Zum eher seltenen Fall einer Geschäftseröffnung auf Empfehlung kam es am Montag in der Goliathstraße. Denn die Ursprungsidee dazu, dass sich das in Laaber ansässige Süßwaren-Unternehmen Seidl Confiserie mit einem feinen kleinen Laden in der Altstadt niederlassen könnte, hatte nicht Hans Seidl selbst.
Es war Frank Venus vom Lufthansa City-Center, der seinem Vermieter Franz Stürzer den Tipp gab, Seidl nach seinem Interesse an der leerstehenden Nachbarfläche zu fragen.
„Damit wurde der Stein ins Rollen gebracht“, erzählte Marketingleiter Jakob Hilber bei der Eröffnungsfeier vom Naschmarkt. Mit den Worten „Wenn man Hans Seidl eine spontane Idee nahebringt, kann man sicher sein, dass er zumindest drüber nachdenkt“ machte er deutlich, dass sich sein Chef sofort mit diesem Vorschlag anfreunden konnte.
In einem Alter, in dem die meisten längst im Ruhestand sind, reizt Seidl immer noch das Neue. „Ein paar Spinnereien umsetzen, einfach anders sein als andere“, lautete seine Herangehensweise für die 110 Quadratmeter große Fläche.
Mit Hilfe eines Künstlers und Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein Laden entstanden, den Hilber als „einzigartig“ beschreibt. Der Naschmarkt glänzt mit süßen Versuchungen in jeder denkbaren Form und Verpackungsart, auch das Geschäft selbst ist ein Hingucker: An der Wand hinter der Kasse läuft ein mechanisches Kasperltheater, im Eck dreht ein Prater-Karussell mit Wiener Musik seine Runden, an der als weiß-blauer Himmel gestalteten Decke schwebt ein Ballon und ein kleines Spiegelkabinett sorgt für optische Täuschungen.
„Ist schön geworden, gell?“, lautete die Frage, die der sichtlich zufriedene Seidl den Gästen am Montagabend immer wieder stellte. Weil dies jeder bejahte, hat sich bewahrheitet, was Armin Gebhard bereits vor dem Umbau prophezeite. Der Vorsitzende des Vereins Regensburger Kaufleute begrüßte die Ansiedlung eines inhabergeführten Unternehmen aus der Region in der Altstadt und sagte voraus: „Das wird sicher ein schönes Geschäft.“
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