Neue Anklage gegen Alfons Schuhbeck erhoben – und die hat es in sich. Auch die Schuhbeck Gewürze GmbH, die einst hinter dem jüngst geschlossenen Gewürzladen in Regensburg stand, ist betroffen.
Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I auf MZ-Nachfrage. Laut einer Mitteilung der Anklagebehörde geht es um Insolvenzverschleppung in neun Fällen, Betrug in vier Fällen, versuchten Betrug in fünf Fällen, Subventionsbetrug in 19 Fällen sowie das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in 479 Fällen. „Zumindest bei den Corona-Hilfen war die Gewürze GmbH mit dabei“, sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding. Inwieweit das Unternehmen auch in die weiteren Vorwürfe involviert war, konnte die Pressesprecherin ad hoc nicht sagen. Dafür sei die Anklageschrift zu umfangreich.
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Die Ermittler werfen Schuhbeck laut einer Mitteilung unter anderem vor, für neun seiner Unternehmen trotz Zahlungsunfähigkeit die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig gestellt zu haben. Außerdem soll er rund 460.000 Euro an Corona-Soforthilfen und anderen Subventionen kassiert haben – zu Unrecht. Darüber hinaus soll der Starkoch rund 260.000 Euro an Krankenkassen-Beiträgen nicht und rund 700.000 Euro nicht fristgerecht bezahlt haben.
Alfons Schuhbeck: Regensburger Gewürzladen hatte bewegte Jahre hinter sich
Bereits 2021 musste Schuhbeck für seine Betriebe Insolvenz anmelden, ein Jahr später Restaurants schließen. Nur die Gewürzläden blieben vom einstigen Gastro-Imperium über. Doch auch die standen im Feuer. 2023, da war Schuhbeck bereits wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, sprang ihm ein Investor zur Seite. „Die Läden in Regensburg, Altötting und München bleiben bestehen“, hieß es damals auf MZ-Anfrage.
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Und trotzdem: Ende August war der Gewürzladen in der Goliathstraße Geschichte. Das Aus habe „nichts mit Herrn Schuhbeck zu tun“, erklärte der Geschäftsleiter der Schuhbecks Company GmbH, in die die Schuhbecks Gewürze GmbH nach der Insolvenz übergegangen war, mit Blick auf die neuen Ermittlungen gegen den prominenten Namensgeber des Geschäfts. „Der Laden rechnet sich nicht“, lautete die knappe Auskunft aus der Firmenzentrale in München.
jra
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