Die Domspatzen sind als einer der „Vier Knabenchöre Bayerns“ nun in die bayerische Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Diese Woche erhielten die Regensburger in einer Feierstunde in der Allerheilgen-Hofkirche der Residenz München offiziell die Urkunde überreicht – aus den Händen von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU), so Marcus Weigel, Leiter der Kommunikation der Domspatzen, gestern in einem Pressepapier.
Das Immaterielle Kulturerbe Bayerns ist um 13 Eintragungen reicher – darunter sind auch die „Vier Knabenchöre Bayerns“. Die Augsburger Domsingknaben, die Regensburger Domspatzen, der Tölzer Knabenchor und der Windsbacher Knabenchor stehen nun im Bayerischen Landesverzeichnis. Sie wurden auch für die Aufnahme ins bundesweite Verzeichnis vorgeschlagen.
Chöre stehen für musikalische Vielfalt Bayerns
„Diese Auszeichnung ist für uns Ansporn, unsere Tradition mit Blick auf die uns anvertrauten Kinder behutsam weiterzuentwickeln und in die Zukunft zu führen“, sagte Domkapellmeister Christian Heiß, Chef der Domspatzen.
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So verschieden sie in ihrem Namen, ihrem Alter, ihrer Entwicklung und ihrer Ausrichtung sind, so vereint seien die vier Chöre in der Vermittlung von Musikkultur und persönlicher Bildung an junge Menschen, heißt es in der Pressemitteilung. Jeder der vier Chöre schaffe durch seine musikalische Ausbildung mit spezifischer Chorstruktur, konkreter pädagogischer Arbeit im jeweiligen Chorzentrum und teils religiöser Ausrichtung die Grundlage für eine musikalische Laufbahn, zumindest aber für ein lebenslanges Interesse von Kindern an Musik und Gesang. Die vier Chöre stehen für die musikalische Vielfalt Bayerns und sind für ihre international renommierten Konzerte bekannt.
Soft-Skills im Vorbeigehen erlernen
„Unsere Kulturform führt auch zu einer starken Persönlichkeitsbildung eines jeden Sängers. Gemeinsames Reisen, Sich-Selbst-Organisieren und professionelles Auftreten auf der Bühne stärken die nötige Selbstdisziplin und das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen“, betonte Christian Heiß. Jeder Sänger wisse, wann er gefordert ist oder sich wieder zurücknehmen muss, um ein exzellentes Gesamtergebnis im Chor nicht zu gefährden. Soziale Kompetenz, emotionale Intelligenz, Teamfähigkeit, Respekt, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft – alles „Soft-Skills“, die jedes Kind in den vier Chören quasi im Vorbeigehen erlernen könne, hieß es.
„Bayerns kulturelle Vielfalt ist einzigartig – hier verschmelzen Tradition und Moderne harmonisch zu einer optimalen Einheit“, betonte Minister Füracker. „Durch den Erhalt und die Weitergabe unseres Immateriellen Kulturerbes schaffen wir einen Rahmen für sozialen Austausch, geben Stabilität in herausfordernden Zeiten und bauen Brücken zwischen Menschen und Traditionen.“
mgb
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