Nein, den Musikgeschmack teilt Eisbären-Coach Ville Hämäläinen nicht mit seiner Mannschaft. „Das ist nicht mehr die Musik, die wir früher in der Kabine gehört haben“, kommentiert der Finne schmunzelnd die Klänge – fassen wir es mal unter deutschsprachiger Partymusik zusammen –, die am Donnerstagmittag aus dem Spielerbereich der Donauarena tönen.
Doch reinreden will Hämäläinen seinen Jungs auch nicht, denn schließlich gibt es beim Eishockey-Zweitligisten aktuell keinen Grund, nicht gut drauf zu sein. Der amtierende DEL 2-Meister geht seine nächsten Spiele, am Freitag daheim gegen die Selber Wölfe (20 Uhr) und am Sonntag bei den Starbulls Rosenheim (17 Uhr), mit ordentlich Rückenwind an.
„Der Anfang war sehr erfolgreich“
Denn im Gegensatz zur Musik war das, was die Eisbären am vergangenen Freitag und Sonntag auf dem Eis gezeigt haben, ganz nach Hämäläinens Geschmack. Mit einem Derbysieg daheim im Penaltyschießen und einem letztendlich klaren 3:0-Auswärtssieg sind die Eisbären sehr zufriedenstellend aus den Startlöchern gekommen.
„Der Anfang war sehr erfolgreich“, findet auch Coach Hämäläinen. „Gegen Landshut war es ein sehr emotionales Spiel, wir haben gut gespielt und gewonnen. Und auch gegen Kaufbeuren haben wir gut gespielt.“ Er lobt dabei vor allem, dass sein Team sich nicht vom eigenen Matchplan hat abbringen lassen: „Wir waren am Freitag und am Sonntag sofort bereit, die Dinge umzusetzen, die wir besprochen haben. Wir haben als Team gespielt, wie wir es wollten. Das ist das Wichtigste“, hebt Hämäläinen einmal mehr hervor, wie wichtig es ihm ist, eine Einheit auf dem Eis zu sehen.
Divis und Schmidt fehlen
Doch bei aller Euphorie will Hämäläinen auch nicht allzu lange in der Erinnerung schwelgen. Der Auftakt ist ohne Frage gelungen, doch noch stehen weitere 50 Hauptrundenspiele auf dem Plan und Selb quasi schon vor der Tür. „Es ist egal, was letzte Woche passiert ist, jetzt geht es gegen Selb“, sagt der Coach deutlich. Die Wölfe haben aus ihren ersten beiden Spielen einen Punkt ergattert. Nach einer deftigen 0:8-Niederlage gegen Krefeld mussten sie sich Freiburg erst im Penaltyschießen geschlagen geben.
Im Duell mit den Oberfranken muss Hämäläinen allerdings auf seine Angreifer Richard Divis und Christoph Schmidt verzichten. Divis fehlte bereits am Sonntag gegen Kaufbeuren im Aufgebot, Schmidt knallte am Sonntag nach einem Zweikampf mit dem Kopf aufs Eis und konnte nicht weiterspielen – „das sah wirklich schlimm aus, Gott sei Dank ist nicht mehr passiert“, sagt Hämäläinen, der damit die gute Nachricht schon vorwegnimmt: Schmidt geht es soweit gut, ein Einsatz kommt jedoch nicht in Frage.
Wer hütet das Tor?
Ähnlich sieht es bei Divis aus. Auch er sei auf dem Weg der Besserung. Eine genaue Diagnose nennt er bei beiden nicht. Auf die Frage, wer das Tor hüten wird, kann Hämäläinen sich ein Grinsen nicht verkneifen: „Wie vergangene Woche, wir haben einen Plan“, sagt er verschmitzt lächelnd. „Beide spielen sehr gut und machen einen guten Job.“ Gegen Selb wird wieder Eetu Laurikainen beginnen, so viel verrät er dann doch.
Mit dabei sein wird auch Ryon Moser. Der Neuzugang aus Bietigheim zeigte in seinen ersten beiden Pflichtspielen für die Eisbären gleich mal, dass er weiß, wo das Tor steht. „Das war ein guter Start, das erste Tor in der Saison zu schießen ist immer schön“, sagt der Deutsch-Kanadier, der sich als Center in der ersten Reihe zwischen Youngster Kevin Slezak und Routinier Nikola Gajovski sehr wohl fühlt: „,Gajo ist ein großartiger Spielmacher und Kevin ist ein sehr schneller Spieler. Ich denke, wir ergänzen uns gut.“
Neuzugang direkt erfolgreich
Das beziehe sich allerdings auf das gesamte Team, sagt er: „Die Stimmung ist gut, man spürt einfach, wie eng wir beieinander sind.“ Wenn man dann gemeinsam gewinne, sei es freilich noch etwas schöner.
Moser – seit der Saison 2018/2019 bis auf ein Jahr in der DEL durchgehend in der DEL 2 aktiv – weiß, wie wichtig ein guter Auftakt ist: „Das war sehr gut. Die Liga ist sehr eng, jedes Team ist gut. Man muss jedes Wochenende sein Bestes geben“, sagt Moser, der die Marschroute fürs Wochenende direkt vorgibt: „Wir wollen defensiv wieder sicher stehen und dann offensiv unsere Chancen nutzen“, bricht es Moser herunter.
Wenn das gelingt, dann dürfte auch am Freitagabend wieder Partymusik durch die Donau-Arena schallen. Und Ville Hämäläinen dürfte das – abweichender Musikvorlieben zum Trotz – sehr recht sein.
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