Eisbären-Einstand ohne Glück
Wie der neue Trainer Ville Hämäläinen die Niederlage zum Auftakt gegen Sokolov sah

11.08.2024 | Stand 11.08.2024, 19:08 Uhr |

Jonas Neffin machte im Eisbären-Tor ein gutes Spiel: Hier kassiert er gegen Sokolov aber das Tor zum 0:2-Endstand. Foto: Brüssel

Nein, es hat längst nicht alles geklappt beim Zweitliga-Meister. Als der Puck den Weg in der 56. Minute nach viel vergeblicher Liebesmüh doch über die Linie fand, hatten die Schiedsrichter etwas gegen den ersten Eishockey-Saisontreffer der Eisbären aus Regensburg und monierten hohen Stock.



So stand unter dem Strich vor 2442 Zuschauern (die 2000 Dauerkarten werden ja mit eingerechnet) in der Donau-Arena im ersten Spiel unter der Regie von Ville Hämäläinen als Nachfolger von Max Kaltenhauser auf der Trainerbank ein 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) gegen den tschechischen Zweitligisten Banik Sokolov.

Die Randnotiz, dass die Fanzone nach dem Spiel wegen eines technischen Defekts geschlossen bleiben musste, passte da nur ins unglückliche Bild des ersten Saisoneindrucks. Dennoch spendeten die Eisbären-Fans während des Spiels und nach der Schlusssirene wohlwollenden Beifall für einen keineswegs missglückten Auftritt. Auch Ville Hämäläinen sammelte „viele Eindrücke. Ich wusste ja auch nicht, was mich erwartet“, sagte er und meinte, dass Training und Spiel zwei Paar unterschiedliche Schuhe sind. „Wir haben vieles so gemacht, wie wir es trainiert haben. Das erste Drittel haben wir defensiv gut gespielt und auch zwei, drei, vier gute Chancen. Im zweiten Drittel war es ein bisschen ein Hin und Her. Aber ich verstehe das: Alle wollen dem neuen Trainer zeigen, was sie können. Erst die letzten sechs, acht Minuten wurde es wieder besser“, analysierte Hämäläinen. „Und das dritte Drittel war solide. Wir wollen jetzt die guten Dinge mitnehmen, und an den Dingen arbeiten, die wir besser machen wollen.“

Müde vom Trainingslager

Dass erkennbar war, dass Sokolov ein wenig eisgewöhnter wirkte und ja bereits vergangenen Donnerstag ein Testspiel 5:4 nach Penaltyschießen gegen Erstligist Karlovy Vary gewann, interessierte Ville Hämäläinen sehr bedingt. „Wir konzentrieren uns auf unsere Sachen.“ Dazu wirkten die Eisbären an manchen Stellen nach fünf Tagen Trainingslager verständlicherweise müde.

So steht diese Woche als nächstes Thema bis zum nächsten Heimauftritt am Samstag (16 Uhr) gegen den DEL-2-Rivalen Dresden samt seiner ehemaligen Eisbären Tariq Hammond und Andrew Yogan die Defensivarbeit in der neutralen Zone auf dem Trainingsplan. „Das ist der nächste Schritt.“ Danach erst folgen die Offensive und ganz zum Schluss die Spezialteams in Über- und Unterzahl.

Gegen die Eislöwen wird erstmals Eetu Laurikainen das Tor hüten, nachdem Jonas Neffin gegen Sokolov ein gutes Spiel machte. „Wir haben mit unserem Torwarttrainer Joey Vollmer schon einen Torwartplan entwickelt“, sagt Hämäläinen, dem diesmal der „leicht kranke“ Sandro Mayr fehlte. Mit David Morley verzichtete der Trainer auf einen potenziellen Reihenpartner von Corey Trivino. „Wir wollten rotieren, diesmal die jüngeren Spieler sehen und sehen, was sie so machen.“

Ob sich in der Woche etwas in Sachen vierter Kontingentspieler tut, ist nach wie vor offen. „Wir sind dran“, sagt Ville Hämäläinen nur. „Wir suchen ja das perfekte Teil im Puzzle.“ Und über die Angelegenheit, ob Lukas Heger Eisbär bleibt, spreche man diese Woche auch.

Derweil spricht Eisbären-Rekordskorer Nikola Gajovsky, der weiter Kapitän bleibt, in höchsten Tönen vom neuen Coach. „Ville ist super und bringt auch neue Sachen ein“, sagt der 37-Jährige und sieht keinen Anlass, Vorgänger Max Kaltenhauser nachzutrauern. „Max ist weg. Klar haben wir all das auch wegen ihm erlebt. Aber es darf nicht alles an einem Mann hängen. Wir müssen Ville helfen. Er gehört jetzt zu uns und ist Teil der Familie.“

„Ich bin wie ein Diesel“

Für sich selbst sieht Nikola Gajovsky noch Anlaufzeit. „Ich bin da wie ein Diesel. Ich brauche noch drei Wochen und dann bin ich okay. Bis dahin muss ich mich durchbeißen.“

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