Verkehr stockt
Regensburg: Hochschul-Mitarbeiter streiken für mehr Geld – und legen Mensa lahm

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 17:51 Uhr |

Arbeitskampf am Morgen: Angestellte von Uni und OTH zogen am Montag von den Hochschulen zum Ernst-Reuter-Platz, um für mehr Geld zu streiken. Foto: Philip Hell

Rund 100 Beschäftigte von Universität und Ostbayerischer Technischer Hochschule (OTH) haben am Montag in Regensburg ihre Arbeit niedergelegt, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Am Morgen zogen die Demonstranten von der Universität zum Ernst-Reuter-Platz, dadurch stockte der Straßenverkehr vereinzelt.



Der Streik wurde von Verdi organisiert. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten, mindestens jedoch eine Gehaltserhöhung von 500 Euro pro Monat. Darüber hinaus möchte Verdi mit dem Streik dafür sorgen, dass Nachwuchskräfte 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden

Streik: Cafeterien und Mensen sind dicht



Der Streik hatte Auswirkungen auf das Uni-Leben, wie Gewerkschaftssekretär Heinz Neff bei der Abschlusskundgebung am Ernst-Reuter-Platz betonte: „Mensen und Cafeterien sind dicht. Jetzt merken alle, was sie an euch haben!“

Lesen Sie auch: Trotz Farb-Attacke – Aktivisten der Letzten Generation halten Vorträge in Uni Regensburg

Nicolas Müller, Sprecher des Studentenwerks, zu dem die Mensen und Cafeterien an den Hochschulen gehören, bestätigte, dass die Einrichtungen geschlossen bleiben mussten. Andere Bereiche, beispielsweise die Verwaltung, seien aber wenig oder gar nicht vom Warnstreik betroffen.

Beschäftigter: „Können nicht mal mehr Flaschen sammeln“



Stefan Aschauer, Mitarbeiter des Studentenwerks, betonte sich in seiner Rede bei der Abschlusskundgebung, wie viele seiner Kollegen die Arbeit niedergelegt hätten: „Wir stehen hier fast geschlossen. Viele sind sogar mitgegangen, obwohl sie keine Gewerkschaftsmitglieder sind und daher auf Lohnausgleich verzichten müssen.“ Er kritisierte, dass die Arbeit seiner Kollegen nicht wertgeschätzt werde. Dazu kämen steigende Preise, die die Angestellten weiter unter Druck setzten. „Wir können nicht mal mehr Flaschen sammeln, das machen ja unsere Rentner schon.“

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Schäden an Regensburger Kirche – Pfarrer nehmen Wirte ins Gebet

Neben den Lohnerhöhungen fordert Verdi einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. In einer Pressemitteilung betont Gewerkschaftssekretär Sven Czekal: „Ohne die bundesweit mehr als 300.000 studentischen Beschäftigten würden die Hochschulen nicht laufen. Auch sie brauchen endlich einen Tarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen verlässlich und gut regelt.“ Verdi sieht hier auch die Leitung der Regensburger Uni und der OTH gefordert. „Die Hochschulen müssen bei ihren Finanzministern auf eine angemessene Bezahlung drängen – in ihrem eigenen Interesse.“

Artikel kommentieren