Sie müssen über Nacht gekommen sein. Als ich Dienstagabend von der Dult nach Hause ging, standen die Laternen am Pfaffensteiner Steg noch ruhig da. Einen Tag später wurden sie von zahlreichen Eintagsfliegen umschwirrt.
Ein Phänomen, das zur Domstadt gehört, wie die Rengschburger mit Allem, Streit um Toiletten und kontroverse Aussagen von Gloria von Thurn und Taxis. Jedes Jahr im August schwirren an der Donau tausende Eintagsfliegen um die Laternen.
Das Problem: Die Tierchen orientieren sich eigentlich am Mond, die Lampen bringen sie aus dem Konzept und so schwirren sie hilflos im Lichtkegel herum, bis sie recht bald sterben. Auf dem Boden bilden sich dann ganze Fliegenteppiche.
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Das allein ist schon tragisch. Noch dramatischer wird es, wenn man weiß, dass die Eintagsfliegen in ihrem kurzen Leben nur ein Ziel haben: Sie wollen sich vermehren. Das klappt nicht, wenn man nur damit beschäftigt ist, an einer Laterne herumzuschwirren. Für die Insektenwelt sind die Straßenlampen also echte Liebestöter.
Beim Menschen verhält es sich da etwas anders. Neben der Laterne, die von liebeskranken Fliegen umschwirrt wurde, knutschte ein junges Paar.
ph
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