Eröffnungsfeier am 28. August
Vierfache Vorfreude auf Paris: Quartett aus dem deutschen Para-Aufgebot hat Verbindungen in die Oberpfalz

27.08.2024 | Stand 27.08.2024, 7:00 Uhr |

Bereits in dieser Woche wird es für Thomas Schmidberger ernst: im Doppel startet er an der Seite von Valentin Baus. Foto: Imago

Zweieinhalb Wochen nach der Abschlussfeier der Olympischen Spiele von Paris wird das Paralympische Feuer am morgigen Mittwochabend entzündet. Wie in Tokio werden die Wettkämpfe in 22Sportarten ausgetragen.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat dafür 143 Athleten nominiert, die in den Kampf um die Medaillen eingreifen sollen. Vier von ihnen haben ihre ganz eigene Verbindung zur Oberpfalz und der näheren Umgebung.

Svenja Mayer



Die Ambergerin geht im Rollstuhlbasketball an den Start. In ihrer Heimatstadt baute sie vor zwei Jahren ein Haus und ist in der Region „fest verwurzelt“. Bereits bei den Spielen in Tokio gehörte die heute 33-Jährige zum deutschen Aufgebot. „Es waren meine ersten Spiele, leider mit Corona“, sagt Mayer. „Dennoch habe ich die kompletten Paralympics sehr genossen und hatte wunderbare Momente.“

Beispiele dafür seien der Einzug ins Paralympische Dorf und die Eröffnungsfeier im Nationalstadion gewesen. Damals setzte sich die deutsche Mannschaft in der Gruppenphase mit vier Siegen in vier Spielen souverän durch, verpasste aber gegen die Niederlande und die USA am Ende eine Medaille.

Der Weg zur erneuten Teilnahme war für Mayer nicht immer einfach: „Als Sportlerin bereitet man sich vier Jahre auf Paralympische Spiele vor. Ich hab in der Zeit viel investiert und geopfert.“ Am Freitagnachmittag geht es für die Rollstuhlbasketballerinnen um 16Uhr mit dem Spiel gegen die USA los.

Am Sonntag und Montag (1./2. September) folgen die Spiele gegen Japan (12.45) und die Niederlande (21.30Uhr). Das Niveau sei insgesamt sehr hoch, befindet Svenja Mayer. „Somit müssen wir in jedem Spiel hellwach sein und die beste Leistung abrufen.“Das Endspiel ist für den 8. September geplant.

Nach den Geisterspielen 2021 glaubt Mayer in Bezug auf Paris, „dass die Spiele gut besucht sein werden. Ich kann es kaum erwarten der Welt zu zeigen, was wir als Para-Sportler so drauf haben“, so die WM-Dritte von 2019.

Thomas Schmidberger



Der 32-Jährige aus dem Bayerwald könnte in Paris seine stolze Medaillensammlung weiter ausbauen. In London, Rio und Tokio war der Tischtennisspieler sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft erfolgreich (5x Silber, 1x Bronze). Seit zehn Jahren ist Schmidberger beim deutschen Serienmeister Borussia Düsseldorf aktiv, bis 2019 spielte er außerdem für den FC Miltach.

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Nach Paris fährt er als amtierender Welt- und Europameister, in der Weltrangliste liegt er derzeit auf Rang zwei. Im Einzel wird es für Schmidberger am 5.September ernst, im Doppel mit seinem Mannschaftskollegen Valentin Baus startet er bereits in dieser Woche.

Matthias Schindler



Auch der gebürtige Regensburger reist als amtierender Welt- und Europameister an die Seine. Schindler ist im Para-Radsport aktiv. Seine Paradedisziplin ist dabei das Zeitfahren, wo er sich bereits vor drei Jahren Bronze sicherte. „Der Radsport hat immer mit der Strecke zu tun“, stellt Schindler klar. Daher habe sein Titel nichts über das Rennen in Paris zu sagen.

Gewinnen wolle er natürlich immer, am Ende würde er sich jedoch „über jede Medaille riesig freuen.“ Die Reise nach Tokio hat der Polizeibeamte als „etwas ganz Besonderes in Erinnerung.“ Die Rennen seien noch mal deutlich größer gewesen als bei einer WM. Daneben blieben Schindler auch das Land Japan, die Leute und die Willkommensbereitschaft im Gedächtnis.

„Es ist nicht selbstverständlich, bei sowas dabei sein zu dürfen“, sagt Schindler. Anders als damals sind die Radsportler in Paris auch im Paralympischen Dorf untergebracht. Daneben freue er sich auch auf die Zeit mit dem Team und die Stadt selbst.

Im Mittelpunkt stehe aber natürlich der Wettkampf. „Man schindet sich schon sehr“, fasst der 42-Jährige das umfangreiche Training zusammen. Dementsprechend freue er sich auch schon sehr auf seine Rennen. Am 4.September steht das Einzelzeitfahren auf dem Programm, das Straßenrennen folgt drei Tage später.

Tobias Meyer



Der gebürtige Würzburger hat seine sportliche Heimat bei den Sportschützen gefunden. Neben internationalen Wettkämpfen ist er beim SV Kelheim Gmünd aktiv. Der Kontakt sei durch Sportler und Trainer im Bayernkader entstanden. Auch Meyer feierte sein paralympisches Debüt vor drei Jahren in Tokio.

Mit der freien Pistole über 50 Meter landete er dabei unter den besten zehn. „Das hat mir erst die Größe dieses Wettkampfs bewusst gemacht. Das paralympische Dorf, die Menschen aus aller Welt und wie groß alles aufgezogen ist, ist schon unglaublich“, so der 26-Jährige.

Auch für Meyer hat Paris eine große Bedeutung. Am meisten freue er sich abgesehen von den Wettkämpfen auf den Austausch mit „Leuten aus aller Welt“ sowie die Atmosphäre vor Ort. Im Publikum wird er dann auch von seiner Familie sowie seiner Freundin unterstützt werden.

Los geht es für Meyer am Freitag um 11.15 Uhr mit der Luftpistole. Das Finale findet um 14 Uhr statt. Der Wettbewerb mit der Freien Pistole ist für den 4. September um 9.30 sowie das Finale um 12.15Uhr geplant.

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