewilligt für den Grafiktrakt. Lange Zeit war fraglich, ob Berlin mitzieht bei der Finanzierung der exorbitant gestiegenen Kosten für das Projekt. „Die Lage ist bedrohlich“, hatte Direktorin Agnes Tieze im Oktober 2023 noch vermelden müssen. Sogar ein Baustopp stand damals im Raum.
Die technische Ausstattung des Grafiktrakts – ein Anbau aus dem Jahr 1980 – soll endlich auf den neuen Stand gebracht werden, damit der Saal wieder für Ausstellungen zu nutzen ist. Ein wesentlicher Punkt der Sanierung ist die barrierearme Anbindung des Gebäudeflügels ans Haupthaus. Der Umbau, Ende 2022 gestartet, sollte nach den Planungen 2025 abgeschlossen sein. Die Teuerungen in der Baubranche stellten das Projekt aber in Frage.
Lesen Sie mehr: Kunstforum Ostdeutsche Galerie in akuter Geldnot
Stadt und Freistaat tragen Kosten mit – Signal vom Bund fehlte
Der Umbau war zuerst auf rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Dann waren die Baukosten explodiert, wegen Corona, Krieg und auch wegen neuer Heizenergie-Vorgaben. Die Kosten stiegen und stiegen, auf nun wohl 8,45 Millionen Euro. Die Stadt Regensburg, die das Haus zu 20 Prozent finanziert, und der Freistaat, der das KOG mit 30 Prozent fördert, tragen die Steigerungen mit. Vom Bund fehlte dieses Signal. Zuletzt schien die Finanzierung schon in trockenen Tüchern, dann sorgte der Bruch der Ampel in Berlin für neue Ungewissheit. Jetzt kam einer Mitteilung des Kunstforums zufolge die erleichternde Nachricht: Der Bund schießt nochmal Geld zu. Mit dem Ja zum Nachbewilligungsantrag, so hieß es vom KOG, erhöht sich der Bundesanteil um 1,175 Millionen Euro. Die Gesamtkosten der Nachbewilligung belaufen sich nun auf 2,35 Millionen Euro.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) kommt am Freitag nach Regensburg, um sich ein Bild von den Bauarbeiten zu machen – und schaut sich bei der Gelegenheit natürlich auch die Ausstellung im Kunstforum an.
Artikel kommentieren